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Der Kindergarten in den Auwiesen wächst. Binnen weniger Tage ist die Holzkonstruktion aufgestellt worden. Bis Weihnachten sollen die Fenster eingesetzt und der Estrich eingebaut sein.
Seit dem 21. August wurde der komplette Rohbau in Holzbauweise aus vorgefertigten Brettschichtholzelementen und Holzleimbindern erstellt – ein echtes Schwergewicht. Dabei wurden rund 2000 Quadratmeter Brettsperrplatten mit einem Gesamtgewicht von gut 100 Tonnen eingebaut. Zusätzlich wurden nochmals Holzbalken und Brettschichtholz-Binder mit einem Gesamtgewicht von 45 Tonnen verbaut. Trotz der Holzbauweise sind Stahlelemente notwendig, um den Bau zusammenzuhalten: So kamen rund 16 000 Schrauben, Nägel, Stabdübel und Betonanker zum Einsatz, deren Gewicht sich insgesamt auf rund 5 Tonnen beläuft.
Holzbauten entstehen zunächst in den Werkstätten und werden millimetergenau vorgefertigt. Dies setzt eine sehr disziplinierte Planung voraus. So müssen sämtliche Leitungsführungen in den Wänden und Decken eingeplant werden und hergestellt sein. Andererseits ermöglicht es der Holzbau aber auch, dass ein Gebäude auf der Baustelle vergleichsweise schnell aufgestellt werden kann. In diesem Fall stand der Kindergarten binnen zwei Wochen – trotz des Regens in den letzten Augusttagen.
Die fünfgruppige Kindertagesstätte ist als Ersatz für den städtischen Kindergarten im Ebnet geplant. Er bildet das kommunale Zentrum des neuen Wohnquartiers. Das Gebäude passt sich durch seine dreieckige Form in das bestehende Grundstück ein und lässt Raum für einen großzügigen zusammenhängenden Freibereich entstehen.
Wie für die Wohnhäuser in den Auwiesen, so wurde auch für den Kindergarten ein Planungswettbewerb ausgeschrieben. Maßgabe war damals für alle Gebäude, dass sie weitgehend in Holzbauweise errichtet werden. Das Projekt von MIND Architects im hessischen Bischofsheim wurde von der Jury ausgewählt. Es zeichnet sich durch seine Dreiecksform und seine interessante Fassadengestaltung aus. Neben vier Kindergartengruppen ist auch eine Krippengruppe vorgesehen. Alle Gruppenräume befinden sich im Erdgeschoss und haben jeweils einen Zugang zum künftigen Außenbereich. Die überwiegend eingeschossige Bauweise soll auch die Übersichtlichkeit erleichtern und die Mischung der Kinder fördern.
Im Zentrum des Gebäudes erhebt sich über dem künftigen Küchen- und Mensabereich eine insgesamt rund elf Meter hohe Attika. Sie sorgt durch die großen Scheiben für Helligkeit im Erdgeschoss.
Im Obergeschoss befinden sich neben den technischen Betriebs- und Personalräumen auch die Werkräume für die Kinder. Das Flachdach wird extensiv gegrünt. Es bietet Raum für einen weiteren Außenbereich und eine Solaranlage. Insgesamt ist der Kindergarten als Effizienzhaus 40 geplant und wird über die städtische Nahwärme beheizt.
Während der Landesgartenschau 2024 wird das Gebäude als Ausstellungsfläche genutzt. Nach Abschluss der Landesgartenschau werden wieder Handwerker auf der Baustelle einziehen und den restlichen Ausbau inklusive der technischen Anlagen sowie den Außenbereich mit Spielgeräten fertigstellen. Der Kindergarten soll im Sommer 2025 seinen Betrieb aufnehmen.
Zahlen und Fakten
Geschrieben von: Redaktion