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Am Sonntagmittag, gegen 12.30 Uhr, kam es auf dem Sportplatz in Nonnenhorn (Landkreis Lindau) nach dem Abpfiff eines B-Jugendfußballspiels zwischen der SG Hege/Bodolz und der SG Unterzeil II zu einem Vorfall, der die Sportgemeinschaft erschütterte. Der Schiedsrichter des Spiels wurde Opfer eines gewaltsamen Angriffs und mehrerer Beleidigungen durch den Trainer der unterlegenen Mannschaft, der SG Unterzeil II.
Nach dem Ende der Partie blieben die Spieler der SG Unterzeil II zunächst auf dem Platz und versammelten sich am Mittelfeldkreis. Wie die Polizei mitteilte, begann der Vorfall mit Beleidigungen aus der Spielerschar, die sich in aggressiven Schimpfwörtern gegenüber dem Unparteiischen äußerten. Der Vorfall eskalierte jedoch schnell, als der 45-jährige Trainer der SG Unterzeil II selbst auf den Schiedsrichter losging. In einer unerklärlichen Reaktion griff der Trainer den Schiedsrichter körperlich an: Er schlug diesen gegen den Oberkörper und riss ihm das Hemd.
Der Angriff konnte erst durch das Eingreifen eines anderen Trainers, der der SG Hege/Bodolz angehörte, gestoppt werden. Der Trainer der SG Hege/Bodolz ging sofort dazwischen, sodass der mutmaßliche Täter von seinem Opfer abließ. Der Schiedsrichter erlitt durch den Angriff leichte Verletzungen am Oberkörper, was jedoch nicht zu einer weiteren gesundheitlichen Gefährdung führte. Trotz der Eskalation blieb der Vorfall glücklicherweise ohne schwerwiegendere körperliche Folgen für den Geschädigten.
Noch bevor eine Polizeistreife am Ort des Geschehens eintraf, zeigte der Täter dem Schiedsrichter erneut den Mittelfinger und drohte ihm weiter, was den Vorfall weiter anheizte. Die genauen Beweggründe des Trainers der SG Unterzeil II für den Angriff sind noch unklar und werden derzeit von der Polizei im Rahmen der laufenden Ermittlungen geprüft.
Die Polizei hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen den 45-jährigen Trainer eingeleitet. Ihm werden unter anderem vorsätzliche Körperverletzung, Sachbeschädigung durch das Zerrreißen des Hemdes des Schiedsrichters sowie Beleidigung vorgeworfen.
Dieser Vorfall reiht sich in eine zunehmende Serie von Übergriffen und Aggressionen gegen Schiedsrichter im Jugend- und Amateurfußball ein. Bereits in der vergangenen Saison musste der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in seiner „Lagebild Amateurfußball“-Studie von zahlreichen Vorfällen berichten, bei denen Fußballspiele aufgrund von Gewalt oder Diskriminierung abgebrochen wurden. Im Zeitraum der Saison 2023/2024 wurden insgesamt 909 Spiele nach solchen Vorfällen abgebrochen.
Das Thema Gewalt gegen Schiedsrichter hat auch in Bayern immer mehr an Bedeutung gewonnen. Trotz der Bemühungen des DFB und der Landesverbände, Präventionsmaßnahmen wie das „STOPP“-Konzept einzuführen, das gezielte „Beruhigungspausen“ während eines Spiels ermöglicht, ist die Zahl solcher Vorfälle nach wie vor hoch. In diesem Fall zeigt sich, wie schnell aus einem zunächst verbal geprägten Konflikt eine körperliche Auseinandersetzung werden kann, was nicht nur für den betroffenen Schiedsrichter, sondern auch für den gesamten Jugendfußball ein Problem darstellt.
Die Polizei wird nun weiter ermitteln, um die genauen Hintergründe des Angriffs aufzuklären und entsprechende rechtliche Schritte gegen den Täter einzuleiten. Der Vorfall hat erneut die Frage aufgeworfen, wie der Fußballkreis mit solchen Übergriffen umgehen kann und wie eine langfristige Deeskalation erreicht werden kann, um solche Vorkommnisse künftig zu verhindern.
Geschrieben von: Uschi Binkert
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