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Polizei

WhatsApp- und Callcenterbetrügereien im Allgäu

today1. April 2022 15

Hintergrund
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Erneut fielen mehrere Menschen im Allgäu auf den "Enkeltrick" per WhatsApp herein. Die Polizei warnt erneut vor dieser Vorgehensweise. Auch Betrügereien durch falsche Bank- bzw. Microsoftmitarbeiter ereigneten sich wieder in den vergangenen Tagen im Allgäu.

Ein 63-jähriger Mann aus Buchloe erhielt Mittwochvormittag von seiner angeblichen Tochter eine Textnachricht über WhatsApp. Ihr Handy sei defekt, weswegen der „Vater“ dringende Rechnungen überweisen solle. Der 63-Jährige tätigte dann zwei Überweisungen in Höhe von insgesamt rund 3.500 auf zwei deutsche Kontoverbindungen. Kurze Zeit später kamen ihm Zweifel und er verständigte sofort seine Bank. Glücklicherweise konnten die Zahlungen noch gestoppt werden. Nun wird wegen Betruges ermittelt.

Eine 69-Jährige aus Leuterschach erhielt ebenfalls eine WhatsApp Nachricht, in der ihr angebliches Kind um Hilfe bat. Die Angerufene überweist daraufhin rund 1.900 Euro. Der Bank fiel hierbei der für die 69-Jährgie ungewöhnlich hohe Betrag auf und informierte diese mit dem Hinweis auf einen möglichen Betrug. Die Täuschung flog auf und die Bank konnte den Betrag noch zurückbuchen. Es ist somit der Familie kein finanzieller Schaden entstanden. 

Auch in Bad Hindelang wurde dank einer aufmerksamen Bankangestellten eine Seniorin vor einem Vermögensschaden bewahrt. Die 75-jährige Frau hatte von ihrer vermeintlichen Tochter eine Nachricht erhalten, dass ihr Handy gesperrt sei und sie für sie eine Überweisung tätigen müsse. Als sie die geforderten 2.700 Euro überweisen wollte, konnte dies jedoch verhindert werden. Die Tochter wusste von nichts.

Am Mittwoch wurde eine 70-jährige Neu-Ulmerin Opfer eines Trickbetruges. Ein bislang unbekannter Täter meldete sich per WhatsApp bei der Frau und gab sich als deren Tochter aus. Bezüglich einer anderen Handynummer erklärte der Betrüger, dass sein aktuelles Handy defekt sei und daher ein anderes benutze werde. Im Laufe eines längeren Nachrichtenaustausches spiegelte der Täter eine Notlage vor und konnte die Geschädigte zu einer Überweisung von fast 2.000 Euro überreden. Ob der Betrag zurückgebucht werden kann, ist noch offen.

 

Falscher Bankmitarbeiter fordert Transaktionsnummern

Am Nachmittag des 29.03.2022 erhielt eine 50-jährige Kemptnerin einen Anruf eines vermeintlichen Bankmitarbeiters. Der unbekannte Täter gab an, dass es zu drei unberechtigten Überweisungen im Online-Banking-Bereich der 50-Jährigen kam. Der falsche Bankmitarbeiter wies die Geschädigte an, die über ihre App erhaltenen TANs an ihn durchzugeben um eine Rückbuchung zu veranlassen. Die 50-Jährige glaubte dem unbekannten Täter und gab die TANs telefonisch durch.

Der Betrug fiel erst am nächsten Tag auf, nachdem die Geschädigte mit ihrer Hausbank Kontakt aufnahm. Dabei konnte festgestellt werden, dass der unbekannte Täter eine Überweisung in vierstelliger Höhe auf ein deutsches Konto mittels der übermittelten TAN getätigt hat. Eine Rückbuchung wurde daraufhin veranlasst, sodass es zu keinem Vermögensschaden kam. Woher der unbekannte Täter die Daten, insbesondere den Zugriff auf das Online-Banking der Geschädigten erlangt hat ist Gegenstand der Ermittlungen. 

 
Falscher Microsoft-Mitarbeiter durchschaut

Am Donnerstag stand ein 47-Jähriger aus Buchloe im Fadenkreuz eines falschen Microsoft-Mitarbeiters. Der angebliche „Microsoft-Mitarbeiter“ rief bei dem 47-Jährigen an und brachte ihn dazu, den Fernzugriff über seinen PC zu erlauben. Nachdem der Anrufer das Gespräch auf das Thema Kryptowährung lenkte, wurde der Mann misstrauisch. Er beendete das Telefonat und verständigte die Buchloer Polizei. Hier handelte es sich um einen weiteren Fall eines sogenannten Callcenterbetrugs mittels eines falschen Mitarbeiters.

Die Polizei rät:

  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Seien Sie misstrauisch, wenn Sie Textnachrichten oder Anrufe von einer unbekannten Nummer bekommen.
  • Rufen Sie den Familienangehörigen auf der „alten“ bekannten Nummer an und fragen sie nach.
  • Reden Sie mit weiteren Angehörigen, bevor Sie Geld an Unbekannte überweisen.
  • Gewähren Sie angeblichen „Microsoft-Mitarbeitern“ keinen Fernzugriff auf ihren Computer.
  • Legen Sie auf…!
  • Wenn Sie Opfer wurden, wählen Sie sofort die 110. Kontaktieren Sie umgehend Ihre Hausbank, unter Umständen kann eine Überweisung rückgängig gemacht werden.
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Geschrieben von: Redaktion

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