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Polizei

Internationaler Tag gegen Polizeigewalt

today15. März 2024 28

Hintergrund
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"Internationaler Tag gegen Polizeigewalt", steht heute am 15. März im Kalender. Seit 1997 wird an diesem Tag auf die gewaltvolle und diskriminierende Praxis innerhalb der Polizei aufmerksam gemacht. Fälle von unangebrachter Gewalt, die auch tödlich enden kann, sind leider häufiger geworden. Die Bilder dazu sehen wir seit einigen Jahren immer wieder. Von anlasslosen, demütigenden Kontrollen bis hin zu Mordfällen – Tag für Tag berichten Menschen weltweit über diese Missstände. Hier im Allgäu sind wir von solchen Extremfällen zum Glück weitestgehend verschont. Etwas anders sieht es aber bei der Gewalt aus, die gegen die Polizei gerichtet wird. Holger Stabik, Sprecher der Allgäuer Polizei, hat mit uns gesprochen.

Wie froh sind Sie denn, dass Sie ihren Dienst nicht in einer Region leisten müssen, in der Gewalt häufiger an der Tagesordnung ist?

Ja also natürlich erhalten wir auch als Allgäuer Polizei Vorwürfe von überzogenem Einschreiten. Diese richten sich dann aber meistens wirklich bezogen auf Einzelfälle, also dass sich Personen beschweren, dass ihnen beispielsweise unrechtmäßig ein Platzverweis erteilt worden und der dann und der dann zu hart durchgesetzt worden ist, oder Ähnliches. Was wir aber nicht haben, da bin ich bei ihnen, das sind die größeren Sportereignisse, größere Demonstrationen – vielleicht auch mit politischen Hintergrund- die dann unter Umständen wirklich einen eskalativen Verlauf nehmen. Davor sind wir im Allgäu größtenteils gefeit, und insofern leben wir in einer ruhigen und sicheren Region.

Wie oft kommt es denn hier im Allgäu tatsächlich zu körperlichen Übergriffen?

Es sieht so aus, dass wir eine relativ hohe Fallzahl an Übergriffen gegen Polizeibeamte haben, die seit Jahren auf einem relativ hohen Niveau bleibt. Um da einfach mal die aktuellsten Zahlen zu nennen, da kam es ganz konkret in 660 Fällen zu Übergriffen von verbaler und körperlicher Gewalt. Es kommt auch immer wieder zu körperlichen Übergriffen gegen Polizeibeamte. Insgesamt sind über 1700 Beamtinnen und Beamte von solchen Taten betroffen gewesen. Davon sind rund 270 auch verletzt worden, wo es dann also wirklich zu körperlichen Übergriffen gekommen ist.

Solche Großdemonstrationen oder Kundgebungen, bei denen es zu hoher Gewalt kommt, haben wir hier ja nicht. Aber gab es da Fälle in der Vergangenheit?

Wenn wir in die Vergangenheit blicken, dann gab es dort die unterschiedlichsten Auseinandersetzungen auf politischer Ebene, die auch bei uns im Allgäu Widerklang gefunden haben, beispielsweise treffen von SS-Veteranen, oder aber auch die Stationierung von Pershing-Raketen, damals im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses. Also auch im Allgäu hat sich natürlich die große politische Weltlage so gesehen widergespiegelt, auch in den polizeilichen Einsätzen.

Das ist sehr lange her, Mitte der 80er Jahre. Der Respekt gegenüber der Polizei ist generell gesunken, wie nehmen Sie das wahr hier bei uns?

Ja, also das ist etwas, was wir im Laufe der Jahre tatsächlich merken, dieser schwindende Respekt gegenüber der Uniform, dieser schwindende Respekt auch gegenüber dem staatlichen Handeln. Dass wir tatsächlich hinterfragt werden, was unsre Maßnahmen anbelangt, das ist ja so weit in Ordnung, das ist vollkommen ok. Irgendwann, wenn es dann aber in letzter Konsequenz darum geht, dass die Polizei eine Anordnung triftt, dann sollte die schon befolgt werden. Und das merken wir ganz deutlich, in dem Umgangston, in eben dem Respekt der Uniform gegenüber gebracht wird. Im schlimmsten Falle ist es dann tatsächlich der körperliche Übergriff, wenn Leute gegenüber den Polizeibeamten gewalttätig werden und die Einsatzkräfte dann tatsächlich attackieren.

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Geschrieben von: Redaktion

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