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Kempten, 23. Juli 2024 – Professor Herbert Scholz, einer der bedeutendsten Geologen Süddeutschlands, wurde für sein außergewöhnliches Engagement und seine herausragenden Leistungen in der Geologie mit der Sieben-Schwaben-Medaille ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgte durch Bezirkstagspräsident Martin Sailer im Rahmen des Sommerempfangs des Bezirks Schwaben am 19. Juli im Kloster Thierhaupten.
„Professor Scholz hat Herausragendes für unsere Heimat geleistet. Ohne seine Forschungen wüssten wir deutlich weniger über die Entstehung der süddeutschen Landschaft und die geologischen Grundlagen speziell in Schwaben,“ betonte Sailer in seiner Laudatio. Die Sieben-Schwaben-Medaille wird für bedeutende Verdienste um die Region Schwaben verliehen, und Scholz‘ Arbeit und Engagement machen ihn zu einem würdigen Träger dieser Auszeichnung.
Herbert Scholz wurde am 9. März 1949 in Kempten geboren. Er studierte Paläontologie und Geologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München, wo er 1975 sein Studium als Diplom-Geologe mit Auszeichnung abschloss. Seine Dissertation an der TU München erhielt den Preis für die beste Dissertation des Jahrgangs, und 1984 folgte seine Habilitation.
Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2014 lehrte und forschte Scholz über 25 Jahre am Lehrstuhl für Ingenieurgeologie der TU München. In dieser Zeit betreute er nahezu 140 Diplomarbeiten, Diplomkartierungen, Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen. Seine Forschungsschwerpunkte lagen in der Quartärgeologie, Aktuogeologie und Molasse, während seine Lehrtätigkeit sich auf das Alpenvorland, Süddeutschland, Quartärgeologie, Erdgeschichte und Paläontologie konzentrierte.
Neben seinen universitären Tätigkeiten war es Scholz stets ein großes Anliegen, seine Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seit 1970 engagiert er sich in der Erwachsenenbildung und vermittelt in Vorträgen, Exkursionen und Wochenendkursen seine Begeisterung für die Geologie. Besonders beeindruckend ist sein Werk „Bau und Werden der Allgäuer Landschaft“, das die geologischen Entwicklungen im Allgäu detailliert beschreibt.
Über 30 Jahre lang betreute Scholz das geologische Museum in Kempten, das er zusammen mit seinem Vater in den 1970er Jahren aufgebaut hatte. Diese Institution und zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen bezeugen seine unermüdliche Arbeit und sein Engagement für die Region.
Die Auszeichnung mit der Sieben-Schwaben-Medaille ist eine verdiente Anerkennung für Herbert Scholz‘ Lebenswerk. Seine Forschungsergebnisse und die Weitergabe seines Wissens tragen maßgeblich zu einem tieferen Verständnis der Entstehung und Entwicklung des Allgäus bei. Professor Scholz bleibt auch nach seiner Emeritierung eine zentrale Figur in der geologischen Forschung und Bildung in Süddeutschland.
Geschrieben von: Anton Bier
today13. Dezember 2024 46 9