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Trotz der jüngsten Regenfälle bleibt das Grundwasser im Allgäu auf niedrigem Niveau. Laut dem Wasserwirtschaftsamt Kempten war der Boden nach den trockenen Monaten tief ausgetrocknet, sodass das Wasser erst langsam in die tieferen Schichten einsickert. Im Bergland steigen die Spiegel leicht, im Alpenvorland zeigt sich noch keine Veränderung. Ein einzelner regenreicher Monat reicht nicht aus – es braucht mehrere Monate mit guten Niederschlägen, idealerweise im Winter, um das Grundwasser nachhaltig zu regenerieren.

Die ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Wochen im Allgäu haben vielerorts für grüne Wiesen, volle Bäche und durchfeuchtete Böden gesorgt. Doch wer glaubt, dass sich damit auch das Grundwasser deutlich erholt hat, irrt. Wie das Wasserwirtschaftsamt Kempten mitteilt, zeigen die Messstellen weiterhin keine flächendeckende Entspannung – vor allem im Alpenvorland bleibt die Lage angespannt.
Der Regen war zwar wichtig für die Natur und die oberen Bodenschichten, doch für das Grundwasser reicht das noch lange nicht. Nach den extrem trockenen Monaten zuvor war der Boden in mehreren Metern Tiefe komplett ausgetrocknet. „Diese Poren füllen sich jetzt nach und nach mit Wasser“, erklärt das Wasserwirtschaftsamt. Das Regenwasser sickert dabei nur langsam in tiefere Schichten durch. Erst wenn es den sogenannten Grundwasserleiter erreicht, trägt es tatsächlich zur Neubildung des Grundwassers bei.
Im Bergland steigen die Grundwasserspiegel derzeit leicht an, bleiben aber weiterhin unter dem langjährigen Mittel. Im alpinen Vorland hingegen – etwa rund um Boos, Bad Grönenbach oder Buxheim – sei laut den Experten „noch gar nichts angekommen“. Der Grund: Je höher die Überdeckung des Grundwassers ist, also je dicker die Bodenschichten darüber sind, desto weniger Wasser kommt tatsächlich unten an. Viel Regen allein reicht also nicht – vor allem nicht in Regionen mit tief liegenden Grundwasserspeichern.
Ein weiterer erschwerender Faktor: Der vergangene Winter war überdurchschnittlich trocken. „Ein Monat mit viel Niederschlag reicht da nicht aus, um die Defizite auszugleichen“, so das Wasserwirtschaftsamt. Um den Grundwasserspiegel im Allgäu wieder auf ein normales Niveau zu bringen, bräuchte es drei bis vier Monate mit regelmäßigem und ergiebigem Regen – und das vorzugsweise in der niederschlagsreichen Winterzeit.
Doch aktuell sieht es eher nach dem Gegenteil aus. Der Sommer dreht nun erst richtig auf, es wird wärmer, und mit den steigenden Temperaturen verdunstet wieder mehr Wasser. Zudem sind laut Wetterprognosen in den kommenden Wochen nur wenige Niederschläge zu erwarten. Die Experten rechnen daher mit einer Fortsetzung der angespannten Lage – zumindest bis zum Winter. Dann bleibt abzuwarten, ob die erhoffte Feuchtigkeit kommt, um dem Grundwasser im Allgäu endlich die nötige Erholung zu bringen.
Geschrieben von: Niklas Bitzenauer
Allgäu Angespannt grundwasser Situation Wasserwirtschaftsamt