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Nach knapp zwei Jahren kündigt sich ein Wechsel in der Führung der Tourist Information in Schwangau an. Sylvia Einsle übernahm im September 2020 von der Schwangauerin Petra Köpf, die für die Gemeinde über 30 Jahre den Tourismusbereich geleitet hatte, das Amt der Tourismusdirektorin. Ihr folgt nun Florian Hoffrohne im Amt.
Die gebürtige Allgäuerin Sylvia Einsle packte bei ihrem Start 2020 schnell an und nutzte damals die knappe Zeit vor dem Corona-Lockdown, um Betriebe zu besuchen und mit den Partnern vor Ort in persönlichen Kontakt zu treten. Während der Pandemie blieben Einsle und ihr Team online und telefonisch in stetem Austausch mit den Schwangauer Gastgebern. Gleichzeitig wurde die Digitalisierung in allen Bereichen konsequent vorangetrieben. „Gerade in der Zeit, in der Veranstaltungen nur in kleinen Gruppen möglich waren und Kontakte erfasst werden mussten, konnten Gäste und Gastgeber von unserer Digitalisierungsarbeit profitieren“, stellt die Tourismusdirektorin fest. So führte sie unter anderem ein neues Online-Portal für Tischreservierungen und Veranstaltungen ein. Darüber hinaus entwickelte sie mit ihrem Team auch neue Veranstaltungen für Gäste. Dazu gehören insbesondere die Naturführungen. Natur schützen und erleben war dabei Einsles Credo. „Als wahre Erlebnispädagogen haben sich die Schwangauer Jäger erwiesen,“ zeigt sich die Tourismusleiterin von der Zusammenarbeit mit den Waidmännern begeistert.
Überhaupt war „Nachhaltigkeit“ in all ihren Facetten ein Schwerpunkt auf der umfangreichen Agenda der Tourismuschefin. Das Thema wurde auch bei der Planung der neuen Tourist Information durch die Verwendung von heimischen und natürlichen Materialien berücksichtigt. Aufgrund von pandemiebedingten Verzögerungen auf der Baustelle und Lieferschwierigkeiten wird die Eröffnung erst im Sommer erfolgen können. Ein weiteres großes Projekt konnte Einsle mit dem Konzept für die Sanierung und Umgestaltung des 17 Hektar fassenden Kurparks abschließen. Auch für die Attraktivierung des Dorfbildes hat sie sich eingesetzt.
Auch während der Pandemiezeit schaffte es Einsle, für eine hohe Medienpräsenz zu sorgen. Neben der strategischen Pressearbeit kamen auch spontane Ereignisse hinzu. Mit einem Schmunzeln erinnert sie sich beispielsweise an den mysteriösen Monolithen: „Diese Säule, die aus dem Nichts auftauchte, hat extrem große Aufmerksamkeit in den Medien erfahren. So wie vieles, was um Neuschwanstein herum passiert. Man muss jeden Tag damit rechnen, dass plötzlich das Fernsehen vor der Tür steht.“
Nach zwei erfolgreichen Jahren gibt die Betriebswirtin den, wie sie sagt „Traumjob“, im Dorf der Königsschlösser auf. „Es fällt mir nicht leicht, mich hier von den Menschen zu verabschieden. Es war eine schöne, sowie auch intensive Zeit mit vielen Veränderungen und Herausforderungen", lautet das Fazit von Einsle. Aber die Aufgaben seien erfüllt und die Mutter von zwei kleinen Töchtern freut sich nun darauf, erst einmal die Zeit mit ihrer Familie zu genießen.
Den touristischen Führungsstab in Schwangau übernimmt von Sylvia Einsle ab September Florian Hoffrohne. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die stellvertretende Tourismusdirektorin Kerstin Schneekloth die kommissarische Leitung haben.
Hoffrohne hatte bis vor Kurzem die Position des Leiters des Standortbüros Süd einer renommierten Agentur für Tourismusberatung in München inne. Von 2016 bis 2021 war er Geschäftsführer der Ammergauer Alpen GmbH und des Naturparkvereins Ammergauer Alpen e. V. Die Ammergauer Alpen GmbH ist mit der touristischen Vermarktung und Entwicklung der Naturparkregion Ammergauer Alpen und des Blauen Landes beauftragt. Zuvor war er als Kurdirektor für die touristische Entwicklung von Bad Feilnbach bei Rosenheim verantwortlich. Er engagierte sich als Vorstand bei Fernwege e. V., war Generalsekretär von SKAL Deutschland und lange Jahre im Marketingausschuss des Bayerischen Heilbäderverbandes tätig.
Den Wechsel in das Dorf der Königsschlösser und damit vor allem auch zurück zum Destinationstourismus bezeichnet Florian Hoffrohne als einen „Herzenswunsch“, dessen Wahrwerden er mit Vorfreude und Spannung entgegenblicke. Die touristische Ausgangssituation der Gemeinde Schwangau und der gesamten Region stellt sich für ihn außerordentlich positiv dar. Und doch steht der Tourismus in Bayern vor neuen Herausforderungen. Eine nachhaltige Entwicklung der touristischen Angebote mit einem besonderen Blick auf die Umweltverträglichkeit sowie die Umsetzung der bereits angestoßenen Projekte sind wichtige Aufgaben für die Zukunft. Hoffrohne weiß aus Erfahrung: Eine zeitgemäße, an die Bedürfnisse der Bürger wie auch jene der Gäste angepasste Infrastruktur bildet die Basis für eine positive, gesunde und nachhaltige Orts- und touristische Destinationsentwicklung. Der Erfolg lässt sich hier nicht an einer einzelnen Person oder einer Institution festmachen. Vielmehr ist ein harmonisches Zusammenwirken vieler verschiedener Menschen, die auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, die Voraussetzung.
„Gestalten heißt für mich Impulse zu setzen und kreativ zu sein. Ebenso muss man zuhören können und offen für Neues sein. Um gemeinsam mit den Partnern eine für alle Beteiligten gute Lösung zu finden, ist eine sachliche und konstruktive Diskussion Voraussetzung. Nur so können Tourismus- und Destinationsentwicklung erfolgreich funktionieren,“ beschreibt Hoffrohne seine Mission.
Neuland ist sein künftiges Arbeitsgebiet im Ostallgäu für ihn nicht. Sein Diplomstudium absolvierte Hoffrohne in Kempten und seine Diplomarbeit schrieb der gebürtige Augsburger bei der Regionalentwicklung Außerfern – REA. In den letzten sechs Jahre wohnte die Familie in Unterammergau und seine Frau stammt aus Trauchgau. „Gerade im Destinationstourismus braucht man eine Verbindung und Identifikation mit der Region und der Lebensweise vor Ort. Das ist wie ein Puzzlespiel mit 1.500 Teilen: Wenn’s irgendwo nicht passt, kann kein Gesamtbild entstehen,“ ist sich Hoffrohne sicher.
„Wir verlieren mit Sylvia Einsle eine sehr kompetente Persönlichkeit, die in der Branche sehr geschätzt wird. Gleichzeitig gewinnen wir mit Florian Hoffrohne einen Tourismusexperten und Spezialisten für unsere Destination,“ kommentiert Bürgermeister Stefan Rinke den Personalwechsel. Sylvia Einsle hat während ihrer Beschäftigungszeit viel für die Gemeinde Schwangau geleistet. „Ich bedauere den Weggang, da wir sehr vertrauensvoll und effektiv zusammengearbeitet haben. Gleichzeitig respektiere ich Einsles Entscheidung und wünsche ihr für die Zukunft alles Gute,“ resümiert Rinke.
Die Tourist Information bleibt uneingeschränkt handlungsfähig. Denn die stellvertretende Tourismusdirektorin Kerstin Schneekloth verfügt über jahrelange Erfahrung und Routine und ist damit für die kommissarische Leitung prädestiniert. „Unser Betrieb wird ungestört weiterlaufen und unser tolles Team wird für alle Gäste und Gastgeber gerne da sein,“ gibt sich der Rathauschef gelassen.
Geschrieben von: Redaktion