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Sport

100% Zustimmung für Multifunktionsgebäude beim FC Memmingen

today7. August 2021 36

Hintergrund
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Mit einem überdeutlichen Votum hat die Mitgliederversammlung des FC Memmingen den Neubau-Plänen eines Multifunktionsgebäudes zugestimmt: 100 Prozent der anwesenden Mitglieder waren dafür, dieses „Generationenprojekt“, wie es Präsident Armin Buchmann bezeichnete, umzusetzen. Es gab keine einzige negative Stimme der über 100 Abstimmungsberechtigten in der Memminger Stadthalle, wo die Versammlung unter strengen Abstands- und Hygieneregeln stattfand.

Buchmann stellte die Planungen für das Gebäude ausführlich und auch die solide Finanzierung anschaulich in allen Einzelheiten vor, so dass am Ende so gut wie keine Fragen aus der Versammlung übrigblieben. Die für den Verein entstehenden Nettokosten werden mit 2,65 Millionen Euro veranschlagt, wobei auch Puffer für mögliche Unwägbarkeiten eingebaut sind. Die akribischen Vorarbeiten über mehr als zwei Jahre hinweg galten nicht nur der baulichen Gestaltung, sondern im Wesentlichen auch darum, wie es finanziell sicher gestemmt werden kann, „ohne dass Generationen des Vereins belastet werden. Wir machen keinen Drahtseilakt, es ist alles gut durchdacht und kaufmännisch hinterlegt“.

Verwirklicht wird das Großprojekt mit vielen Partnern und Sponsoren, die sich hier in bisher beispielsloser Weise engagieren, und beiden Hausbanken, der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim und der VR-Bank Memmingen eG. So waren auch schon vor dem endgültigen Mitglieder-Beschluss langjährige Partnerschafts-Verträge in Höhe von 1,2 Millionen Euro gezeichnet, die jetzt mit der Zustimmung wirksam werden. Baubeginn für das Gebäude mit vier Ebenen soll bereits im Herbst sein, nachdem der Bausenat der Stadt Memmingen kürzlich noch vor der Sommerpause bereits den Bauantrag genehmigt hat. Das Grundstück auf der Südseite der Arena, angrenzend an das Spielfeld, überlässt die Stadt dem Verein auf Erbpacht. Wenn weiter alles planmäßig läuft, soll im Frühjahr 2023 das Gebäude eingeweiht werden.

Buchmann unterstrich deutlich, dass durch die Baufinanzierung dem Spielbetrieb keinerlei Gelder fehlen werden. Die Finanzierung sei auch nicht von einer Spiellasse abhängig: „Wir schaffen das, egal ob wir Regionalliga, Bayernliga oder Landesliga spielen“. Im Umkehrschluss kann der FCM durch das Multifunktionsgebäude aber – selbst bei zurückhaltenden Einnahme-Prognosen – erhebliche Mittel erwirtschaften, die in den Sportbetrieb investiert werden und durchaus Perspektiven über die Regionalliga hinaus eröffnen können.

[IMGGAL:500747:1]

Maßgeblich wird nicht nur eine weitere Säule einer Einnahmequelle geschaffen, sondern auch die Infrastruktur so grundlegend verbessert, dass sich der FC Memmingen in allen Bereichen weiterentwickeln und die Nachwuchsförderung noch nachhaltiger gestaltet werden kann. Professionelle Bedingungen werden geschaffen, die den Spielern von der ersten Mannschaft bis hinunter zu den Bambini zugutekommen werden. Auch die Tischtennisabteilung wird berücksichtigt. Ziel ist es, die ausgebildeten Fußballtalente entweder selbst zu halten oder zumindest entsprechende Transfererlöse zu erzielen, die wiederum in die eigene sportliche Entwicklung investiert werden. Damit werden laut Buchmann Grundlagen geschaffen, langfristig weiterhin im bayerischen Amateurspitzenfußball mitmischen zu können – und vielleicht eines Tages noch mehr.

Das Gebäude selbst fußt auf drei Säulen: Es werden zum einen längst erforderliche sanitäre Standards geschaffen. Die multifunktionale Gestaltung bietet unter anderem Platz für Kabinen, Besprechungs- und Schulungsräume, Lagermöglichkeiten und einen Fitnessbereich. Kern ist ein großzügiger Gastro- und VIP-Bereich, der auch abseits von Fußballspielen genutzt und vermarket werden kann. Die drei Stockwerke sind alle barrierefrei zu erreichen, ein Aufzug wird eingebaut. Imposant ist die Fassadengestaltung mit viel Glas, unter dem Dach wird eine Galerie einzogen, die einen freien Blick wie auch die Außenterrassen in die Arena ermöglicht. Das Gebäude integriert sich trotz seiner Größe in den Alleecharakter des Stadions und bildet ein archetektonisches Pendant zur angrenzenden Tribüne und der Stadionhalle im Osten, die als Industriedenkmal gilt.

Das Multifunktionsgebäude nahm zeitlich den breitesten Raum in der Versammlung ein. Bei den anschließenden Neuwahlen wurden Präsidium und Vorstandschaft einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Buchmann führt weiter den Fußball-Club. Eine Rochade gab es lediglich bei den Stellvertreterposten. Prof. Dr. Kai-Uwe Marten, der maßgeblich für Sponsoring und Vermarktung verantwortlich zeichnet, ist nun 2. Vorsitzender, Thomas Reichart 3. Vorsitzender. Schatzmeister bleibt Markus Kramer, der zuvor trotz Corona-Krise positive Zahlen vorlegen konnte und den FCM als kerngesunden Verein bezeichnete, der sich ein Multifunktionsgebäude leisten könne.

Im Rechenschaftsbericht für das Geschäftsjahr 2019/2020 (Stichtag 30.06.2020) wurde ein Plus von über 46.000 Euro ausgewiesen. Dies kam aber nur zustande, weil es „glückliche Effekte“ im Nachhinein gab, wie nicht einkalkulierte Transfererlöse und eine Spende des FC Bayern-Hilfe e.V. in der Höhe von 25.000 Euro. Hätte der Verein nicht gleich zu Beginn der Krise rigide Einsparungsmaßnahmen getroffen und wäre die Bereitschaft von Spielern, Trainer und Funktionsträger nicht so groß gewesen, auf Geld zu verzichten, hätten tiefrote Zahlen zu Buche gestanden.

Für das gerade Ende Juni zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2020/21, das Thema in der nächsten Mitgliederversammlung sein wird, stellte Buchmann ein sehr gutes Ergebnis in Aussicht, das in erster Linie durch die überragende Unterstützung von Sponsoren zustande kommt, die auch in der Corona-Abbruchssaison dem FCM die Stange hielten. Auch Rückforderungen aus Kartenverkäufen habe es kaum gegeben, gleichwohl mussten dafür Rückstellungen gebildet werden.

„Wir haben in diesen schweren Zeiten ein unglaubliches Maß an Solidarität erfahren. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und konnten uns auf unsere Partner verlassen“, bedankte sich Buchmann bei allen Unterstützern sowie explizit bei den verantwortlichen Stellen der Stadt Memmingen und der Otto Birk GmbH beim Thema Multifunktionsgebäude.

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Geschrieben von: Redaktion

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