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Panorama

Waldboden grenzenlos denken: Internationale Tagung in Lindau und Sonthofen

today22. November 2024 17

Hintergrund
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Über 70 Bodenwissenschaftler und Forstpraktiker aus Österreich, Deutschland und der Schweiz haben sich drei Tage lang in Vorarlberg, Bayern und Baden-Württemberg getroffen, um über die aktuellen Herausforderungen beim Schutz und Management von Waldböden zu diskutieren. Im Fokus der Tagung stand der „Waldboden des Jahres 2024“, der in verschiedenen Vorträgen, einer Posterausstellung und einer Podiumsdiskussion näher beleuchtet wurde. Höhepunkt der Veranstaltung waren zwei Exkursionstage, die von den Alpenvoralpen bis hin zu den Höhen des Bodensees führten.
Foto: Dr. Klaas Wellhausen (LWF), Dr. Sandra-Maria Hipler, Moritz Janzen und Hund „Brumsel“
(beide BaySF), bei der Vorstellung und Diskussion von boden- und klimaabhängigen
Anbaurisikoeinschätzungen (Foto: BFW/M. Schreck)

Ein zentrales Thema der Tagung war die Erkenntnis, dass es nicht „den einen Waldboden“ gibt. Die Vielfalt der Waldböden in der Region zwischen Arlberg, Appenzell und dem Allgäu war auf den Exkursionen deutlich spürbar. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, Waldböden zu analysieren und zu diskutieren, die von wenigen hundert Jahre „jungen“ Rendzinen auf Dolomitschutt bis hin zu tiefgründigen, mehreren tausend Jahre alten (Para-)Braunerden im Alpenvorland reichten. Ein besonderes Augenmerk lag auf den alten Braunerden im bayerischen Staatswald bei Lindau, die im Rahmen einer Praxisexkursion näher untersucht wurden.

Förster Moritz Janzen vom Forstbetrieb Sonthofen der Bayerischen Staatsforste hatte sich bereit erklärt, ein Bodenprofil zu öffnen und es den Teilnehmern vor Ort zu präsentieren. Dabei erläuterte er auch die Bedeutung nachhaltiger Waldbewirtschaftung im Staatswald, die einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Waldböden leistet. Gerade angesichts des Klimawandels ist der Umbau von Wäldern zu klimafitten Beständen eine vorrangige Aufgabe. Diese Entwicklung trägt nicht nur zur Erhaltung von Bodenkohlenstoff und Bodenfruchtbarkeit bei, sondern stellt zudem den klimafreundlichen Rohstoff Holz nachhaltig zur Verfügung.

Die größte Bedrohung für die Waldböden wurde in den Verlusten von Humus und Kohlenstoff durch den Klimawandel sowie in regional zu hohen Stoffeinträgen gesehen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde betont, dass nicht nur die Forstwirtschaft, sondern die gesamte Gesellschaft gefordert ist, Lösungen zu finden und umzusetzen.

Vor dem Hintergrund der Vielzahl an Waldböden diskutierten die Teilnehmer auch die europäische Initiative für ein Bodenüberwachungsgesetz. Hierbei wurde die vorliegende Form des Gesetzes kontrovers diskutiert. Viele Experten kamen zu dem Schluss, dass die bestehenden gesetzlichen und strategischen Regelungen in den beteiligten Ländern bereits einen guten Rahmen für den nachhaltigen Umgang mit Waldböden bieten.

Ein weiteres Ergebnis der Tagung war die Erkenntnis, dass Waldbesitzern und Förstern bereits viele Hilfsmittel und Informationsangebote zur Verfügung stehen, um klimastabile und multifunktionale Wälder aufzubauen und Waldböden zu schützen. Allerdings wurden auch weitere Handlungsfelder identifiziert, die verbessert werden müssen. Besonders wichtig ist der Austausch von Methoden und Fachwissen über Ländergrenzen hinweg sowie die flächendeckende Kartierung und Bereitstellung von Bodeninformationen. „Wissen zum Wohle des Waldes und Waldbodens aufbauen und teilen“, lautete daher das abschließende Fazit der Veranstaltung.

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Geschrieben von: pk

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