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Bei der Mitgliederversammlung der DAV-Sektion Allgäu-Kempten wurden unter anderem der aktuelle Stand beim Ersatzbau der Tannheimer Hütte sowie das neue Leitbild vorgestellt. Für besonders hitzige Diskussionen sorgte die geplante Parkplatzlösung der Stadt beim Grundschulneubau am Aybühlweg.
Bei der jährlichen Mitgliederversammlung der Sektion, die am Donnerstag im Pfarrsaal St. Ulrich in Kempten stattfand, berichtete der Vorstand traditionell vom vergangenen Geschäftsjahr in der Sektion und gab den Mitgliedern einen Ausblick auf aktuelle und anstehende Projekte. Da diese Projekte nur möglich sind, wenn der Verein auf soliden finanziellen Füßen steht, freute es Geschäftsführer Michael Turobin-Ort ganz besonders, dass der Verein auch in Corona-Zeiten noch ein Mitgliederwachstum verzeichnen konnte.
Und auch die Hütten und das Kletterzentrum swoboda alpin hatten in den letzten beiden Jahren zwar mit Einbußen zu kämpfen, kamen insgesamt aber noch einmal mit einem blauen Auge durch diese Zeit. So wurde der Vorstand von den Mitgliedern für das vergangene Geschäftsjahr einstimmig entlastet und auch der Haushalt für die Jahre 2022 und 2023 wurde ohne Gegenstimme angenommen.
Neubau Tannheimer Hütte wird teurer
Nachdem die Sanierungsarbeiten auf der Kemptner Hütte weitestgehend abgeschlossen sind, steht für die Sektion gleich ein neues großes Hüttenprojekt vor der Tür: Der Ersatzbau der Tannheimer Hütte ist schon seit längerem geplant, hatte sich zuletzt durch diverse Faktoren aber immer wieder verzögert. Die Sektion hofft nun, in diesen Tagen die Baugenehmigung zu erhalten und mit dem Abriss der alten Hütte beginnen zu dürfen.
Durch allgemeine Preissteigerungen und zusätzliche Auflagen beim Bau wird die Hütte nun noch einmal teuer als ursprünglich geplant. So musste der Kostenrahmen noch einmal auf nun 1,7 Mio. Euro angehoben werden. Der Vorstand ist aber optimistisch, dass dieser Rahmen zusammen mit den beteiligten Firmen eingehalten werden kann. Wenn alles nach Plan läuft, soll die neue Hütte zum Beginn der Saison 2023 eingeweiht werden.
Streitthema Parkplatz am DAV-Alpinzentrum
Ein weiteres Großprojekt, dass die Sektion zwar nicht selbst durchführt, bei dem sie aber maßgeblich involviert ist, sorgte dann für hitzige Diskussionen: Der Grundschulneubau in direkter Nachbarschaft zum Alpinzentrum am Aybühlweg beschäftigte die Mitgliederversammlung bereits im vergangenen Jahr – damals wurde dem Vorstand das Mandat erteilt, unter bestimmten Voraussetzungen einen Großteil der Parkplatzfläche des Alpinzentrums an die Stadt zu verkaufen. Eine dieser Voraussetzungen war damals der Bau eines Parkhauses am Aybühlweg – dies hatte der bei der Mitgliederversammlung 2021 anwesende OB Kiechle den Mitgliedern auch zugesichert.
Nun ist jedoch das Parkhaus nicht mehr Teil der Parkraumstrategie der Stadt – stattdessen soll die Sektion als Ersatz für die verlorene Parkfläche eine entsprechende Anzahl an Parkplätzen am Aybühlweg erhalten. Hierin sahen die Mitglieder zum einen einen klaren Wortbruch seitens der Stadt, zum anderen befürchteten sie, dass die Parkplätze entlang des Aybühlwegs kaum exklusiv für den DAV zu sichern seien. Außerdem erhöhe sich durch die Umwidmung bereits existierender Parkplätze anstelle eines zusätzlichen Parkhauses der Parkraumdruck am Aybühlweg erheblich.
Viele Mitglieder befürchteten hierdurch eine deutliche Verschlechterung der Aufenthaltsqualität am Alpinzentrum – zumal die aktuelle ÖPNV-Situation für einen Großteil der Besucher des Alpinzentrums keine Alternative zur Anreise mit dem PKW darstellt. Nach intensiver und teils emotional geführter Diskussion, bei der einige Mitglieder ihrem Unmut über das Vorgehen der Stadt Luft machten, forderte ein Großteil der Mitglieder eine außerordentliche Mitgliederversammlung, in der noch einmal über den Verkauf der Parkplätze unter den neuen Voraussetzungen abgestimmt werden soll. Der Vorsitzende Harald Platz nahm diesen Appell der Mitglieder auf und versprach, die finale Entscheidung über den Verkauf der Parkplätze je nach Fortgang der Verhandlungen entweder von einer außerordentlichen oder von der nächsten regulären Mitgliederversammlung beschließen zu lassen.
Vorgestellt wurde den Mitgliedern außerdem das neue Leitbild der Sektion, das in den letzten Monaten von einer internen Arbeitsgruppe aus Vorstand und hauptamtlichen Mitarbeitenden entwickelt wurde. Unter dem Claim „Gemeinsam Berge versetzen“ wurden eine Vision und Mission, Handlungsgrundsätze sowie die dazugehörigen Werte, die für die Sektion eine zentrale Bedeutung haben, herausgearbeitet. In den kommenden Monaten soll das Leitbild nach einer finalen redaktionellen Überarbeitung nun auch den Weg in die Sektionsöffentlichkeit finden.
Geschrieben von: Redaktion