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Panorama

Wie erging es Seniorenheimbewohnern im "Lockdown"?

today15. September 2021 17

Hintergrund
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Was bedeutet Corona für eine der am meisten gefährdeten Personengruppen, die sehr betagten Senioren? Wir haben einige Bewohnerinnen im BRK-Haus der Senioren in Oberstdorf gefragt, wie sie die Situation in den letzten 18 Monaten wahrgenommen haben. 

Für Senioren in Alten- und Pflegeeinrichtungen waren die Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, oft schwer zu ertragen. Besuche von den Lieben und das so wichtige gesellige Miteinander waren vor allem 2020 aus Infektionsschutzgründen über viele Monate nicht möglich. „Unsere Mitarbeitenden taten wirklich alles, um unseren Bewohnern Abwechslung, Geborgenheit und Nähe zu geben“, sagt Melanie Engel, die das Haus der Senioren leitet. „Aber den persönlichen Kontakt zur eigenen Familie und zu engen Freunden konnte das trotzdem nicht ersetzen“, bedauert sie.

Für Helga Werner, eine Bewohnerin der Seniorenanlage, stellt sich die Corona-Zeit an sich als „furchtbar“ dar, wie sie sagt. „Aber wir können nur warten und nicht gegen die Vorschriften sein.“ Das Schmerzlichste sei für sie in der Anfangszeit gewesen, „dass man nicht mehr rauskam, etwa um Kleinigkeiten zu kaufen. Aber ich bin froh, dass ich nicht krank war, dass ich zu Essen und ein Dach über dem Kopf habe und dass alle hier sehr nett sind“. Insofern sei sie „zufrieden“. Den Kontakt zu Familie und Freunden hielt die betagte Dame die ganze Lockdown-Zeiten über mit Briefen, Paketen, Bildern sowie per Telefon und Skype.

„Einschränkend, aber nicht bedrückend“, empfindet Dagmar Grünzner die Corona-Zeit. „Wir können froh sein, dass wir hier im Haus sind“, findet sie. Zwar fehlten auch ihr die Besuche ihrer Lieben sehr, aber darauf habe sie notgedrungen für eine gewisse Zeit verzichten können. Sie jedenfalls versuche stets, das Beste aus der Situation zu machen. „Alle bemühen sich auf Teufel komm raus, dass es uns gut geht“, zeigt sie sich dankbar „Das Engagement tut so gut.“

Von der Politik wünschen sich die Seniorinnen „mehr Einigkeit und einheitliches Handeln“. Einig sind sich die Befragten darin, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles getan hätten, um den Bewohnerinnen und Bewohnern die Zeit leichter und so angenehm wie möglich zu machen. Sie wünschen dem Personal „mehr Anerkennung der geleisteten Arbeit, nicht nur als Applaus auf dem Balkon“, „zusätzliche Kollegen“, „eine bessere Bezahlung und natürlich Gesundheit“ – Aussagen, die Melanie Engel und ihre Mitarbeitenden freuen und rühren dürften. Sie selbst schließt sich dem an: „Auch wir wünschen uns von der Politik mehr Anerkennung für den Pflegeberuf sowie eine bedarfsgerechte Bereitstellung von Personal. In Hinblick auf die Corona Maßnahmen wäre eine umfassende und frühzeitige Information über Änderungen wünschenswert, um dann auch schneller reagieren zu können.“

Mittlerweile habe sich die Lage glücklicherweise ein wenig entspannt. „Aufgrund der Tatsache, dass die Bewohnerinnen und Bewohner, die dies wollten, inzwischen vollständig gegen Covid 19 geimpft sind, konnten auch im Haus der Senioren die strengen Regelungen bereits vor einiger Zeit gelockert werden“, sagt Melanie Engel. Das heißt, Angehörigenbesuche und vermehrt auch wohnbereichsübergreifende Gruppenangebote sind wieder möglich. „Da wir seit Beginn der Pandemie von größeren Ausbruchsgeschehen verschont geblieben sind, hoffen wir natürlich, dass wir weiterhin so `unbeschadet´ durch den kommenden Herbst und Winter kommen werden und dass sich die Lage um die 4. Welle nicht dramatisch verschlimmert. Wir setzen präventiv auf die Einhaltung der bereits seit Beginn der Pandemie bestehenden Hygienekonzepte – also Abstand, Hygiene, Lüften, FFP 2 Masken etc. Zudem können sich Bewohner und auch Mitarbeiter, die es möchten, seit Ende August die 3. Impfung geben lassen. Dieses Angebot wird von den BewohnerInnen und MitarbeiterInnen auch angenommen.“ 

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Geschrieben von: Redaktion

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