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Panorama

Fünf Jahre Wünschewagen im Allgäu

today25. Oktober 2023

Hintergrund
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Ein schönes Jubiläum für eine unglaublich sinnvolle Einrichtung wird in dieser Woche im Allgäu gefeiert. Seit fünf Jahren rollt der sogenannte "Wünschewagen" des Arbeiter-Samariter-Bunds auf den Straßen durch das Allgäu und Schwaben, um letzte Wünsche zu erfüllen.

Die Bilanz des Projektes kann sich sehen lassen: Bei insgesamt 252 Fahrten haben die ehrenamtlichen Wunscherfüller die Augen der todkranken Fahrgäste zum Leuchten gebracht und einen kleinen Glanz in ihren Alltag gezaubert. Wir haben mit Sonja Hujo, Projektleitung und Koordinatorin beim Wünschewagen, gesprochen.

Frau Hujo, was sind das für Wünsche, die Menschen an euch richten?

Sonja Hujo: Die Wünsche, die an uns herangetragen werden, können ganz unterschiedlich sein, ob es darum geht, noch einmal nach Hause zu gehen, mit Freunden im Garten zu grillen, in die Berge oder an den Bodensee zu fahren. Das ist immer sehr vielfältig. Wir sind für jeden, unabhängig von Alter und Geschlecht, da, um den letzten Wunsch zu erfüllen.

Insgesamt wurden 252 Wünsche in den letzten fünf Jahren erfüllt, richtig?

Sonja Hujo: Das stimmt. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass die Anzahl der Wunschanfragen deutlich höher war, nämlich 265 zusätzliche Wünsche, die an uns herangetragen wurden, aber leider nicht mehr erfüllt werden konnten. Eines unserer Hauptprobleme ist, dass viele Wünsche zu spät gestellt werden. Viele Fahrgäste, die ihren letzten Wunsch äußern, glauben, dass ihnen noch viel Zeit bleibt. Leider sind viele von ihnen vor der Erfüllung ihres Wunsches verstorben.

Wie kann man sich das genau vorstellen? Fährt der Wünschewagen mit den Fahrgästen überall hin?

Sonja Hujo: Genau, das machen wir. Wir erfüllen todkranken Menschen ihren letzten Wunsch in Begleitung unserer ehrenamtlichen Wunscherfüller. Diese haben berufliche Erfahrung im medizinischen, pflegerischen und rettungsdienstlichen Bereich, so dass die Menschen während der Wunschfahrt bestens medizinisch und pflegerisch versorgt sind.

Können Sie uns einige Beispiele geben? Gibt es jemanden, der ans Meer möchte, und einen anderen, der auf die Zugspitze möchte?

Sonja Hujo: Wir haben bereits beide Arten von Fahrten gemacht. Wir erhalten immer wieder Anfragen nach einer Reise ans Meer. Man muss jedoch bedenken, dass das Meer für uns im Allgäu sehr weit entfernt ist. Bei solchen Anfragen müssen wir immer sehr sorgfältig prüfen, da viele sich die Reise sehr romantisch und idyllisch vorstellen. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass solch eine weite Reise ans Meer selbst für gesunde Menschen anstrengend sein kann. Unsere Fahrgäste befinden sich am Ende ihres Lebens und sind körperlich stark geschwächt. Daher ist eine solche Fahrt für sie sehr anstrengend. Die Fahrten zur Zugspitze sind organisatorisch etwas einfacher.

Wie hat sich das über die Jahre entwickelt? Ist die Nachfrage nach Wünschen gestiegen?

Sonja Hujo: Die Nachfrage ist definitiv gestiegen. Seit dem ersten Tag der Idee bin ich dabei, und niemand in unserem Projektteam hätte gedacht, dass wir heute, fünf Jahre später, so gut angenommen werden. Das ist wirklich erstaunlich.

Was wünschen Sie sich für die nächsten fünf Jahre?

Sonja Hujo: Ich wünsche mir viele Anfragen, die bitte frühzeitig gestellt werden, damit es nicht zu spät ist. Viele denken, dass ich traurig bin, weil der Wünschewagen für unsere Fahrgäste ihr letzter Wunsch ist. Bei uns steht jedoch im Vordergrund, dass unsere Fahrgäste an ihrem Tag einfach mal vergessen und genießen können. Wir haben ein Panoramafenster, damit man während der Fahrt die Umgebung genießen kann. Wir haben auch einen "Sternenhimmel", der nachts leuchtet, als ob man unter den Sternen liegen würde. Wir legen den Fokus darauf, dass an diesem Tag der ganze medizinische Aspekt in den Hintergrund rückt und das Genießen im Vordergrund steht.

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Geschrieben von: Redaktion

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