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Erneut verursachten Anrufbetrüger einen immensen Vermögensschaden. Unter Vortäuschen eines Unglücks und mit geschickter Gesprächsführung brachten Sie eine betagte Seniorin im südlichen Oberallgäu dazu, Schmuck im Wert von etwa 100.000 Euro an einen Unbekannten zu übergeben.
Zu einer Serie von Schockanrufen kam es am Donnerstag im südlichen Landkreis Oberallgäu. Callcenter-Betrüger nahmen dabei auch eine 90-jährige Oberallgäuerin ins Visier. Unter Vortäuscheung eines vorangegangenen Unfalls, bei dem ein Familienangehöriger involviert sei, forderte ein Unbekannter die Seniorin auf, eine sofortige Kaution zu zahlen. Unter Anleitung des Betrügers fuhr die Dame zur Bank und holte ihre dort verwahrten Wertgegenstände ab. Im guten Glauben dem Familienangehörigen aus der Notlage zu helfen, übergab Sie ihre Wertsachen gegen 17:00 bis 18:00 Uhr am Friedhof in Oberstdorf an einen unbekannten Mann.
Den Abholer der Wertgegenstände konnte die 90-Jährige wie folgt beschreiben:
Zeugenaufruf
In dem Fall waren noch zwei weitere Täter involviert, die die Rentnerin jedoch ausschließlich am Telefon sprach.
Die Kripo Kempten bittet um Hinweise unter Telefon 0831/9909-0.
Wie gehen die Täter vor?
Diese sogenannten „Schockanrufe“ setzen darauf, die Opfer zu unüberlegten Handlungen aufgrund des erzeugten Schockmoments zu bewegen. Durch geschickte Gesprächsführung der Täter werden die Opfer psychisch unter Druck gesetzt und so zu unreflektierten Geldzahlungen gedrängt. Den Geschädigten wird vorgetäuscht, dass sich Verwandter oder naher Bekannter in einer Notlage oder Gefahr befände, die nur durch finanzielle Hilfe der Opfer abgewendet werden kann.
Die Zahlen:
Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West:
Im Bereich der Callcenterbetrügereien sind „Schockanrufe“ und der ähnliche „Enkeltrick“ die Maschen, deren Falzahlen am schnellsten steigen. Im Jahr 2021 registrierte die Polizei im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Schwaben Süd/West über 400 gemeldete Anrufe, dabei entstand in acht vollendeten Fällen ein Schaden in Höhe von mehr als 400.000 Euro. Im laufenden Jahr 2022 verursachten Anrufbetrüger mit den beiden Maschen bereits jetzt schon eine etwa halb so hohe Schadenssumme.
Im Landkreis Oberallgäu und der Stadt Kempten:
Mit Blick auf den Landkreis Oberallgäu und die Stadt Kempten wurden der Polizei im letzten Jahr über 160 Anrufe gemeldet. In fünf aus Tätersicht erfolgreichen Fällen entstand ein Schaden in Höhe von etwa 80.000 Euro. Den aktuellen Fall mit eingerechnet verursachten die Callcenterbetrüger mit den Maschen im laufenden Jahr bereits jetzt schon nahezu einen doppelt so hohen Schaden.
„Obwohl die Anrufbetrüger mittlerweile öfters anrufen müssen, bis Sie einmal Beute machen, gelingt es ihnen immer wieder, vornehmlich Seniorinnen und Senioren um hohe Geldbeträge, Schmuck oder Wertgegenstände zu betrügen.“ erklärt Josef Ischwang, Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Kempten.
„Reden Sie bitte mit Ihren älteren Angehörigen, Bekannten und auch alleinlebenden Seniorinnen und Senioren aus der Nachbarschaft über die Anrufbetrüger“, rät Ischwang
Tipps der Polizei:
Im aktuellen Fall ermittelt die Kripo Kempten unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Kempten.
Geschrieben von: Redaktion