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Ein Kalb wurde kürzlich im Oberallgäu von einem „großen Beutegreifer“ attackiert. Im Internet und per Mundpropaganda mehren sich die Gerüchte, der Angreifer wäre ein Bär gewesen. Nicht undenkbar, nachdem im Oktober 2019 im südwestlichen Oberallgäu die Losung eines Braunbären gefunden und nachgewiesen wurde.
Ein Kalb war Ende Juni im Bereich Oberallgäu gerissen worden. Das Bayerische Landesamt für Umwelt erklärte auf Nachfrage von AllgäuHIT, dass es bislang keinen Nachweis gebe, dass das Kalb von einem Bären attackiert wurde.
AllgäuHIT sprach auch mit dem Oberallgäuer Landtagsabgeordneten und Jäger Eric Beißwenger. „Natürlich drängt sich der Verdacht auf, dass es ein großer Beutegreifer war“, sagt Beißwenger. Allerdings gebe es noch keine abschließende Bewertung, also keine genetische Untersuchung. Erst wenn diese vorliege wisse man, ob es ein Bär war oder ein anderes Tier war.
Laut Beißwenger wäre ein Bär nicht undenkbar, da auch der Wolf den Weg zurück in die Allgäuer Wälder gefunden habe. Dennoch müssten Spaziergänger in den Wäldern keine Angst haben, im Allgemeinen meide der Bär die Menschen. Hat er eine Chance dem Mensch auszuweichen, so wird der Bär dies auch tun.
Die Oberallgäuer Kulturlandschaft beruht auf der Weidetierhaltung, so Beißwenger weiter. Stimmen würden laut, dass die Weidetierhaltung in Gefahr ist. "Landwirte wollen kein Wolfsfutter züchten“, so der Jäger, das heißt selbst eine Entschädigungen für gerissene Tiere werde die Landwirte nicht dazu bewegen, weiter Tiere auszutreiben. Die Politik sei sich des Problems bewusst. Sobald die genetischen Untersuchungen vorliegen, wird man sich über weitere Schritte beraten. (ff)
Geschrieben von: Redaktion