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Die anhaltenden Zuzüge von Asylsuchenden und Geflüchteten führen zur Aktivierung einer weiteren Notunterkunft im Landkreis Oberallgäu noch in dieser Woche. Die von THW und Johannitern hergerichtete Markthalle in Sonthofen muss im Laufe der Woche erstmals mit dem Landkreis zugewiesenen Personen belegt werden. Nach wie vor sucht die Kreisverwaltung nach geeigneten Immobilien und Grundstücken für die Anschlussunterbringung. Landrätin Baier-Müller übt weiter Kritik am Bund.
Der Zustrom von Geflüchteten und Asylsuchenden nach Deutschland ist nach wie vor hoch. Annähernd wöchentlich werden auch dem Landkreis Oberallgäu durch den Freistaat Personen zur Unterbringung zugewiesen. Problematisch erweist sich dabei nach wie vor, dass nicht genügend geeignete und schnell verfügbare Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. „Zwar konnten wir in den vergangenen Wochen neue Unterkünfte gewinnen und einige Bauvorhaben anstoßen, allerdings reicht dies in der aktuellen Situation nicht aus“, so Landrätin Indra Baier-Müller.
Neben der Notunterkunft in Immenstadt in der ukrainische Kriegsgeflüchtete untergebracht sind, ist eine weitere temporäre Unterbringung für vorerst bis zu 50 Menschen in der Sonthofener Markthalle für Asylsuchende und Geflüchtete aus anderen Staaten zwingend notwendig. Diese wurde von Ehrenamtlichen von THW Sonthofen und den Johannitern am vergangenen Wochenende eingerichtet und wird noch im Laufe dieser Woche in Betrieb genommen.
Das Amt für Migration des Landkreises ist dabei bemüht, die Verweildauer in den Notunterbringungen so kurz wie möglich zu halten. Dies hängt aber in erster Linie von der Fertigstellung und Neuanmietung von Immobilien zur Unterbringung im Landkreis ab. Was die Verteilung auf die Gemeinden betrifft, orientiert sich der Landkreis am sog. zwei-Prozent-Ziel, d.h. jede Gemeinde soll so viel Unterkunftskapazität zur Verfügung stellen, wie es zahlenmäßig zwei Prozent ihrer Einwohnerinnen und Einwohner entspricht.
„Ich halte dies vor dem Hintergrund einer fairen und solidarischen Verteilung im Landkreis für nach wie vor geboten. Ich danke allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, die bereits heute die zwei Prozent erreichen. Ich appelliere aber auch an all diejenigen Gemeinden, die dieses Ziel noch nicht erreicht haben, weiterhin mit uns daran zu arbeiten und geeignete Immobilien oder Grundstücke zu finden und zur Verfügung zu stellen.“, so die Landrätin weiter.
Enttäuscht zeigt sich Baier-Müller aber über das Verhalten des Bundes.:
„In der Sonthofener Grüntenkaserne steht seit Monaten ein Gebäude leer, das bis zum Jahreswechsel als Impfzentrum gedient hat und bereits zuvor als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. Für mich ist es unerklärlich, weshalb solche Liegenschaften in der aktuellen Situation nicht für die Unterstützung der Kommunen zur Verfügung gestellt werden können. Alle bisherigen Versuche, auch unter Einbindung der lokalen Abgeordneten, verliefen im Sande. Ich erwarte vom Bund, dass er sich mindestens so flexibel zeigt wie er es von uns Kommunen verlangt. Dazu gehört auch, dass eine Belegung einzelner Gebäude der Bundeswehr möglich gemacht wird“.
Geschrieben von: Redaktion