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Panorama

Obermaiselsteiner Bürgermeister zur Situation am Riedbergpass

today18. Februar 2022 15

Hintergrund
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Der Riedbergpass ist für Motorradfahrer aus nah und fern eine beliebte Fahrstrecke. Leider hat sich der Pass zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt – im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Biker verletzt, mehrere Motorrad- und auch Autofahrer schwer verletzt, ein Motorradfahrer aus dem Unterallgäu verlor bei einem Unfall auf dem Riedbergpass sein Leben. AllgäuHIT sprach mit dem Obermaiselsteiner Bürgermeister Frank Fischer über mögliche Lösungsansätze für mehr Sicherheit für alle am Riedbergpass.

„Ich selber bin bis vor knapp sechs Jahren auch Motorrad gefahren, außerdem haben wir in Obermaiselstein auch ein Motorradhotel. Deshalb bin ich bei diesem Thema recht zwiegespalten“, so Obermaiselsteins Bürgermeister Frank Fischer im Gespräch mit Allgäu-HIT-Redakteurin Eva Veit. Der Riedbergpass ist die direkte Verbindung zwischen Obermaiselstein und Balderschwang, das Skigebiet Grasgehren, das zur Gemeinde Obermaiselstein gehört, ist über den Pass zu erreichen. Nach Balderschwang kommt sehr bald die Grenze zu Österreich.

„Sicher 95 Prozent der Motorradfahrer verhalten sich rücksichtsvoll, fahren rücksichtsvoll und auch geräuscharm. Aber wir haben natürlich auch Raser“, so Fischer. Für die Polizei sei es eine sehr herausfordernde Sache, die rücksichtslosen Fahrer herauszufiltern, vor allem auch an einem Pass. Für ihn und seiner Meinung nach auch große Teile der Einwohnerschaft Obermaiselstein sei ein wichtiger Punkt, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer am Pass zu gewährleisten, Kontrollen. Am Oberjoch habe man die Situation mit verstärkten Kontrollen auch besser in den Griff bekommen.

Lösungsansätze

Im hinteren Teil des Riedbergpasses habe man bereits reagiert und Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverbote ausgesprochen. Allerdings, so Fischer, könne man nicht nur mit Verboten arbeiten.

Der Riedbergpass als Kreisstraße fällt in den Verantwortungsbereich des Landkreises Oberallgäu. Im vergangenen Jahr haben die betreffenden Stellen im Landratsamt gemeinsam mit der Polizei eine Verkehrsschau am Riedbergpass durchgeführt. Auch die Gemeinde Obermaiselstein war mit eingebunden. Ein Polizist, der selbst Motorradstreife fährt, hat laut Fischer einen guten Ansatz zur Entschärfung der Situation gebracht: die Kurvenbereiche, in denen aktuell mehr passiert, die gefährlichen Kurven, sollten anders gestaltet werden. Unter anderem geht es hier viel um die Blickrichtung des Motorradfahrers, vor allem in den Bereichen, in denen der Fahrer in die Kurve einfährt – man müsse schauen, was den Fahrer oder die Fahrerin stören könnte.

Vor den betreffenden Kurven soll künftig auch per Beschilderung auf Gefahren aufmerksam gemacht werden. Auch sollen digitale Geschwindigkeitsanzeigen installiert werden, allerdings nicht als Geschwindigkeitsanzeigen im herkömmlichen Sinn sondern mit Warnlichtern wenn man zu schnell unterwegs ist – das kann man umstellen. „Ich glaube, das ist schon ganz gut, dass man bestimmte Kurven, bei denen man weiß, die sind gefährlicher, dass man das dort nochmal klarstellt, dass man anzeigt 'Achtung, hier kommt jetzt was Schärferes!'“, so Frank Fischer.

Wichtige Verkehrsader

Neben den Motorradfahrern im Sommer hat der Pass ganzjährig eine hohe Durchfahrtquote. In erster Linie ist es touristischer Verkehr, seien es Urlauber, die nach Balderschwang oder nach Grasgehren fahren oder auch Tagestouristen. Natürlich ist der Pass für die Menschen aus Balderschwang extrem wichtig als Verbindung ins restliche Oberallgäu – die Alternativroute über das österreichische Hittisau ist wesentlich länger. Nicht zu vergessen natürlich die Gewerbetreibenden und Handwerker aus der Region und auch aus Obermaiselstein, die in Richtung Balderschwang unterwegs sind.

Jeder sollte dem anderen auch mal etwas gönnen

Welche Lösung wäre für den Bürgermeister die Beste? „Mir wäre es recht wenn man eine Lösung findet, die etwas niedriger ansetzt. Nicht gleich mit Verboten, sondern dass man versucht, die Gruppen auch mal an einen Tisch zu bekommen. Ich habe auch schon Kontakt aufgenommen zu den Berg- und Bikerfreunden Fischen, dass man auch da einen Austausch schafft. Nur ein Verbotsschild aufzustellen ist mir immer zu wenig. Klar sollte auch der Motorradfahrer am Pass die Chance haben, dass er sein Hobby lebt. Aber es kann nur dann funktionieren, wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen. Dass also der Motorradfahrer eben nicht mit 10.000 Umdrehungen fährt. Der Wanderer neben der Straße soll seine Natur erleben können, der Biker soll die Straße erleben können. Wir müssen grundsätzlich wieder ein bisschen zurückgehen, dass man dem anderen auch wieder etwas gönnt. Das sollte in der Gesellschaft wieder mehr verankert werden!“, sagt Fischer.

 

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Geschrieben von: Redaktion

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