Feldjägerkompanie und Sanitätsregiment – bald auch in Kaufbeuren?

Kaufbeuren ist ein Bundeswehrstandort. Lange Zeit war unklar, ob die Stadt auch weiterhin einer bleiben wird. Im Jahr 2011 hat das Bundesverteidgungsministerium zunächst entschieden, den Standort aufzugeben. Diese Entscheidung wurde dann allerdings Zug um Zug revidiert. 2019 kam dann ein entscheidender Wendepunkt: Der Generalinsepkteur des Bundeswehr hat zugesagt, dass in Kaufbeuren eine Feldjägerkompanie und ein Sanitätsregiment stationiert werden soll. Nun erhofft sich Kaufbeuren, dass die Sanierungsmaßnahmen bald durchgeführt werden. Hierzu hatte Radio AllgäuHIT Stefan Bosse, den Oberbürgermeister von Kaufbeuren, im Gespräch.

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Herr Bosse, welche Bedeutung hat denn der Bundeswehrstandort für die Stadt?

Stefan Bosse: "Der Bundeswehrstandort ist bei uns in Kaufbeuren von großer Bedeutung, da es einer der größten Arbeitgeber am Ort ist. Aber es ist tatsächlich auch so, dass Vieles, was sich im gesellschaftlichen Engagement über die Soldaten ins Werk gesetzt wurde und von diesen begleitet wird. Der Bundeswehrstandort ist eng mit Kaufbeuren verflochten und verbunden, deswegen haben wir uns auch immer für diesen Standort eingesetzt und freuen uns, dass er weiter besteht und wollen ihn nach Möglichkeit stärken."

Welche Ausbildungen werden denn derzeit am Luftwaffenstandort durchgeführt?

Stefan Bosse: "Am Luftwaffenstandort in Kaufbeuren wird das technische Personal für die Kampfflugzeuge, Eurofighter und Tornado ausgebildet und darüber hinaus gibt es weitere Lehrgänge für flugaffine Tätigkeiten in allen Teilstreitkräften, also Luftwaffe und Marine werden hier ausgebildet. Tatsächlich werden auch die militärischen Fluglotsen in Kaufbeuren ausgebildet. Daran wird sich mutmaßlich etwas ändern, weil sich ja jetzt die Luftwaffe für ein anderes Flugzeug entschieden hat. Die Frage wird sein, ob hier die Ausbildung für dieses F35 Flugzeug auch in Kaufbeuren erfolgen wird."

Ihr habt die Zusage erhalten, dass eine Feldjägerkompanie und ein Sanitätsregiment stationiert werden. Was ist da der aktuelle Stand?

Stefan Bosse: "Es hat eine sehr überraschende Wendung im Jahr 2019 gegeben, als der Generalinspekteur der Bundeswehr verkündet hat, dass in Kaufbeuren auch ein Sanitätsregiment und eine Feldjägerkompanie stationiert werden. Inzwischen hat es weitere Reformen bei der Bundeswehr gegeben. Man hat über die Zukunft des Sanitätswesens ganz generell diskutiert und jetzt hören wir aus dem Verteidigungsministerium, dass sich diese Reformansätze wieder erledigt haben. Damit könnte auch der Weg für dieses Sanitätsregiment in Kaufbeuren frei sein und da wollen wir jetzt mal nachfragen wie es aussieht, weil wir uns tatsächlich sehr freuen würden, wenn der Standort hier in Kaufbeuren gestärkt werden könnte."

Außerdem stehen noch Sanierungsmaßnahmen aus. Was ist denn davon genau betroffen?

Stefan Bosse: "Das fängt ganz einfach bei den Straßen und Wegen in dem Militärgelände an und bei den Kanälen, die im Militärgelände verbaut sind. Es setzt sich aber in die Unterkünfte fort, da müssen Gebäude erneuert werden. Zudem steht dann technische Ertüchtigungen an, also auch das Thema Leitungen, Internetzugang, das sind alles Themen, die angegangen werden müssen und wir haben den Eindruck, dass das nur sehr zögerlich passiert, obwohl jetzt schon länger entschieden worden ist, dass der Standort erhalten bleibt. Wir erhoffen uns, dass diese Sanierungsarbeiten zügig durchgeführt werden."