Gelbe Karte für Kempten beim bundesweiten Hitze-Check – Grüne fordern sofortige Schutzmaßnahmen

Die Kemptener Grünen reagieren besorgt auf die Ergebnisse des aktuellen Hitze-Checks der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Bei der umfassenden Untersuchung von 190 Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern wurde erstmals mit einem sogenannten „Hitzebetroffenheitsindex“ erfasst, wie viele Menschen in besonders hitzeanfälligen Bereichen leben. Diese zeichnen sich durch hohe Temperaturen, starke Versiegelung und wenig Grünflächen aus.

Das Ergebnis: 31 Städte erhielten eine Rote Karte, 131 Städte – darunter auch Kempten – eine Gelbe Karte, und lediglich 28 Städte wurden mit einer Grünen Karte bewertet. Laut Angela Isop, Sprecherin der Grünen Kempten, ist das ein „absolut alarmierendes Ergebnis auch für unsere Stadt“. Sie betont: „Hitzeschutz muss bei allen laufenden und künftigen Baumaßnahmen eine wesentliche Rolle spielen. Spätere Korrekturen sind kostenintensiv und mit hohem Aufwand verbunden. Die Zeit zu handeln ist jetzt.“

Stadträtin Barbara Haggenmüller verweist auf bereits eingebrachte Anträge im Stadtrat. Sie nennt als Beispiel die einfache und schnell umsetzbare Maßnahme, den natürlichen Bewuchs zwischen Pflastersteinen zuzulassen statt ihn zu beseitigen. Darüber hinaus fordern die Grünen verstärkte Stadtbegrünung, Entsiegelung von Flächen, den Schutz bestehender Bäume sowie die Schaffung von Wasserrückhalteflächen und Trinkwasserspendern im öffentlichen Raum. Diese Maßnahmen sind praktikabel und können effektiv zur Milderung der Hitze beitragen.

Haggenmüller warnt eindringlich: „Die Klimakrise ist längst in Kempten angekommen. Der Schutz der Bevölkerung vor den gesundheitlichen Auswirkungen extremer Hitze muss oberste Priorität haben.“ Die Grünen sehen in der Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen eine dringende Aufgabe für die Stadtverwaltung und die Politik.