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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Die alte Sepp-Herberger-Weisheit, dass ein Fußballspiel 90 Minuten dauert, gilt längst nicht mehr. Denn sonst hätte der FC Memmingen zum Vorrunden-Schluss sein Bayernliga-Heimspiel gegen Türkspor Augsburg verloren. Weil es fünf Minuten obendrauf gab, gelang mit zwei Treffern von Innenverteidiger David Bauer in der Nachspielzeit noch ein 2:1 (0:0) Erfolg, der weiterhin den zweiten Tabellenplatz im Titelkampf und Aufstiegsrennen hinter Herbstmeister TSV 1860 München II beschert.
Das Finale furioso entschädigte die 565 Zuschauer für einen Samstagabend, der zuvor nur überschaubare Höhepunkte bot. So gingen viele Blicke der Fans gelangweilt eher in Richtung zum abwechslungsreichen Lichterspektakel des nahegelegenen Memminger Jahrmarkts, ehe es in der Arena noch eine rasante Achterbahnfahrt der Gefühle gab. Gut, der FCM hatte weitgehend alles im Griff, brachte aber irgendwie nicht die notwendige Energie auf den Platz. Von den Gästen, die die Räume hinten eng gemacht hatten, kam offensiv so gut wie nichts. Aus Memminger Halbchancen in der ersten Hälfte wurden in Durchgang ein paar gute Möglichkeiten. Die Führung durch die Gäste fiel in der 72. Minute aus heiterem Himmel. FCM-Torhüter Lukas Da Silva Pötzinger unterschätzte eine Freistoßflanke – Kerem Cakin sagte Danke.
Die Freude über das 1:0 und den durchaus möglichen Husarenstreich fiel bei Türkspor-Trainer Ajet Abazi verhalten aus: „Ich juble erst, wenn abgepfiffen ist“. Er ahnte wohl, dass da noch was kommen wird. „Das 1:1 von Memmingen war überragend gemacht, das ist schwer zu verteidigen. Ein wunderschönes Tor“, lobte Abazi die gegnerische Aktion in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Ein Pass in die Tiefe, eine überragende Flanke und ein starker Kopfball von Abwehrchef David Bauer, der in der Schlussphase ganz nach vorne beordert wurde, um irgendwie noch einen Punkt zu retten. Dass es am Ende drei Zähler wurden, lag für FCM-Trainer Matthias Günes zu einen daran, „dass wir nicht so leicht aufgeben. Das ist der Charakter und die Mentalität der Mannschaft“.
Der andere, mit spielentscheidende, Faktor lag in der 76. Minute als Türkspors Kapitän Emre Kurt und der gerade erst eingewechselte Fabian Kroh übel mit den Köpfen zusammenrauschten. Kurt sah wegen gefährlichen Spiels Gelb, musste mit einer Platzwunde an der Stirn raus und ebenfalls wie Kroh (mit stark blutendem Hinterkopf) ins Klinikum gefahren werden. Bei den Augsburgern fehlte fortan der große Stabilitätsfaktor hinten und so konnte keiner den Patzer von Keeper Batuhan Tepe korrigieren. Bauer hielt den Schlappen hin – das 2:1 (90. + 5). Der Rest war überschwänglicher Jubel auf Memminger Seite.
FC Memmingen: Da Silva-Pötzinger – Dolinski, Gräser, Bauer, Lochbrunner – Rietzler – D. Günes (64. Spizert), Mihajlovic (83. Bergmann), Vetter (83. Matkovic) – Maier, Nollenberger (75, Kroh, 78. Ammann).
Türkspor Augsburg: Tepe – Kurt (77. Kurukan), Aydin, Redier, Peulić, Cakin, Krachtus, Willadt, Akkurt, Gartmann (52. Ibrahim), Fidan (90. + 4 Anyaonu).
Tore: 0:1 (72.) Cakin, 1:1 (90+ 2) Bauer, 2:1 (90. + 5) Bauer. – Schiedsrichter: Mignon (Schwabach). – Gelbe Karten: Dolinski / Redier, Krachtus, Aydin, Kurt. – Zuschauer: 565. Aktueller Tabellenplatz FCM: 2. (vorher 2.).
Geschrieben von: Redaktion
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