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Events & Kultur

„Altes Land“ – Generationengeschichte mit viel Frauenpower

today19. November 2024 15

Hintergrund
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Im Rahmen der PRIVATTHEATERTAGE wurde die Adaption des Bestsellers „Altes Land“ von Dörte Hansen für die Bühne gefeiert. Die Produktion, die vom Altonaer Theater in Kooperation mit Theaterei Herrlingen realisiert wurde, hat nicht nur das Publikum begeistert, sondern wurde auch mit dem Monica Bleibtreu Preis ausgezeichnet. Inszeniert von Edith Ehrhardt, erzählt die dreisätzige Theaterfassung von einem Stück deutscher Geschichte, das voller Emotionen, satirischer Schärfe und starker Frauenfiguren steckt.

Altes Land © Andreas Zauner

Die Geschichte nimmt ihren Anfang mit Vera von Kamcke, die als junges Mädchen zusammen mit ihrer Mutter aus Ostpreußen flieht und im Alten Land Unterschlupf bei Ida Eckhoff findet. Jahrzehnte später, in der Gegenwart, landet Veras Nichte Anne mit ihrem kleinen Sohn, geflüchtet aus dem hippen Stadtteil Hamburg-Ottensen, wieder im alten Reetdachhaus. Der damit verbundene Konflikt zwischen den Generationen bildet den emotionalen Kern des Stücks. Es ist eine Geschichte von Vertreibung, von Trauma und vom Aufeinandertreffen unterschiedlicher Lebenswelten – dem Landleben im Alten Land und der urbanen Moderne.

Die Adaption bleibt der literarischen Vorlage treu und überzeugt durch ihre Schlichtheit und Nähe zum Original. In einer beeindruckenden, minimalistischen Inszenierung auf der Bühne nehmen drei Schauspielerinnen – Ursula Berlinghof, Lisa Wildmann und Agnes Decker – die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Zeit und die verschiedenen Facetten einer Familie. Die Erzählweise ist klar und direkt, gleichzeitig aber auch von tiefem Humor und der hintergründigen Schärfe geprägt, die Dörte Hansen in ihrem Roman meisterhaft anlegt.

Das Stück behandelt nicht nur die Vererbung von Traumata, sondern beleuchtet auch die Herausforderungen und Missverständnisse, die entstehen, wenn sich unterschiedliche Generationen und Lebensvorstellungen begegnen. Besonders die starken Frauencharaktere stehen im Mittelpunkt: Vera, Ida und Anne repräsentieren verschiedene Facetten von Selbstbestimmung, Liebe und der Frage nach der eigenen Identität.

Mit seiner gelungenen Mischung aus Familiengeschichte, sozialer Satire und emotionaler Tiefe ist „Altes Land“ein Stück über das Leben, das Erinnern und das Weitergeben von Geschichten. Ein altes Haus wird dabei zu einem vielschichtigen Erzähler von Geschichte, Erinnerung und familiären Geheimnissen, die sich nicht so leicht vertreiben lassen.

Die Inszenierung von Edith Ehrhardt und die Ausstattung von Barbara Fumian tragen maßgeblich dazu bei, dass sich die Geschichte von Vera und Anne als ein eindrucksvolles Stück Theater entfaltet, das die Zuschauer nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.

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Geschrieben von: pk

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