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Wirtschaft

Für Soloselbständige und Kleinunternehmen wird die Lage immer schwieriger auch in der Region

today7. Juni 2024

Hintergrund
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Soloselbständige und Kleinstunternehmen sind ein wichtiger Faktor in der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft. Sie machen rund die Hälfte der Mitgliedsunternehmen der IHK Schwaben aus. Doch die aktuelle Situation ist für viele von ihnen alles andere als einfach, wie auch beim Selbständigentag der IHK Schwaben deutlich wurde.

von links: Simion Berg, IHK-Rechtsberater, Susanne Feile, Makomevent, Bettina Kräußlich, Abteilungsleiterin Vertrieb und Kundenmanagement, Prof. Dr. Stefan Scherer, Scherer Akademie, Jürgen Wager, IHK-Gründungsberater, Dr. Magda Bleckmann, Keynote Speakerin, Gregor Middendorf, Mitglied IHK-Vollversammlung //Foto: Ingo Dumreicher/IHK Schwaben

„Grund für die schwierige Situation sind die zunehmenden bürokratischen Pflichten und die vielen Unsicherheiten, mit denen sie konfrontiert werden“, berichtet Bettina Kräußlich, Leiterin Vertrieb und Kundenmanagement bei der IHK Schwaben. „Die Politik muss diese Gruppe viel stärker in den Fokus nehmen.“ Unternehmerinnen und Unternehmer, die als Einzelkämpfer oder in kleinen Teams arbeiten, stehen vor besonderen Herausforderungen: Sie müssen sich meist ohne Spezialisten an der Seite um eine Vielzahl an organisatorischen und rechtlichen Dingen kümmern – und das neben dem normalen Tagesgeschäft. „Die zunehmende Bürokratie mit all den Dokumentationspflichten trifft die Soloselbständigen und Kleinstunternehmen besonders hart“, berichtet Kräußlich. Denn je kleiner ein Unternehmen, desto höher die anteiligen Kosten, die auf die Umsetzung von Vorschriften und Gesetzen entfallen. „Daher muss die Politik den oft versprochenen Bürokratieabbau jetzt umsetzen, damit die Selbständigen endlich spürbar entlastet werden“, so Kräußlich.

Geplante Regelungen zur Altersvorsorge und Scheinselbständigkeit verunsichern

Weitere Unsicherheiten drohen wegen neuer Regelungen rund um das Thema Scheinselbständigkeit. Auf europäischer Ebene wird derzeit an einer Richtlinie gearbeitet, die den Beschäftigtenstatus auf Digitalplattformen regeln soll. Doch noch immer gibt es keine Einigung unter den Mitgliedsstaaten. „Soloselbständige und Kleinstunternehmen sind häufig hochspezialisiert. Sie leisten mit ihrem Know-how einen wichtigen Beitrag für die bayerisch-schwäbische Wirtschaft“, sagt Kräußlich. „Dieser Bedeutung wird derzeit von den Gesetzgebern noch viel zu wenig Rechnung getragen.“

Gemeinsame Herausforderungen verbinden

Mit dem Selbständigentag bot die IHK Schwaben dieser Unternehmensgruppe nun erstmals eine Plattform zum Austausch und Netzwerken, die gerade für Einzelkämpfer von großer Bedeutung ist. „Auch wenn die Unternehmen in ganz unterschiedlichen Branchen aktiv sind, verschiedene Zielgruppen bedienen oder ganz spezielle Produkte und Lösungen anbieten – sie alle stehen vor ähnlichen Herausforderungen“, so Kräußlich.

Ein Beispiel für diese Herausforderungen ist das unternehmerische Risiko, das diese Unternehmerinnen und Unternehmer nahezu alleine tragen müssen. Gregor Middendorf, selbst Kleinstunternehmer, Geschäftsführer der Kreativ-Agentur Middendorf Midnight GmbH und des Bauunternehmens Lean Bau GmbH & Co. KG sowie Mitglied der IHK-Vollversammlung, erinnerte bei der Veranstaltung daran: „Das Hochwasser hat viele von uns in eine bedrohliche Situation gebracht. Das zeigt, dass man sich auch als Selbständiger immer auf Notfälle einrichten muss.“ Daher gab es beim Selbständigentag auch Tipps, wie man sich auf eine solche Situation vorbereiten kann.

Fazit

Die IHK Schwaben setzt sich weiterhin dafür ein, die Bedingungen für Soloselbständige und Kleinstunternehmen zu verbessern. Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass die Politik gefordert ist, bürokratische Hürden abzubauen und mehr Sicherheit für diese wichtige Unternehmensgruppe zu schaffen. Nur so können die vielfältigen und hochspezialisierten Beiträge dieser Unternehmen zur bayerisch-schwäbischen Wirtschaft auch in Zukunft gesichert werden.

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Geschrieben von: Bernd Krause

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