Apfelernte durch Frost gefährdet – Frühe Apfelblüte steht bevor

Durch das milde Wetter im Februar und März sind die Apfelbäume am Bodensee in ihrer Entwicklung schon weit fortgeschritten. Damit steigt in den nächsten Wochen mit der beginnenden Blütezeit auch die Gefahr von Frostschäden, die die gesamte Ernte gefährden könnten. Nach einem rekordmilden Februar startet auch der März mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Das könnte auf der anderen Seite auch ein recht gutes Jahr werden. Wie groß sind die Sorgen der Obstbauern? Obstbauer Florian Nüberlin, aus Lindau, hat mit uns gesprochen.

Die Apfelblüte ist dieses Jahr sehr früh dran und die Bauern machen sich jetzt Sorgen. Erklären Sie es uns:

Genau, also das ist erstmal richtig. Wir sind, ich sag mal grob so zwei Wochen früher, als letztes Jahr und die Vegetation ist einfach 2 Wochen früher. Und da macht man sich natürlich immer Sorgen, weil man sagt die Gefahr von Spätfrost ist natürlich dann deutlich höher. Wenn wir jetzt wüssten, dass es natürlich mild bleiben würde, dann sag ich mal  ist es kein so großes Problem. Aber wir hatten es halt dennoch schon oft, dass wir im April dann doch nochmal relativ kalte Nächte hatten und klar, das erhöht das Risiko natürlich deutlich, wenn die Vegetation dann einfach früher eintritt, wie es jetzt grade aktuell ist.

Wann hattet ihr das letzte Mal Probleme mit Frost?

Also hier am Bodensee, wenn ich mich Recht erinnere, war natürlich 2017 ein ganz ganz extremes Frostjahr, wo wirklich viele meiner Kollegen kaum oder fast gar keinen Ertrag hatten. Das war wirklich ein ganz extremes Jahr. Bei uns ging es einigermaßen, also wir hatten natürlich auch ordentliche Ausfälle. Dennoch muss man sagen, war natürlich in diesem Jahr der Preis dafür relativ gut. Angebot und Nachfrage, es gab nicht viel. Und wenn man dann bisschen ewas hatte, war der Preis natürlich nicht schlecht. Aber dennoch hat 2017 viele ganz hart getroffen, ein Jahr was sicher allen im Kopf bleiben wird.

Trefft ihr irgendwelche Vorkehrungen gegen Frost?

Es gibt Kollegen, die haben zum Beispiel Frostberegnung. Die können dann wenns es ins Minus geht oder kurz davor ist, den Hahn aufdrehen und dann wird zum Beispiel bei den Apfelbäumen eine Kronenberegnung gemacht. Da gibt es dann eine Eisschicht um die Blüten und so ist die dann tastächlich geschützt. Nur hat diese Möglichkeit natürlich nicht jeder. Was wir aber dennoch machen können, zum Beispiel bei den Erdbeeren, wenn in der Regel irgendwo in der Nähe ein Hydrant ist, dann kann man da beregenen, das machen wir auch. Also wir decken sie ab mit Fließ, das schützt schon mal ein bisschen und gleichzeitig, wenn es richitg kalt werden soll, beregnen wir die auch.

Ist das auf der anderen Seite kein gutes Zeichen, dass die Blüte so früh dran ist? Im Hinblick auf das gesamte Jahr….

Also es kommt immer darauf an. Man kann jetzt natürlich mal sagen, wenn kein Frost kommen wird, dann sind wir natürlich sehr erleichert. In der Blüte kommts auch immer drauf an, haben wir sehr viel Regen, oder ist es dann auch lange trocken. Da gibt es viele Parameter, die da mitspielen. Aber für uns wäre  einfach wichtig, also wenn es so bleiben sollte und es bleibt jetzt die ganze Zeit sehr mild, dann wird es natürlich weiter voranschreiten und dann ist primär natrülich erst mal die Hoffnung, dass es nicht, wenn die Vollblüte kommt, richtig kalt ist.

Apfelblüten im März – wenn man doch bedenkt,  dass in den 70er und -80er Jahren die Apfelbäume immer erst um den 1. Mai geblüht haben….