AD
play_arrow

keyboard_arrow_right

Listeners:

Top listeners:

skip_previous skip_next
00:00 00:00
playlist_play chevron_left
volume_up
  • play_arrow

    AllgäuHIT

  • cover play_arrow

    AllgäuHIT-Kaffeeklatsch: mit Rebecca Simoneit-Barum vom Zirkus Charles Knie

  • cover play_arrow

    „Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger

  • cover play_arrow

    „Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger

Wirtschaft

Wie kann ich als Kreditnehmer sparen?

today14. Dezember 2022 14

Hintergrund
share close
AD

Mit der Zinswende kam für Kreditnehmer eine Zeitenwende. Die EZB hob das Zinsniveau an, doch wer die Daten im Blick hatte, weiß, dass auch vorher schon die Zinsen langsam anstiegen. Aktuell hält der Prozess noch an, weshalb es für Kreditnehmer noch wichtiger ist, zu sparen. Aber wie ist das möglich und auf was sollten Kreditnehmer generell achten?

Warum steigen die Zinsen für Kredite?

Im Grunde genommen orientieren sich die Zinsen stets an der EZB. Die Europäische Zentralbank gibt den Leitzins heraus, der sich in den vergangenen Monaten erhöhte. Allerdings liegt nicht jede Zinssteigerung automatisch an der EZB, wie einige Beispiele zeigen:

  • Bauzinsen – sie stiegen bereits vor dem Ende der Nullprozentpolitik der EZB. Die hat auch mit der Entwicklung auf den Märkten für Staatsanleihen zu tun. Darüber hinaus preisen Banken und Anleger oft auch zukünftig wahrscheinliche Szenarien ein.
  • Kreditzinsen – Konsumentenkredite werden weiterhin steigen. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass sich die Zinsen bei rund sieben Prozent einpendeln.
  • Dispozinsen – sie steigen deutlich. Etliche Banken haben ihre Zinssätze schon deutlich angehoben, es wird erwartet, dass sich die Zinssätze auf rund 12 Prozent einpegeln.

Die EZB wird wohl zum 15. Dezember einen weiteren Zinsschritt tätigen, was wiederum zur Erhöhung der Kreditzinsen führt. Allerdings lässt sich so eine Aussage niemals pauschal sagen. Die eigentlichen Zinskosten hängen von etlichen Faktoren ab:

  • Bank – letztendlich entscheidet die Bank allein, welche Zinsen sie erhebt. Pauschal gesagt, könnte eine Bank auch Kredite für -10 Prozent vergeben, es wäre zwar wettbewerbstechnisch und umsatztechnisch negativ, doch die internen Richtlinien geben die Grenze.
  • Person – der Zinssatz, der in Beispielen und Angeboten gezeigt wird, ist immer ein Beispielzinssatz (mit Ausnahme des Dispo). Ist die eigene Bonität hervorragend oder deutlich schlechter als das Mittelmaß, verändern sich die Konditionen.

Dennoch wird der Kreditvergleich bei steigenden Zinssätzen immer wichtiger. Ebenso wichtig ist bei Langzeitkrediten aber, sich selbst eine Notfalltür einzubauen, damit bei fallenden Zinsen schnell reagiert werden kann.

Spartipps für Kreditnehmer

Kein Kreditnehmer hat Einfluss auf die EZB, die Zinsentwicklung oder nur auf die Politik der Banken. Dennoch gibt es auch zu Zeiten steigender Zinsen durchaus Optionen, die Kosten einer Aufnahme gering zu halten.

Die folgenden 5 Tipps sind dabei durchaus hilfreich:

Tipp 1: Die eigene Bonität

In gewisser Hinsicht ist dieser Punkt selbsterklärend, so scheint es jedenfalls. Natürlich kann nur jemand mit einer soliden Bonität einen Kredit aufnehmen. Doch ist das Offensichtliche nicht unbedingt das, was Banken bewerten. Tatsächlich gibt es etliche Beispiele von Menschen, die zwar eine gut laufende Firma besitzen oder einen Lottogewinn auf dem Konto haben, doch keinen oder keinen ordentlichen Kredit erhalten. Warum? Weil die Bonität der Kreditaufnahme entgegen spricht. Die Bonität ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit der finanziellen Situation. Ein heutiger Jackpotgewinner mag kreditunwürdig sein, weil er erst im letzten Jahr seine Privatinsolvenz beendet hat. Daher gilt:

  • Schufa prüfen – jeder Verbraucher ist dazu berechtigt, einmal im Jahr eine kostenlose Schufa-Auskunft anzufordern. Sie bietet die Möglichkeit, Eintragungen, aber auch den Schufa-Score zu prüfen.
  • Erweiterung – während die kostenlose Datenauskunft nur die letzten Eintragungen und Anfragen enthält, können Verbraucher über den kostenpflichtigen Zugang weitere Informationen erhalten. Dieser Zugang lohnt sich dann, wenn die kostenlose Version Fragen aufwirft.
  • Prüfen und löschen – die Einträge sollten geprüft werden. Sind falsche vorhanden, können sie zur Löschung angemahnt werden. Auch ältere Einträge sollten geprüft werden. Wichtig ist allerdings, die Löschfrist im Auge zu behalten: Während einige Einträge ein Jahr nach Erstellung gelöscht werden müssen, gilt bei anderen eine dreijährige Frist zum Ende des dann ablaufenden Kalenderjahrs.

Allerdings gehört zur Pflege der Bonität auch, nicht zu viele Anfragen und Einträge zu generieren. Wer ständig Ratenzahlungsverträge in Shops abschließt, wird eine verminderte Bonität erfahren. Wer hingegen viele Kreditanfragen stellt und nicht darauf achtet, dass nur die Konditionen abgefragt werden, wird massiv herabgestuft. Bei gewöhnlichen Kreditanfragen stuft die Schufa die Anfragenhäufigkeit in der Gewissheit ein, dass alle vorherigen Anfragen zu einer Ablehnung führten. Konditionenabfragen hingegen sind ungefährlich und ohnehin nur für den Verbraucher selbst sichtbar.

Tipp 2: die richtige Laufzeit wählen

Bei einer Kreditaufnahme gibt es oft zwei Lager. Die einen möchten den Kredit so schnell abbezahlen, wie irgend möglich, die anderen hingegen spielen auf Sicherheit und wählen eine längere Laufzeit. Wer hat recht? Niemand – und doch beide. Fakt ist, dass:

  • Lange Laufzeiten – da sich die Zinsen auf die Monate der Kreditlaufzeit berechnen, sind die Kreditkosten natürlich höher, wenn eine lange Laufzeit gewählt wird. Sie sollte somit gut berechnet werden.
  • Kurze Laufzeiten – solche Kredite bergen die Gefahr, dass der Kredit nicht ordentlich bedient werden kann. Kurze Laufzeiten bedingen zwar geringere Zinskosten, doch dafür auch hohe monatliche Raten.
  • Berechnung – jedem Kredit geht eine ordentliche Haushaltsrechnung samt Pufferbeträgen und Rücklagen voraus. Der Restbetrag ergibt nun die mögliche Kreditrate. Wenn nun eine längere Laufzeit herauskommt, ist das so.

Obwohl die Zinskosten bei einer längeren Laufzeit steigen, muss immer die Kehrseite der Medaille bedacht werden. Ein geplatzter Kredit verursacht echte Kosten:

  • Schulden – die Bank wird ihre Kreditkosten eintreiben. Ein Titel hat eine Laufzeit von dreißig Jahren. Bis zu diesem Zeitpunkt wird notfalls gepfändet.
  • Zusatzkosten – Mahnung, Gerichtskosten, Pfändung – all diese Kosten werden dem Schuldner zusätzlich auferlegt.
  • Bonität – nach einem geplatzten Kredit ist eine Schufa-Auskunft sprichwörtlich weniger wert als ein alter Bierdeckel. Ein aufgrund von Nichtzahlung der Raten gekündigter Kredit steht in der Schufa als markanter negativer Eintrag. Nun gilt auch die dreijährige Löschfrist nicht, denn durch den vom Kreditgeber erwirkten vollstreckbaren Titel ist dieser Eintrag bis drei Jahre nach der tatsächlichen Erledigung sichtbar.

Tipp 3: der richtige Verwendungszweck spart Kosten

Bei einer Kreditaufnahme bei der Hausbank wählen Kunden nur indirekt einen Verwendungszweck aus. Natürlich teilen sie der Bank mit, aus welchem Grund sie den Kredit benötigen, doch aktiv wählt der Bankberater für den Kunden. Bei Online-Krediten ist das anders, denn hier muss der Kreditnehmer schon beim Kreditvergleich eine Entscheidung treffen. Die Wahl des richtigen Verwendungszwecks ist dabei elementar:

  • Grund – die Zinshöhe variiert je nach Kredit. Kredite für »sonstige« Güter werden meist mit einem höheren Zinssatz vergeben als Kredite für Güter, die für sich einen Wert haben.
  • Beispiel 1: Autokredit – bei einem Autokredit steht der Wagen an sich als Sicherheit für den Kredit parat. Meist geht das einher mit der Überlassung des Fahrzeugbriefs. Im Gegenzug erhalten Kunden den Kredit zu einem günstigen Zinssatz.
  • Beispiel 2: Umschuldung – wer alte Kredite ablösen möchte und dafür einen neuen, günstigeren Kredit aufnimmt, ist gut beraten, speziell nach Umschuldungskrediten zu suchen. Auch sie bieten günstigere Zinssätze, da der Kreditnehmer faktisch keine neuen Schulden macht und somit sein Risiko erhöht, sondern alte Verbindlichkeiten ablöst.

Allerdings darf der Verwendungszweck nicht einfach nach den Zinskosten ausgewählt werden. Falsche Angaben führen im besten Fall zu einer nachträglichen Neuberechnung, im schlimmsten Fall zur Kreditkündigung mitsamt Strafzahlung.

Tipp 4: gemeinsam stärker

Ein zweiter Kreditnehmer kann das Zinsniveau nach unten drücken und hilft somit auch beim Sparen. Dieser Tipp ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn:

  • Voraussetzung – der zweite Kreditnehmer muss kreditwürdig sein – und das für sich alleine. Er wird derselben Prüfung unterzogen wie der Hauptkreditnehmer.
  • Verpflichtung – der zweite Kreditnehmer mag zwar das Kreditgeld nicht erhalten, doch steht er für die Summe ein. Zahlt der erste Kreditnehmer (man selbst) nicht, fordert die Bank die Summe vom zweiten Kreditnehmer zurück.

Solche Kredite werden oft von Eheleuten oder Paaren aufgenommen. Während bei Eheleuten die Rechtmäßigkeit vom Gesetz her geregelt ist und der Partner im Todesfall des anderen Kreditnehmers ohnehin zahlt, sieht es bei Paaren anders aus. Wichtig ist allgemein, einen privaten Darlehensvertrag untereinander abzuschließen, damit die Rechtmäßigkeit geklärt wird. Denn im Streitfall kann der zweite Kreditnehmer notfalls auch die Kreditsumme vom anderen Kreditnehmer einfordern – er steht schließlich mit als Nutznießer im Vertrag.

Tipp 5: Vergleiche sind notwendig

Es ist heute wichtiger denn je, günstige Finanzierungsangebote zu prüfen. Das gilt bei allen Kredittypen, also auch bei der Finanzierung eines Autos. Generell gilt:

  • Angebote einholen – sollten auch Hausbanken oder, im Autofall das Autohaus, einbezogen werden, so müssen Angebote eingeholt werden.
  • Vergleichen – online werden nun die Kreditmöglichkeiten miteinander verglichen und geprüft. Diesen Ergebnissen werden nun die eigenhändig eingeholten Angebote gegenübergestellt. Am Ende ergibt sich ein solides Gesamtbild.

Bei einem Vergleich sollten aber nicht allein die Kosten entscheiden. Auch weitere Kreditkonditionen sind wichtig. Niemand sollte heute mehr einen Kredit ohne die Option der kostenlosen Sondertilgungen abschließen. Bei mehrjährig laufenden Krediten sollten zudem Absicherungen bestehen. Die Ratenpause bewährt sich auf diesem Feld.

Fazit – günstige und gute Kredite gibt es weiterhin

Natürlich steigt das Zinsniveau. Aktuell wird es schwierig, Kreditangebote mit Minuszinsen zu finden. Während der Nullprozentpolitik waren sie durchaus gängig. Dennoch können Verbraucher weiterhin günstig an Kreditgeld kommen, wenn sie die Angebote vergleichen, für sich den passenden Verwendungszweck suchen und ihre Bonität vor der Kreditanfrage überprüfen. Ein zweiter Kreditnehmer kann die Zinskosten nochmals senken, allerdings sollte sich jeder der Verantwortung gegenüber der zweiten Person bewusst sein: Geschieht mit persönlich etwas, steht der zweite Kreditnehmer für ich ein. Er gilt dann als verfügbarer Kreditpartner für die Bank und kann notfalls gepfändet werden.

AD

Geschrieben von: Redaktion

Rate it
AD
AD
AD
AD
0%