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Rathaus

Lindau: Bürgerinitiative zur Rettung der Kleingärten gegenüber Therme

today18. September 2022

Hintergrund
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Seitdem die Lindauer Therme vor gut einem Jahr in Betrieb ging, besteht zwischen den Nutzern einer Kleingartenanlage gegenüber der Therme Streit über den künftigen Bestand. Immer wieder gab es Hinweise, dass Thermenbetreiber Andreas Schauer, dem das Grundstück gehört, die Fläche braucht um die Parkfläche zu erweitern, aber auch um das Gebiet wirtschaftlich anderweitig zu nutzen. Gespräche zwischen Schauer und Kleingartenvertretern führten zu keinem Ergebnis. Die wichtigste Botschaft von Andreas Schauer war, dass es eine Absicht gäbe die Fläche anderweitig zu nutzen und daher er den Nutzern empfehlen würde nicht weiter zu investieren.

Ein Bericht von Norbert Kolz

Bausschusssitzung jetzt doch öffentlich

Jetzt gibt es ein Nutzungskonzept, das am Montag im Bauausschuss der Stadt Lindau öffentlich diskutiert wird. Diese Öffentlichkeit musste über eine Beschwerde beim Landratsamt Lindau rechtlich erzwungen werden, da Verwaltung und Stadtrat den Punkt eigentlich nicht-öffentlich beraten wollte. Demnach soll wohl die gesamte Fläche für eine weitere Entwicklung zur Verfügung stehen, einschließlich einem Aufforstbereich den Thermenbetreiber Andreas Schauer eigentlich wieder bepflanzen müsste. Dazu mehr in diesem Artikel. Zuvor soll es vor dem Alten Rathaus auf der Lindauer Insel eine Demonstration der Kleingärtner geben. Schon seit Tagen machen die Initiatoren auf allen Kanälen darauf aufmerksam und fordern auf, sich für den Erhalt der Gärten einzusetzen.

Deutliche Kritik an Verwaltung, Stadtrat und Klimabeirat

In einer Pressemitteilung fordert die jetzt gegründete Bürgerinitiative Stadtrat und Verwaltung auf zu ihrem Versprechen zu stehen und sich für den Erhalt der bisherigen Kleingärten einzusetzen. Stadtverwaltung und Stadtrat hätten im Rahmen des Bürgerentscheids zum Thermenneubau 2017 den Lindauern versprochen, die Gärten zu erhalten. In der Pressemitteilung wirft die Bürgerinitiative der Stadt Lindau weiter vor zunehmend Flächen zu versiegeln. So wird auch die nicht genehmigte Abholzung durch Betreiber Schauer kritisiert und die Gefahr betont, dass diese illegale Abholzung durch Flächennutzungsplanänderung nachträglich legitimiert würde. Dem Klimabeirat der Stadt Lindau wird vorgeworfen die naturnahen Kleingärten im Eichwald zu zerstören, mit dem Ziel dort auf Kosten der Kleingärtner einen Freizeit-Betoncluster zu errichten.

Künftig nur noch 100 Quadratmeter pro Parzelle

Zum Verständnis: Gegenüber der Therme, stehen neben einem Parkplatz ca. 100 Kleingärten und das schon seit vielen Jahren. Das gesamte Gebiet hat eine Größe von 80 000 Quadratmeter. Jeder Schrebergarten hat jetzt eine Größe von ca. 300 Quadratmeter. Die restliche Fläche ist unbebaut. Geht es nach dem jetzt vorgelegten Nutzungskonzept soll es künftig für die Kleingärtner pro Parzelle nur noch eine Fläche von ca. 100 Quadratmeter geben und das nicht mehr an der gleichen Stelle, sondern an einem anderen Standort auf dem Gebiet.

Verhältnis zwischen Kleingärtnern und Betreiber Schauer belastet

Um das Verhältnis zwischen Kleingärtnern und Betreiber Schauer zu verstehen, muss man wissen, dass Schauer die Flächen kaufen musste um Parkplätze nachweisen zu können. Mit dem Kauf ging aber auch der Pachtvertrag mit der Bahn Landwirtschaft auf ihn über und damit auch die Unterverpachtung mit den Kleingärtnern. Brisant an der Geschichte ist, dass Verwaltung, wie auch Stadtrat schon lange die Absicht hatten, dem Ansinnen von Schauer nachzukommen und für das Gebiet eine Entwicklungsoption abzugeben. Dies war Schauer bekannt, er selbst hielt sich aber bei einem Treffen mit den Kleingärtnern zurück. Lediglich eine Verlegung der Gärten werde es wohl möglicherweise geben. Auch Nachfragen der Kleingärtner bei der Stadt liefen ins Leere und lieferten keine Informationen in diese Richtung.

Der Trick mit der "ungenehmigten" Rodung

Jetzt nochmals zur ungenehmigten Rodung der Bäume: Für die Parkplätze war eine Rodung im Umfang von etwa 0,4 Hektar erforderlich. Tatsächlich ließ Schauer aber etwa das Vierfache abholzen, mit der Begründung, dass dort Altlasten gefunden wurden. Eine nachträgliche Erlaubnis holte Schauer später ein, die mit der Auflage erteilt wurde, dass Ausgleichmaßnahmen erbracht werden müssen. Erwähnt werden muss auch, dass es auf dem Grundstück eine kleine Fläche gibt, die den Status einer privilegierten Fläche für Flora und Fauna einnimmt und eigentlich nicht berührt werden darf.  Abschließend ist auch mehr als interessant, dass die Entwicklung des Gebietes und das Nutzungskonzept Begehrlichkeiten geweckt hat. So ist davon die Rede evtl. auf dem Gebiet Parkhäuser, Kletterhalle und ein Sporthotel zu errichten.

Der Bauausschuss tagt mit seiner öffentlichen Sitzung am Montag, 19. September, um 18 Uhr im Alten Rathaus. Die Demonstration findet eine Stunde vorher ab 17 Uhr vor dem Alten Rathaus statt.

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Geschrieben von: Redaktion

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