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Rathaus

Mindelheim will Windkraft nutzen

today27. April 2022 21

Hintergrund
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Die Stadt Mindelheim will den Weg freimachen zur Stromgewinnung durch Windkraftanlagen im Gemeindegebiet. Den Bau von Windrädern und vor allem die Stromnutzung knüpft die Gemeinde jedoch an Bedingungen.

Mindelheims Erster Bürgermeister Stephan Winter erzählt im Gespräch mit AllgäuHIT, dass der Stadtrat in seiner Sitzung am Montag dafür gestimmt habe, künftig auch Windkraft zu nutzen, um energieautark zu werden.

Bereits 2015 hatte sich die Regionalplanung im Planungsgebiet Donau-Iller, zu dem auch Mindelheim gehört, mit dem Thema Windkraftnutzung auseinandergesetzt und sogenannte Vorranggebiete ausgewiesen. Hierfür wurde geprüft, wo überhaupt Wind weht und welche Konflikte mit Natur, Landschaft oder Wohnbebauung entstehen könnten. Windkraftanlagen dürfen nur in Vorranggebieten entstehen. Der Östliche Stadtwald Mindelheims wurde dann als ein solches Vorranggebiet ausgewiesen.

Wenige Jahre später schuf der Mindelheimer Stadtrat dann ein Energieteam, das Maßnahmen entwickeln sollte, damit Mindelheim sich auf den Weg zur Energieautarkie machen kann. Das Ergebnis: das ausgewiesene Windvorranggebiet soll genutzt und aktiviert werden. Im Bereich Photovoltaik hat die Stadt schon viel gemacht.

Die Diskussion hat wieder an Fahrt aufgenommen, so Bürgermeister Winter, einmal durch die neue Bundesregierung, die das Thema forciert, und natürlich ganz aktuell durch den „traurigen Anlass des Ukraine-Krieges“, der die Energiepreise hat explodieren lassen.

In seiner Sitzung am Montag hat der Stadtrat nun beschlossen, neben der schon gut ausgebauten Photovoltaik auch in die Windkraft einzusteigen. Hierfür wurden jedoch verschiedene Bedingungen ausgesprochen, „weil Windkraftanlagen auch Belastungen mit sich bringen“, wie der Bürgermeister es formuliert. So sollen sich die Bürger auch an den Anlagen beteiligen dürfen. Außerdem sollen vorrangig heimische Unternehmen mit Strom versorgt werden, aber nur solche, die zuvor auf ihrem Firmengelände alle anderen Möglichkeiten ausgenutzt haben, sprich beispielsweise ihre Dächer mit Photovoltaikanlagen bestückt haben. Schließlich, so Winter, wolle man nicht, dass sich fremde Strombezieher zu Lasten der Bevölkerung mit Strom versorgen.

Auch will sich die Gemeinde eng abstimmen mit den eigenen Elektrizitätswerken, den Vereinigten Wertachwerken, welche neben Mindelheim auch Kaufbeuren, Marktoberdorf, Biessenhofen und Apfeltrach gehören. Sie sollen in die Planungen mit einbezogen werden.

„Wir wollen Windkraft, aber wenn wir schon mit den Anlagen leben müssen dann wollen wir auch, dass der Strom, der dort erzeugt wird, denjenigen zu Gute komme, die mit den Windkraftanlagen leben müssen!“, sagt Bürgermeister Winter.

Zunächst wolle die Stadt nun mit möglichen Betreibern reden, die die Voraussetzungen erfüllen wollen. Dann sollen vertragliche Vereinbarungen gefasst werden. Zuvor muss allerdings die Bauleitplanung sichergestellt sein. Die Stadt hat einen Vorteil: der Wald ist städtisches Eigentum, von dem her kann die Stadt entscheiden, mit wem sie zusammen arbeiten will.

Winter betonte nochmals den hohen Stellenwert, den die regionalen Firmen und Unternehmen für ihn haben. „Wir wissen genau, auf was unser Wohlstand gebaut ist – das sind unsere Unternehmen, die uns Städte auch über die Gewerbesteuer finanzieren!“, so Winter. Schließlich brauche man für den Bau und Betrieb von Kindertagesstädten, Hallenbädern und vielem mehr Geld. Deshalb ist ihm der regionale Aspekt so wichtig. „Wir sehen ja gerade jetzt, welche negativen Folgen die Globalisierung hat und was internationale Abhängigkeit bedeutet: Sie funktioniert nur so lange, wie sich alle an die Spielregeln halten. Sobald einer aus der Reihe tanzt hat das gravierende Folgen!“

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Geschrieben von: Redaktion

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