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Die nun ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum werden nun von der BN-Kreisgruppe Lindau, den Bauhöfen der Gemeinden und der Straßenmeisterei überall im Landkreis die Amphibienschutzzäune aufgebaut.
„Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des BUND Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren jeden Abend und oft auch morgens die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, erklärt Claudia Grießer, Geschäftsführerin aus der Kreisgruppe Lindau.
„Bis Ende April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind rechnen“, so Grießer weiter. Im Kreisgebiet werden Zäune und Straßensperrungen betreut. Insgesamt sind 20 Schutzzäune aufgebaut und sechs Straßensperrungen eingerichtet. Etwa 45 ehrenamtliche Helfer betreuen über acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise über 5000 Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden.
Grießer wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis an all diesen Strecken auch in Zukunft weiter geht: „Über die Jahrzehnte konnten wir zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstod retten. Allerdings kommen viele Helferinnen und Helfer in die Jahre. Wir hoffen, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen.“
Traurigerweise stellen immer mehr Helfer in den letzten Jahren fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. Claudia Grießer warnt: „Wenn wir nicht entschieden gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst „Allerweltsarten“ wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“ Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden, erinnert die Biologin der Kreisgruppe Lindau: „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“
Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:
Die Maßnahmen im Landkreis Lindau:
Abfangzäune:
Sperrungen:
Einige, wenig befahrene Nebenstrecken werden über Nacht von Einbruch der Dunkelheit bis ca. 6.30 Uhr auch ganz gesperrt. Es handelt sich um folgende Strecken:
Written by: Redaktion