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Politik

Strukturprobleme ungelöst – Krise erreicht den Arbeitsmarkt in Bayerisch-Schwaben

today15. Oktober 2025 51

Hintergrund
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Die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben steckt nun bereits im dritten Jahr in der Stagnation – und die Krise erreicht zunehmend auch den Arbeitsmarkt. Der aktuelle IHK-Konjunkturindex steigt im Herbst 2025 nur leicht auf 105 Punkte und liegt damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 114 Punkten.

BU: IHK-Präsident Reinhold Braun (links) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Marc Lucassen // Foto: Valerio Pennica/IHK Schwaben

IHK-Präsident Reinhold Braun mahnt: „Die bayerisch-schwäbische Wirtschaft verharrt im Stillstand. Wir sehen keine konjunkturelle Belebung, sondern eine Erosion unserer Wettbewerbsfähigkeit. Der heimische Wirtschaftsstandort bleibt ein Sanierungsfall.“ Die strukturellen Probleme seien ungelöst und wirken sich nun deutlich auf den Arbeitsmarkt aus.

Stagnation verfestigt sich
Trotz eines guten Geschäftsklimas bei 29 Prozent der Unternehmen trüben sich die Erwartungen: Nur 17 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, 18 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Viele Betriebe kämpfen mit schwacher Nachfrage, hohen Standortkosten und regulatorischen Belastungen. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Marc Lucassen kritisiert den politischen Reformstau als größtes Risiko für die regionale Wirtschaft.

Arbeitsmarkt unter Druck
Nur noch 14 Prozent der Unternehmen planen, neue Stellen zu schaffen, während 24 Prozent Personal abbauen wollen – besonders in Industrie, Großhandel und Gastgewerbe. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,8 Prozent zwar weiterhin niedrig, erreicht aber den höchsten Stand seit 2021, ein deutliches Warnsignal. Neue Stellen entstehen vor allem im öffentlichen Sektor, während der demografische Wandel die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt reduziert.

Branchen im Vergleich
Ein geteiltes Bild zeigt sich bei den Branchen: Das Baugewerbe profitiert von öffentlichen Infrastrukturaufträgen (Index 106), unternehmensnahe Dienstleister bleiben stabil (113 Punkte). Die Industrie hingegen sinkt auf 98 Punkte, Auftragseingänge und Investitionen gehen zurück. Einzelhandel und Gastgewerbe stehen vor Unsicherheiten, auch nach einer starken Sommersaison.

Rahmenbedingungen bremsen Investitionen
63 Prozent der Unternehmen sehen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größtes Hemmnis, gefolgt von schwacher Inlandsnachfrage (62 Prozent) und hohen Arbeitskosten (55 Prozent). Energiepreise und Fachkräftemangel bleiben zusätzliche Belastungen. Lucassen fordert eine verlässliche, wachstumsorientierte Politik statt kurzfristiger Einzelmaßnahmen.

Braun fordert mehr Reformtempo
Braun warnt: „Wenn die Beschäftigung in der privaten Wirtschaft zurückgeht, gefährdet das nicht nur den Standort, sondern auch unseren Wohlstand. Die Schwächephase darf nicht zur Normalität werden.“ Er betont, dass es konkrete Maßnahmen für strukturelle Reformen, Entlastungen bei Arbeit und Energie sowie ein steuer- und abgabefreundliches System brauche, um die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben wieder auf Kurs zu bringen.

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Geschrieben von: Bernd Krause

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