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Der Memminger Flughafen hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekord bei den Passagierzahlen aufgestellt und konnte 3,2 Millionen Reisende befördern. Eine positive Entwicklung, die sich nun auch in der Sicherheitsstruktur des Flughafens widerspiegelt: Ab sofort ist eine eigene Grenzpolizei-Inspektion am Memminger Flughafen tätig, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in einer Pressekonferenz bekanntgab.
Herrmann betonte, dass diese Maßnahme die „Bayerische Grenzpolizei an entscheidender Stelle“ stärken werde. Dabei sei die Entscheidung, eine eigene Grenzpolizei zu etablieren, keineswegs neu. Bereits nach der Flüchtlingszuwanderung 2015 hatte die bayerische Staatsregierung Überlegungen angestellt, die 1998 abgeschaffte Grenzpolizei wieder ins Leben zu rufen. Im Jahr 2018 war es dann unter Ministerpräsident Markus Söder so weit: Die Bayerische Grenzpolizei wurde mit zunächst 500 Stellen neu gegründet und ist heute mit rund 900 Beamten aktiv. In den kommenden Jahren soll die Zahl auf 1500 Beamte aufgestockt werden.
Die Grenzpolizei am Memminger Flughafen war anfangs mit 50 Beamten im Einsatz. Nun werden 85 Polizisten die Kontrolle verstärken, und bis 2020 sind insgesamt 130 Stellen vorgesehen. Die Aufgaben der Bayerischen Grenzpolizei umfassen insbesondere die Schleierfahndung im Hinterland sowie die grenzpolizeilichen Aufgaben an kleineren Flughäfen wie Memmingen und Nürnberg. Am Flughafen München, dem zentralen Luftverkehrsknoten im Süden Deutschlands, bleibt die Bundespolizei zuständig.
Als besonders erfolgreich hob Herrmann den Fall eines schwedischen Staatsangehörigen hervor, der während der Fußball-Europameisterschaft im Juni am Memminger Flughafen festgehalten wurde. Der Mann, der laut Fahndungen in Frankreich und Schweden Verbindungen zu terroristischen Kreisen gehabt haben soll, wurde nach seiner Einreise in Deutschland zurückgewiesen. Auch ein Kosovo-Flüchtling, der wegen Mordes gesucht wurde, konnte von den Grenzpolizisten festgenommen werden.
Trotz dieser Erfolge gibt es Kritik an der Rolle der Bayerischen Grenzpolizei. Zwar hat sie im Hinterland und an kleineren Flughäfen wie Memmingen wichtige Aufgaben, doch die Kontrolle der Außengrenzen bleibt in Deutschland grundsätzlich Sache der Bundespolizei. Die Bayerische Grenzpolizei darf daher keine Kontrollen an den Landesgrenzen durchführen, sondern nur im Bereich der Schleierfahndung und in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei.
Herrmann betont jedoch, dass der Memminger Flughafen als internationaler Flughafen eine besondere Bedeutung hat und daher streng kontrolliert werden müsse, wer ins Land einreist. „Wir müssen eine Kontrolle darüber haben, wer in unser Land einreist“, sagte Herrmann. Damit wird deutlich, dass die Sicherheitsmaßnahmen am Memminger Flughafen weiter intensiviert werden – eine Entwicklung, die den Passagieren und der Region zugutekommen dürfte.
Mit der Einrichtung der Grenzpolizei-Inspektion und der Aufstockung der Beamtenzahl stellt Bayern sicher, dass der Flughafen Memmingen künftig noch besser vor potenziellen Bedrohungen geschützt ist, während gleichzeitig die wachsenden Passagierzahlen und die damit verbundenen Sicherheitsanforderungen bewältigt werden.
Geschrieben von: Bernd Krause
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