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Mit großer Mehrheit hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung den aktualisierten „Masterplan 100% Klimaschutz“ beschlossen. Basierend auf dem seit 2017 in Umsetzung befindlichen Konzept wurden die Ziele zur Erreichung einer weitgehenden Klimaneutralität in Einklang mit den Klimazielen von Paris verschärft und Maßnahmen entsprechend angepasst.
Als Vorreiter im Bereich Klimaschutz hat der Landkreis Oberallgäu im Jahr 2017 den Masterplan 100 % Klimaschutz beschlossen und veröffentlicht. Erklärtes Ziel damals: bis 2050 die Treibhausgasemissionen um 95 % senken (im Vergleich zu 1990) und den Energieverbrauch halbieren. Seither wurden zahlreiche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. Hierzu gehören unter anderem die Solaroffensive mit Erstellung eines Solarkatasters, die Fertigstellung des Nahverkehrsplans, Informationskampagnen zu energetischer Baubegleitung und Sanierung, die Initiierung von nachhaltigen Mobilitätsformen sowie eine Untersuchung zur Gewinnung und Vermarktung von grünem Wasserstoff im Landkreis.
Angesichts der aktuellen globalen Entwicklungen scheint das Ziel einer weitgehenden Klimaneutralität bis 2050 allerdings nicht mehr ausreichend. Wir erleben in aller Deutlichkeit, dass der voranschreitende Klimawandel auch in Deutschland bereits enorme Kosten verursacht: extreme Wetterereignisse, wie Hitzewellen, Waldbrände, Starkregen und Hochwasser werden häufiger und intensiver, auch im Oberallgäu. Zudem urteilte das Bundesverfassungsgericht im März 2021, dass die bisherigen Ziele im Klimaschutzgesetz der Bundesregierung nicht ausreichen und damit zukünftige Generationen vor nicht zu bewältigende Aufgaben gestellt werden. Daraufhin hat die Bundesregierung in bemerkenswerter Kürze nachgebessert und im Juli das Klimaschutzgesetz 2021 mit ambitionierteren Zielen als bisher beschlossen: bis 2045 wird Deutschland nun klimaneutral sein.
Vor diesem Hintergrund kam der bestehende Masterplan Klimaschutz im Oberallgäu auf den Prüfstand. Er wurde in den Jahren 2021 und 2022 überarbeitet und auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 °C zu begrenzen, angepasst.
Der Landkreis zeigt damit, dass er sich seiner Verantwortung zum Schutz unseres Klimas bewusst ist und setzt sich das Ziel, schon im Jahr 2035 – also 15 Jahre früher als ursprünglich geplant und zehn Jahre vor der Bundesregierung – klimaneutral zu werden. Ein Ziel, das die große Mehrheit der Kreisrätinnen und Kreisräte ausdrücklich befürwortet: Mit nur zwei Gegenstimmen wurde am 22. Juli der aktualisierte Masterplan im höchsten Kreisgremium verabschiedet.
Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller nimmt den Arbeitsauftrag, der mit dem eindeutigen Votum verbunden ist, sehr ernst: „Dies bedeutet, dass die Anstrengungen auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung intensiviert werden müssen. Dazu verfolgt der Landkreis Oberallgäu eine konsequente Strategie und eine Maßnahmenplanung mit der Definition konkreter Meilensteine.“ Sie betont aber auch, dass der Landkreis hierbei nicht allein agiert: „Zentral für das Gelingen der notwendigen Transformation sind verschiedene Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Voraussetzungen: Der Landkreis alleine kann das 1,5 °C – Ziel nicht erreichen, wenn nicht die richtigen Rahmenbedingungen auf Bundes- und Landesebene gesetzt werden. Was wir aber wollen ist, mit gutem Beispiel voranzugehen. Ein zentraler Bestandteil ist dabei die Weiterentwicklung der Energieallianz. Der Landkreis Oberallgäu hat hierzu die kommunalen Vertreter zu einem gemeinsamen Termin eingeladen, an dem sich hoffentlich viele der kreisangehörigen Gemeinden beteiligen, damit die Oberallgäuerinnen und Oberallgäuer zu Gewinnern der Energiewende werden.“
Geschrieben von: Redaktion