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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat am Mittwoch im Auftrag des Bundespräsidenten den haupt- und ehrenamtlichen Einsatz von fünf Bürgerinnen und Bürger aus dem Allgäu für die Gesellschaft mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.
"Das Bundesverdienstkreuz ist das höchste Zeichen des Dankes und der Anerkennung für herausragendes Engagement. Mit dem Orden wird Menschen gedankt, die sich in besonderer Weise um unser Land verdient gemacht haben. Ich freue mich sehr, heute Menschen auszeichnen zu dürfen, die anpacken und die sich für ihre Mitmenschen einsetzen", so der Gesundheitsminister in seiner Rede.
Der Minister ergänzte: „Wir werden immer wieder vor Herausforderungen gestellt, die wir nur gemeinsam lösen können. Dafür braucht es Zusammenhalt und gegenseitige Rücksichtnahme. Bayern ist geprägt von einem starken ehrenamtlichen Engagement. Das hilft uns dabei, Krisen gut zu meistern. Die heute Geehrten sind Vorbilder, an denen wir uns orientieren können und sollen. Unser Land braucht Menschen wie sie!“
Mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurde unter anderem Oswald Wilhelm aus Dietmannsried ausgezeichnet, der sich jahrzehntelang unermüdlich für seinen Berufsstand, das Schornsteinfegerhandwerk, eingesetzt hat. Holetschek betonte in seiner Laudation, dass Oswald Wilhelm das Interesse seines Berufsstandes mit einzigartiger Fachkompetenz auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene vertritt. Dabei liegen ihm besonders der Umweltschutz und eine zukunftsfähige Energieversorgung am Herzen. Von 1980 bis 1993 war Oswald Wilhelm im gewerkschaftlichen Fachverband, dem „Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger e. V.“ ehrenamtlich tätig. Von 1995 bis 2012 war er im Vorstand der Schornsteinfegerinnung Schwaben, zuletzt als Obermeister der Innung engagiert und war bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger.
Außerdem hat er sich im Landesinnungsverband Bayern eingebracht. Hier hat er die Verbandsarbeit sowohl als stellvertretender Landesinnungsmeister und von 2012 bis 2015 als Landesinnungsmeister nachhaltig geprägt. Im Jahr 2014 wurde Wilhelm schließlich in den Bundesvorstand gewählt – zunächst als Vizepräsident. Aufgrund seiner herausragenden Qualifikation wurde er 2015 Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerkes. Dieses Engagement hat er bis Juni 2022 ausgeübt.
"Mit sehr viel strategischem Weitblick und dem nötigen Fachwissen für die Anliegen seiner Kolleginnen und Kollegen hat Herr Wilhelm das Schornsteinfegerhandwerk zukunftsfähig gemacht", so der Gesundheitsminister weiter. Wilhelm sei maßgeblich an den Gesetzesänderungen des Schornsteinfegerhandwerksgesetzes beteiligt und unterstütze die Regierung und einige Bundesministerien als unverzichtbarer und verlässlicher Berater. Dabei sei es ihm stets ein persönliches Anliegen gewesen, die Ausbildung junger Menschen zu fördern. Als Geschäftsführer der „Ausbildungskostenausgleichskasse“ habe er den Grundstein für den Nachwuchs gelegt.
Wichtig ist ihm auch die Absicherung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer seines Handwerks im Alter. Seit 2015 ist Herr Wilhelm Vorsitzender des „Versorgungswerkes des Schornsteinfegerhandwerks e. V.“ und kümmert sich um die Sicherheit der Mitgliedsbetriebe bei der Altersvorsorge. Bis Juli 2022 war Herr Wilhelm Vorsitzender des Verwaltungsrates der „Versorgungsanstalt der Kaminkehrergesellen mit Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks“.
Besonders hervorzuheben sei außerdem sein Engagement auf europäischer Ebene. Seit August 2016 ist er Präsident der „Europäischen Schornsteinfegermeister Föderation“. Wilhelm engagiert sich besonders dafür, eine möglichst einheitliche europaweite Berufsauffassung und Zielsetzung zu schaffen. Außerdem ist es sein Ziel, das Ansehen des Schornsteinfegerwesens sowie seine Notwendigkeit und Bedeutung in Europa anzuheben.
Des Weiteren ist Wilhelm Sachverständiger für Gerichte und Referent an der Fachhochschule in Augsburg und beim „Energie- und Umweltzentrum Allgäu“. Außerdem engagiert er sich als Mitglied der Vollversammlung der Berufsgenossenschaften für das Thema Arbeitssicherheit.
Auch Dr. Sybille Keller aus Kempten erhielt das Bundesverdienstkreuz. Sie engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten in herausragender Weise für die Entwicklungshilfe in Nepal und in Sri Lanka. Außerdem ist sie in standesrechtlichen Organisationen in Bayern aktiv.
"Frau Dr. Keller hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den ärmsten Menschen dieser Welt zu helfen. Ihr Handeln ist stets geprägt von großer Nächstenliebe und sehr viel Willensstärke und Verständnis. Sie fühlt sich vor allem den Menschen in Nepal so sehr verbunden, dass sie vor Ort nepalesisch gelernt hat", betonte Holetschek in seiner Laudatio.
2004 hat Dr. Keller die damalige Stiftung „Zahnärzte ohne Grenzen“ mitgegründet. Inzwischen ist aus der Stiftung ein Verein geworden, dessen Präsidentin sie seit 2021 ist. Bereits seit 1999 ist sie als Projektmanagerin und zahnärztliche Koordinatorin am „Sushma Koirala Memorial Hospital“ und seit 2002 auch am „Amppipal Community Hospital“ in Nepal tätig. Außerdem ist Dr. Keller seit 2008 bei der „Genesha Schweiz-Nepal“ an der indischen Grenze Nepals aktiv. Dort versorgt sie zahnmedizinisch rund 650 Schulkinder und elf Dörfer. Für ihr Ehrenamt investiert sie seit Beginn an etwa zwei- bis dreimal jährlich ihren Urlaub. Zu den zahnärztlichen Tätigkeiten gehören die Vorbereitung und Weiterbehandlung bei Operationen von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Auch andere angeborene oder unfallbedingte Fehlbildungen sowie Verbrennungsfolgen werden von Frau Dr. Keller und ihrem Team behandelt. Dabei liegen ihr ganz besonders Kinder und Menschen, die von der Gemeinschaft wegen ihres Aussehens ausgegrenzt werden, am Herzen.
Weiter kümmert sie sich ganzjährig um Einsätze von Kolleginnen und Kollegen, die jeweils für einige Wochen in Nepal tätig sind. In Deutschland und in Nepal hat sie die Projektkoordination und auch die konkrete Patientenversorgung auf zahnmedizinischem Gebiet übernommen. Sie bildet auch einheimische Kolleginnen und Kollegen weiter. Außerdem organisiert sie zahnmedizinische Abläufe und berät das Personal vor Ort. Durch Vorträge und persönliche Werbung bemüht sich Dr. Keller sehr erfolgreich um Spenden für ihre Zahnstationen in Nepal. Diese wurden auf der Basis ihrer Sachkenntnisse und ihrer praktischen Erfahrungen aufgebaut.
Bei dem Erdbeben am 25. April 2015 in Nepal ist Dr. Keller selbst nur knapp der Katastrophe entgangen. Sie hat dennoch ihre Reise fortgesetzt und unter anderem tatkräftig bei der Evakuierung und Versorgung der Verletzten geholfen. Ihr Engagement erfordert sehr viel Mut und Zielstrebigkeit. Umso beeindruckender ist es, dass sie bereits 60 Einsätze in Nepal absolviert hat.
Auch in Sri Lanka kann man auf ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft zählen. Sie fühlt sich den einheimischen Kolleginnen und Kollegen sehr verbunden und steht ihnen stets beratend zur Seite.
Weitere ehrenamtliche Verdienste hat sich Frau Dr. Keller in der zahnärztlichen Standespolitik in Bayern erworben. Seit 2001 ist sie freigewählte Obfrau der Zahnärzteschaft Kempten und Umgebung. Sie war Vorsitzende des „Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte“ der Bezirksgruppe Schwaben und ist Mitglied des Vorstandes des „Zahnärztlichen Bezirksverbandes Schwaben“. Außerdem ist sie Delegierte des Regierungsbezirkes Schwaben zur Bayerischen Zahnärztekammer und zur Bundeszahnärztekammer.
Georg Wagner aus Oberstaufen setzt sich seit fünf Jahrzehnten ehrenamtlich für das Allgemeinwohl ein und hat sich hierbei herausragende Verdienste erworben. Sein Engagement ist sehr vielfältig. Es erstreckt sich von der Freiwilligen Feuerwehr über den Trachtenverein, die Volkstanzgruppe, bis hin zum Bienenzuchtverein. "Unermüdlich arbeitet Herr Wagner zur Pflege seiner Heimat. Seit 1970 ist er Bewahrer seiner Heimat Oberstaufen. Denkmalschutz, Brauchtum, Volksmusik und Mundart – all das gilt es für ihn zu pflegen und zu bewahren. Vor allem ist es ihm ein besonderes Anliegen, historische Gebäude zu schützen und für deren Erhalt Sorge zu tragen", so der Gesundheitsminister.
Seit 50 Jahren widmet sich Wagner mit ungebrochener Leidenschaft den kulturellen Zielen des Vereins „Heimatdienst Oberstaufen e.V. “ Er war zunächst Kassier des Vereins und ist seit 1980 dessen 1. Vorstand. Er hat in all den Jahren sehr viel bewegt. So erlebte das Heimatmuseum mehrere Umzüge, bis endlich, dank seines tatkräftigen Einsatzes, die endgültige Heimat im „Strumpfar Haus“ gefunden werden konnte. Die federführende Erarbeitung und Herausgabe des Büchleins „Staufner Mundart ABC“ war ein weiterer Glanzpunkt seines Wirkens.
Daneben engagiert sich Wagner für öffentliche Belange im kulturellen und architektonischen Bereich. Durch seinen Kämpfergeist wurde die Restaurierung des gotischen Altars in der Kirche im Ortsteil Zell in Angriff genommen Der Abbruch des historischen Posttürmchens sowie die Modernisierung des Kaplanhauses wurden durch seine Überzeugungskraft verhindert. Auch den Abriss des historischen Färberhauses konnte er in letzter Sekunde verhindern. Heute ist das Gebäude ein beliebtes gemeindliches Schmuckstück für Trauungen und öffentliche Sitzungen des Gemeinderates.
Johann Weigele aus Pfaffenhausen hat sich durch sein herausragendes kommunalpolitisches und soziales Engagement bleibende Verdienste um das Gemeinwohl erworben. 1972 war er Erster Bürgermeister der damals noch eigenständigen Gemeinde Schöneberg. Nach der Eingemeindung von Schöneberg in die Marktgemeinde Pfaffenhausen wurde er 1978 in den Marktgemeinderat Pfaffenhausen gewählt. Von 1982 bis 2020 hatte Weigele das Amt des Zweiten Bürgermeister des Marktes Pfaffenhausen inne. Aufgrund eines Todesfalls und krankheitsbedingtem Ausfall des Ersten Bürgermeisters hat er 1989 für zunächst sechs Monate und dann von Herbst 2015 bis Anfang 2017 die Amtsgeschäfte der Marktgemeinde geführt.
Viele bedeutende Projekte wurden in seiner Zeit als Marktrat und als Zweiter Bürgermeister von Pfaffenhausen auf den Weg gebracht. Beispielgebend für Weigeles tatkräftigen Einsatz ist die Realisierung von Gewerbegebieten und die Etablierung von Kinderbetreuungsangeboten. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz bei der Durchsetzung der Feuchtgebietskläranlage in Schöneberg. Diese wird inzwischen seit 20 Jahren erfolgreich betrieben. Außerdem war er ein wichtiges Bindeglied zwischen den Vereinen und der Gemeinde. Er war stets ein allseits geschätzter Ansprechpartner.
In seiner langen kommunalpolitischen Laufbahn war es ihm immer wichtig, einen breiten Konsens im Gemeinderat zu finden statt knappe Entscheidungen zu fällen. 2020 ist Johann Weigele nach fast 50 Jahren kommunalpolitischem Engagement aus dem Marktgemeinderat ausgeschieden.
Neben seinem kommunalpolitischen Wirken weist er ein breitgefächertes soziales Engagement vor. Über 20 Jahre lang war Weigele im Verein „Handels- und Gewerbevereinigung Pfaffenhausen e. V.“ aktiv. Von 2009 bis 2017 war er dort als Schriftführer tätig. Beispiele für sein herausragendes Engagement sind die Einführung der sogenannten „Verwaltungsgemeinschaft-Gutscheine“ und die „Gewerbe-Show“ in Pfaffenhausen mit 10.000 Besucherinnen und Besuchern. Außerdem war Weigele Ideengeber für die alljährliche vorweihnachtliche Aktion „Pfaffenhausen leuchtet“, die bereits seit vielen Jahren ein wahrer Besuchermagnet ist.
Seit 2013 ist er Schatzmeister des „Fördervereins Kreisklinik Mindelheim e. V.“ Bei der Spenden- und Mitgliedergewinnung kommt ihm vor allem seine offene und herzliche Art zugute. Auch im Sportverein „SV Schöneberg 1968 e. V.“ hat Weigele sehr viel bewirkt. 40 Jahre lang war er dort in führenden Funktionen tätig. Weigele war selbst begeisterter Fußballer und hat sich für die Gründung des Sportvereins eingesetzt.
Weitere ehrenamtliche Verdienste hat sich Weigele im Schützenverein Schöneberg und in seinen 24 Jahren als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Augsburg erworben.
Bernd Steiner aus Oberstdorf hat sich in herausragender Weise in verschiedenen Ehrenämtern und in politischen Funktionen um das Gemeinwohl verdient gemacht.
Gabriele Fograscher aus Nördlingen hat sich über viele Jahrzehnte hinweg auf politischer und ehrenamtlicher Ebene mit herausragendem Engagement für die Allgemeinheit eingesetzt.
Birgit Rößle aus Donauwörth bringt sich in herausragender Weise in verschiedenen Ehrenämtern und in der Kommunalpolitik ein. Hierbei hat sie sich bleibende Verdienste um das Gemeinwohl erworben.
Josef Walz aus Weißenhorn hat sich im Bereich Politik und Soziales herausragende Verdienste um die Allgemeinheit erworben.
Geschrieben von: Redaktion