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Statt Matheformeln und Englischvokabeln zu pauken, mit einem Politiker ins Gespräch kommen. Dies ermöglichte der Besuch des Allgäuer Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke (CSU) in der Reichshainschule Memmingen. Zwei Stunden lang sprach er mit rund 35 Schülerinnen und Schülern der siebten bis neunten Jahrgangsstufe zu aktuellen bundes- und weltpolitischen Themen.
Im Rahmen des EU-Projekttages 2022 hatte Stracke den Schulen in seinem Wahlkreis angeboten, für Gesprächsrunden zur Verfügung zu stehen. Diese Gelegenheit zum Austausch hat die Reichshainschule Memmingen ganz bewusst ergriffen und eine zweistündige Gesprächsrunde organisiert. Schon im Vorfeld hatten die Jugendlichen Fragen vorbereitet und nutzten nun die Chance, den Abgeordneten nach Lust, Laune und eigener Interessenslage alles fragen zu dürfen und mit ihm locker ins Gespräch zu kommen. Von der ersten Minute an entwickelte sich ein lebhafter Austausch. In besonderem Maße interessierten die Jugendlichen der berufliche und politische Werdegang Strackes, sein Arbeitsalltag in Berlin und im Wahlkreis sowie seine Beweggründe, Politiker zu werden.
Der Gedanke, die Zukunft und die eigene Heimat aktiv mitgestalten zu können, habe ihn angetrieben, Stadtrat in Kaufbeuren und später Bundestagsabgeordneter zu werden. Seit 2013 vertritt Stracke seinen Wahlkreis ohne Unterbrechung in Berlin. Seit der Wahl im letzten Herbst ist er arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der CDU-/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und damit zuständig für alle Themen aus dem Bereich Arbeit und Soziales. "Demokratie ist immer das Ringen um die beste Lösung", beschrieb er den Jugendlichen den Kern seines Berufs und ermunterte sie, auch selbst politisch aktiv zu werden.
Die E-Mobilität und der Klima- und Umweltschutz waren weitere Themen, die die Schülerinnen und Schüler ansprachen. Stracke verwies in diesem Zusammenhang auch auf das 2021 ergangene Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz und seine wegweisende Wirkung. Auf dieser Basis habe der Bundestag noch in der letzten Wahlperiode das neue Klimaschutzgesetz verabschiedet und verbindlich festgelegt, die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Deutschland als wichtiges Industrieland müsse beim Thema Klimaschutz vorangehen. Viel zu lange habe man hier politisch zu wenig gehandelt, räumte er ein.
Immer wiederkehrende Schwerpunktthemen an diesem Schulvormittag waren der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen auf Deutschland. Die Energiekrise und die steigende Inflation beschäftigen die Schülerinnen und Schüler ganz offenkundig. Stracke machte die starke Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas unmissverständlich deutlich. "Sollte Russland seine Gaslieferungen dauerhaft stoppen, geht uns die Energie aus. Dies trifft Unternehmen genauso massiv wie private Haushalte. Es drohen dadurch Arbeitsplatzverluste und ein kalter Winter", so der Abgeordnete. Erforderlich sei jetzt ein klarer und pragmatischer Notfallplan ohne Denkverbote, stellte er klar. Diesen Notfallplan vermisse er aber derzeit bei der Ampelkoalition.
"Ich bin beeindruckt vom großen politischen Interesse der Schülerinnen und Schüler und auch von der Bandbreite und Tiefe der Fragen", so Stracke nach diesen spannenden Schulstunden. Er verband den Dank für die Einladung und den angeregten Austausch auch mit einer Einladung an die Abschlussklassen im kommenden Schuljahr ins politische Berlin.
Geschrieben von: Redaktion