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Wirtschaft

ZF Friedrichshafen streicht bis 2028 bis zu 14.000 Stellen

today26. Juli 2024 263

Hintergrund
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Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG kündigt eine tiefgreifende Neuausrichtung seiner Strukturen an, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den Herausforderungen im Mobilitätssektor, insbesondere im Bereich der Elektromobilität, gerecht zu werden. Bis 2028 wird dies nach Firmenangaben bis zu 14.000 Arbeitsplätze kosten. Unter dem strategischen Leitmotiv „Stärken stärken“ plant das Unternehmen, seine Investitionen in den Bereichen Nutzfahrzeugtechnik, Chassis Solutions, Industrietechnik und Aftermarket deutlich zu erhöhen.

Arbeitsplatzabbau: Bis zu 14.000 Stellen sollen bei ZF gestrichen werden. Foto: ZF Friedrichshafen AG

Ein zentrales Element der Neustrukturierung ist die effizientere Organisation der deutschen Standorte. Diese sollen zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden, um Synergien zu nutzen und Prozesse zu optimieren. Bis Ende 2028 wird eine schrittweise Reduzierung der Beschäftigtenzahl in Deutschland um etwa 11.000 bis 14.000 erwartet. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Division Elektrifizierte Antriebstechnologien, die aufgrund des hohen Wettbewerbs- und Kostendrucks sowie der schwachen Marktentwicklung für Elektrofahrzeuge besonders betroffen ist.

„Unsere unternehmerische Verantwortung ist es, ZF zukunftsfähig auszurichten und die deutschen Standorte so weiterzuentwickeln, dass sie nachhaltig wettbewerbsfähig und solide aufgestellt sind. Uns ist bewusst, dass wir dazu auch schwierige, aber notwendige Entscheidungen treffen müssen. Dabei wollen wir bestmögliche Lösungen für alle Beteiligten finden“, betont ZF-Vorstandsvorsitzender Dr. Holger Klein.

Die geplante Konsolidierung setzt den Grundgedanken des im Jahr 2020 geschlossenen Tarifvertrags Transformation fort. Dieser sah eine umfassende Analyse der einzelnen Standorte und der dort gefertigten Produkte sowie die Erarbeitung von Zielbildern vor. Ziel ist es, die Standorte wettbewerbsfähiger und flexibler zu machen, die Personalplanung konsequent am Bedarf auszurichten und auf Produkte zu fokussieren, die die Standorte langfristig absichern. Sollte sich für einzelne Standorte keine langfristige Perspektive finden lassen, ist eine Restrukturierung oder Schließung möglich.

Prof. Dr. Peter Laier, im ZF-Vorstand unter anderem für das Ressort Produktion verantwortlich, erläutert: „Wir wollen die deutschen Standorte konsolidieren und zu mehreren Standortverbünden zusammenführen. Ziel ist es, ein leistungsfähiges Produktionsnetzwerk und eine effiziente Organisation der Forschungs- und Entwicklungsbereiche zu schaffen.“ Die Zukäufe der letzten Jahre (TRW, 2015; Wabco, 2020) haben die Standortstruktur in Deutschland vergrößert. Diese wird nun in mehreren Phasen in eine zukunftsfähige und schlankere Struktur überführt.

ZF plant, die Kapazitäten an die weiterhin schwache Marktnachfrage anzupassen. Die neue Standortverbundstruktur und die Anpassung der Kapazitäten in den Produktions-, Verwaltungs- sowie Forschungs- und Entwicklungsbereichen sollen die Zahl der Beschäftigten in Deutschland von derzeit rund 54.000 bis 2028 um 11.000 bis 14.000 reduzieren. Die Reduzierung soll sozialverträglich erfolgen, indem ZF die demografische Struktur der Belegschaft und die natürliche Fluktuation nutzt. Dies könnte durch umfangreiche Altersteilzeitangebote und Abfindungsprogramme unterstützt werden. Ein höherer Automatisierungsgrad und die konsequente Nutzung der Digitalisierung sollen ebenfalls zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen.

Der Bereich Elektrifizierte Antriebstechnologien steht besonders im Fokus der strategischen Neuausrichtung. Angesichts des globalen Wettbewerbs- und Kostendrucks sowie der rückläufigen Nachfrage nach Getrieben für konventionelle und Hybridfahrzeuge wird ZF die Abläufe, Prozesse und Strukturen in diesem Bereich überprüfen und verbessern. „Trotz der aktuellen Marktsituation ist klar: Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Wir sind hier in Vorleistung gegangen und werden in diesen Bereich auch weiterhin stark investieren“, so Dr. Klein. Kooperationen und Partnerschaften sollen zusätzlich geprüft werden, um die Position im Markt zu stärken.

„Der Ernst der Lage verlangt nach entschiedenem Handeln, um das Unternehmen an das verschärfte Markt- und Wettbewerbsumfeld anzupassen und dem Stiftungsauftrag der Zukunftssicherung nachzukommen“, betont Klein. „Wir arbeiten an einer agileren Aufstellung des Unternehmens, um besser auf die schnellen Marktveränderungen reagieren zu können. Mit den nun beschlossenen Maßnahmen wollen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und unsere Position als eines der weltweit führenden Zulieferunternehmen festigen.“

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Geschrieben von: Thomas Häuslinger

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