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Durch wen und wie kann eine Photovoltaikanlage auf dem denkmalgeschützten Lindauer Stiftsgebäude realisiert werden? Um diese Frage drehte sich ein Gespräch zu dem der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber nach München geladen hatte.
Neben Landrat Elmar Stegmann nahmen daran auch Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bauen und Verkehr sowie des
Umweltministeriums teil.
Landrat Stegmann erläuterte, dass der Landkreis Lindau (Bodensee) seit vielen Jahren große Anstrengungen unternehme, um in seinem Verantwortungsbereich wirksame Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz umzusetzen. Eine davon ist die Ausstattung der Landkreisgebäude mit PV-Anlagen.
Ein großes Anliegen des Landrats ist es schon lange, auf dem Dach des von Landratsamt und Amtsgericht genutzten Stiftsgebäude ebenfalls Solarstrom zu erzeugen und in das Hausnetz einzuspeisen. Das Gebäude steht im Eigentum des Freistaats Bayern.
„Die Ausrichtung der großen Dachflächen nach Süden eignet sich hervorragend für die Installation einer PV-Anlage. Wir möchten damit zeigen, dass sich Photovoltaik und Denkmalschutz nicht gegenseitig ausschließen, sondern es technische Lösungen gibt, beide Ziele in einen guten Einklang zu bringen“, so der Lindauer Landrat. Der öffentlichen Hand komme dabei eine Vorbildfunktion zu. Zudem würde das Bürogebäude tagsüber, eben dann, wenn die Sonne scheint, genutzt, so dass der erzeugte Strom unmittelbar im Gebäude auch verbraucht werden kann.
Umweltminister Thorsten Glauber äußerte große Sympathie für das Vorhaben und verwies auf das neue Bayerische Klimaschutzgesetz und die Beschlüsse der Bayerischen Staatsregierung, die die gleiche Zielrichtung verfolgten und darüber hinaus den Freistaat verpflichten, auf staatlichen Gebäude die PV-Nutzung zu ermöglichen. „Wir wollen den Ausbau aller erneuerbarer Energien deutlich voranbringen. Insbesondere der Ausbau der Photovoltaik soll im „Sonnenland Bayern“ vorangetrieben werden. Die öffentliche Hand hat dabei eine Vorbildfunktion. Ich freue mich über das Engagement des Landratsamts Lindau“, so Glauber.
Nach den Worten der Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege komme diesem Vorhaben sogar Modellcharakter zu und sie hielten auch eine Förderung des sogenannten „denkmalpflegerischen Mehraufwand“ für möglich. Zur konkreten Umsetzung finden nun in den nächsten Wochen vertiefte Gespräche mit dem Landesdenkmalamt sowie dem Innenministerium statt, das nach einer Zuständigkeitsänderung innerhalb der Staatsverwaltung nun als die dem Landratsamt vorgesetzte Behörde für die baulichen Maßnahmen am Stiftsgebäude zuständig ist.
Landrat Elmar Stegmann dankte Umweltminister Thorsten Glauber ausdrücklich für seinen großen persönlichen Einsatz. Unterschiedliche Zuständigkeiten sowie zwischenzeitlich erfolgte neue Richtlinien der Bayerischen Staatsregierung zur PV-Nutzung auf staatlichen Gebäuden hatten es erforderlich gemacht, eine Grundsatzentscheidung auf Spitzenebene herbeizuführen. Dass Staatsminister Glauber dies nun zur Chefsache gemachte hatte würdigte Landrat Stegmann: „Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Unterstützung. Ohne Sie wären wir wohl nicht so schnell weitergekommen.“
Der Landrat hofft, dass die weiteren Verfahren nun zügig laufen und bis zum Sommer die Anlage installiert ist – vorausgesetzt die entsprechenden Solarmodule sind lieferbar.
Geschrieben von: Redaktion