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Polizei

Polizei stellt Unfallstatistik fürs Allgäu vor: 26.393 Unfälle

today21. Februar 2022 7

Hintergrund
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Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West meldet für das Jahr 2021 um vier Prozent gestiegene Unfallzahlen. Die Gesamtanzahl der Unfälle hat allerdings noch nicht wieder das bisherige Allzeithoch aus dem Jahr 2019 erreicht. Bei den nicht-motorisierten und bei den motorisierten Zweiradfahrern liegen vor allem die folgenschweren Unfälle nach wie vor auf hohem Niveau. Insgesamt starben 2021 auf den Straßen im bayerischen Teil des Allgäus 37 Menschen.

Die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten nahmen im Jahresverlauf 2021 im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums insgesamt 26.393 Verkehrsunfälle auf. Das sind rund vier Prozent mehr als vergangenes Jahr, aber immer noch rund 13 Prozent weniger als 2019, wo das Präsidium mit 30.345 Verkehrsunfällen den bisherigen Höchstwert der vergangenen zehn Jahre verzeichnete. Damit wurden der Polizei im Schnitt 72 Verkehrsunfälle täglich gemeldet, das sind 2 mehr als noch 2020. Ein Unfallschwerpunkt im Jahr 2021 war der Riedbergpass im südlichen Oberallgäu.

Weniger Verkehrstote im Allgäu

36 Verkehrsunfälle nahmen im vergangenen Jahr ein tödliches Ende. Dabei starben 37 Menschen. 2020 starben bei 40 Verkehrsunfällen noch 41 Menschen. So fuhr unter anderem ein mit mehr als 1,6 Promille alkoholisierter Motocross-Fahrer mit Sozius im September in Maierhöfen frontal in einen geparkten Pkw. Der 21-jährige Fahrer wurde dabei getötet, sein 23-jähriger Sozius schwer verletzt. Anfang Oktober querte ein Pedelec-Fahrer eine Staatsstraße in Markt Wald, obwohl ein bevorrechtigtes Motorrad nahte. Auf der Staatsstraße kommt es zur Kollision zwischen Pedelec und Motorrad. Der 80-jährige Pedelec-Fahrer starb noch an der Unfallstelle, der 24-jährige Motorradfahrer wurde schwer verletzt und musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik eingeliefert werden. Auf der B 308 bog im Juli ein 24-jähriger Pkw-Fahrer auf Höhe Oberreute nach links ab. Dabei missachtete er den Vorrang eines entgegenkommenden 56-jährigen Mannes, der mit einem Motorrad unterwegs war. Trotz einer noch vor Ort eingeleiteten Reanimation starb der Motorradfahrer noch an der Unfallstelle. Der 24-Jährige sowie sein Beifahrer wurden ebenfalls leicht verletzt.

4.946 Personen bei Unfällen leicht verletzt

Die Beamtinnen und Beamten vermeldeten im Jahr 2021 855 Unfälle mit Schwerverletzten. Im Vorjahr waren es noch 852 Verkehrsunfälle. Die Zahlen bleiben nahezu unverändert, was angesichts einer Steigerung der Verkehrsunfallzahlen gesamt ein gutes Zeichen darstellt. Die Anzahl der dabei verletzten Personen verringerte sich. Sie betrug 2021 933, im gleichen Zeitraum zuvor waren es noch 956.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Leichtverletzten stieg an, allerdings nicht so stark wie die Unfallentwicklung insgesamt. 2021 trugen 4.946 Personen bei Verkehrsunfällen leichte Verletzungen davon, das entspricht einer Steigerung von 2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020. Rund 85 Prozent am Gesamtunfallaufkommen und damit den weit größten Teil nehmen Verkehrsunfälle mit Sachschaden ein.

Hauptursache unangepasste Geschwindigkeit

Am häufigsten stellten die Beamtinnen und Beamten auch 2021 die nicht angepasste Geschwindigkeit als Hauptunfallursache aller Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten oder Getöteten fest. Das entspricht in Zahlen 159 Verkehrsunfällen, 2020 lag die Zahl exakt gleich hoch.

Nicht-motorisierte und motorisierte Zweiradfahrer im Fokus

Eine unerfreuliche Entwicklung nahmen die Verkehrsunfallzahlen im Jahr 2021 bei den nicht-motorisierten und bei den motorisierten Zweiradfahrern. Besonders im Blick hat die Polizei dabei wie auch schon im Vorjahr die Rad- und Pedelecfahrenden sowie die Kraftradfahrenden. Beim Blick auf die Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang fällt auf: Einen weit überproportionalen Anteil nehmen mit 23 Verstorbenen die Zweiradfahrerinnen und -fahrer ein. Das sind rund zwei Drittel aller Verkehrstoten. Diese Anzahl gliedert sich auf in 12 verstorbene Rad- und Pedelecfahrende sowie 11 Kraftradfahrerinnen und -fahrer.

Unterschiedlich entwickelte sich die Zahl der Schwerverletzten in beiden Bereichen. Bei den motorisierten Zweiradfahrenden ging die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um rund 4 Prozent auf 152 Personen nach oben, das bisherige Hoch lag bei 201 Schwerverletzten im Jahr 2018. Der Rückgang seither betrug rund 24 Prozent. Auch wurden verglichen mit letztem Jahr weniger Radfahrende schwer verletzt. Verzeichnete das Präsidium vergangenes Jahr noch 281 schwer verletzte Personen, so waren es 2021 deutlich weniger mit 248.

Entgegenläufig entwickelte sich hingegen die Anzahl der schwer verletzten Pedelecfahrenden. Bereits von 2019 auf 2020 stiegen die Zahlen um rund 40 Prozent auf 116 Schwerverletzte, 2021 erhöhte sich die Anzahl nochmals um mehr als 20 Prozent gegenüber 2020 auf nun 143 schwer verletzte Pedelecfahrende. Einen Anteil daran hat sicherlich die mittlerweile höhere Anzahl der Pedelec- im Vergleich zu den Radfahrenden, da es viele Umsteigende vom Rad auf das Pedelec gibt.

Mit Beginn der neuen Zweiradsaison liegt ein Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit damit bei diesen beiden Gruppen. Einerseits setzen die Beamtinnen und Beamten dabei auf Kontrollen sowohl im täglichen Dienst als auch bei besonderen Anlässen. Mit Blick auf die Zielgruppe der motorisierten Zweiradfahrer startet dabei die bewährte Kontrollgruppe Motorrad des Präsidiums in ihre fünfte Saison. Für die Radfahrenden kommen die letztes Jahr neu ausgerüsteten Fahrradstreifen der örtlichen Polizeiinspektionen zum Einsatz.

Dr. Dominikus Stadler: „Die oftmals schweren Folgen von Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Zweiradfahrern sind für uns traurige Bestätigung, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen. Im Falle eines Verkehrsunfalls hat vor allem falsches Verhalten im Straßenverkehr bei ungeschützten Verkehrsteilnehmern dramatische Konsequenzen. Kontrollen der Polizei sollen zum regelgerechten Verhalten aller Verkehrsteilnehmer einen Beitrag leisten.“

Andererseits genießt die Präventionsarbeit einen sehr hohen Stellenwert. Gerade für die Gruppe der Pedelecfahrerinnen und -fahrer, die ein Rad neu kaufen oder nach langer Zeit wieder einsteigen, hat die Polizei Tipps parat. Ebenso Zielgruppe polizeilicher Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit sind Kraftradfahrerinnen und -fahrer, die im Zuständigkeitsgebiet viele attraktive Ausflugsrouten vorfinden. Dr. Stadler: „Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, den Verkehrsteilnehmern rücksichtsvolles Verhalten zu vermitteln und über die Folgen von Regelüberschreitungen aufzuklären. Zusammen mit dem sicheren Beherrschen des eigenen Fahrzeugs und einer zurückhaltenden Fahrweise lassen sich so gefährliche Situationen und Unfälle vermeiden.“

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Geschrieben von: Redaktion

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