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Mehrmals wöchentlich werden im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West betrügerische Telefonanrufe angezeigt, bei denen sich der Täter als Microsoft Mitarbeiter ausgibt. In einem aktuellen Fall erbeuteten die Täter so etwa 60.000 Euro von einem Mann aus Oberstdorf.
Im vorliegenden Fall der Kriminalpolizeiinspektion Kempten erhielt ein 61-jähriger Mann einen Anruf von einem angeblichen Mitarbeiter der Firma Microsoft. In englischer Sprache überzeugte der Anrufer ihn, dass sich auf seinem Computer Hacker befänden. Da der Computer des Angerufenen tatsächlich jüngst Probleme bereitete, klang dies glaubwürdig und er installierte auf Anweisung zwei Fernwartungsprogramme.
Der Betrüger fragte, ob er denn bereit sei, gegen die internationale Hackerbande vorzugehen. Da der Angerufene zustimmte, wurde vereinbart, dass sich ein weiterer „Kollege“ melden würde.
Am gleichen Tag erhielt er einen erneuten Anruf. Das Betrugsopfer wurde überzeugt, dass sich angeblich Hacker dessen Identität bemächtigten und damit illegale Geschäfte im Krypto-Markt betreiben würden.
Da ihm vorgegaukelt wurde, er hätte Geld auf sein Konto erhalten, legte er mit Anleitung des Täters ein Krypto-Währungskonto an und kaufte über sein Online-Banking Kryptowährungen, über die der Täter dann verfügte. Zudem war der Täter unter anderem aufgrund der installierten Fernwartungsprogramme in der Lage, weitere Überweisungen vom Konto des Opfers an ausländische Bankkonten zu tätigen.
Zum Gesprächsende hin gab der Betrüger an, dass der Vorgang jetzt abgeschlossen wurde und der 61-Jährige angeblich eine Rücküberweisung über einen fünfstelligen Eurobetrag und ein Schreiben als Belohnung erhalten würde.
Der Täter hat so insgesamt fast 60.000 Euro in Bitcoin erbeutet. Die Chancen, das Geld wiederzuerlangen, stehen nicht gut. Die bisherigen Ermittlungen führen ins Ausland.
Die Masche
Die angeblichen – häufig nur Englisch oder gebrochen Deutsch sprechenden – Microsoft-Mitarbeiter behaupten, dass der Computer des Angerufenen Fehler aufweise, von Viren befallen oder gehackt worden sei oder ein neues Sicherheitszertifikat benötige und bieten ihre Hilfe an. Dazu sollen ihre Opfer auf ihren Geräten eine Fernwartungssoftware installieren mit der die angeblichen Probleme gelöst werden können.
Mit diesem Programm haben die Betrüger Zugriff auf die Rechner ihrer Opfer und können sensible Daten, beispielsweise Passwörter für das Online-Banking, ausspähen. Darüber hinaus verlangen sie für ihre vermeintliche Service-Leistung eine Gebühr. Manchmal fordern Sie für das Erneuern einer angeblich abgelaufenen Lizenz ebenfalls Geld oder sie überreden ihre Opfer dazu, einen kostenpflichtigen Wartungsvertrag einzugehen.
Weigern sich die Betroffenen zu zahlen oder auf das Angebot einzugehen, drohen die Täter mit dem Sperren des Rechners und dem Verlust der Daten. Sie fragen unter anderem nach den Kreditkartendaten oder nutzen während des Fernzugriffs das Online-Banking des Geschädigten. Unter dem Vorwand, dass die Transaktion fehlgeschlagen sei, verlangen sie unter anderem Zugriff auf weitere Zahlungsarten und fordern eine nochmalige Zahlung. Zum Teil werden die Opfer dazu aufgefordert, im Supermarkt oder an der Tankstelle Gutscheincodes für das Bezahlen im Internet zu erwerben.
Die Zahlen
Im Jahr 2022 registrierte die Polizei in Schwaben Süd/West 87 erfolgreiche Anrufe von falschen Microsoft-Mitarbeitern. Dabei entstand ein Beuteschaden von über 160.000 Euro. In diesem Jahr beläuft sich die Beutesumme bereits auf knapp 95.000 Euro.
Bei Geschädigten aus dem Landkreis Oberallgäu entstand im laufenden Jahr 2023 bereits in elf erfolgreichen Fällen ein Beuteschaden in Höhe von rund 70.000 Euro.
Die Tipps der Polizei
Falls Sie betroffen sind:
Bitte sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Ihren Nachbarn über das Phänomen!
Geschrieben von: Redaktion