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Bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle in Rheinland-Pfalz sind in der Nacht zwei junge Polizeibeamte erschossen worden. Der Schock sitzt tief, in ganz Deutschland. Besonders betroffen sind natürlich die Polizisten in der ganzen Bundesrepublik.
Wir haben über diesen schrecklichen Vorfall mit Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West, gesprochen.
Herr Stabik, wie fühlt man sich als Polizist nach diesem Vorfall?
Holger Stabik: „Das ist tatsächlich sehr, sehr schwer in Worte zu fassen. Jeder Polizeibeamte, der schon einmal im Streifendienst war, Dienst auf der Straße gemacht hat, kann sich in diese Situation hineinversetzen. Ich ganz persönlich, wenn ich daran denke, mir läuft ein Schauer herunter bei der Schilderung dieser Vorfälle. Man kann es wirklich kaum in Worte fassen.“
Gab es für Polizistinnen und Polizisten im Allgäu ähnlich bedrohliche Vorfälle in der Vergangenheit?
Holger Stabik: „Ja, mit Sicherheit. Mir fallen aus der kürzeren Vergangenheit zwei Vorfälle aus Krumbach ein, bei der die Kollegen auf Grund einer ähnlichen Bedrohungssituation selber zur Waffe greifen mussten und sich gegen einen Angriff zur Wehr setzen mussten. Es ist so, dass so eine Verkehrskontrolle, wie es in Rheinland-Pfalz der Fall war, im tagtäglichen Dienst zigfach vorkommt. Es ist eine absolute Standardmaßnahme der Polizei und man rechnet natürlich in einer solchen Situation nicht unbedingt damit, dass eine Waffe gegen einen gerichtet wird oder dass, noch viel schlimmer, Polizeibeamte in einer solchen Situation getötet werden. Das ist schon absolut schockierend.“
Gibt es bei der Polizei eine Anlaufstelle, bei der man über seine Ängste als Polizist sprechen kann?
Holger Stabik: „Solche Fälle werden normalerweise erst Mal in kleineren Rahmen nachbereitet. Man tauscht sich über solche Erfahrungen mit Kolleginnen und Kollegen aus, was schon sehr viel hilft, weil die Kolleginnen und Kollegen in derselben Haut stecken, die können die Situation unmittelbar nachvollziehen. Wenn darüber hinaus den Vorgesetzten auffallen sollte, dass jemand länger an einem solchen Vorfall zu knabbern hat, dann gibt es bei der Polizei Psychologen oder entsprechende Betreuungspersonen, an die sich die Kollegen wenden können, sowas wird dann auch eingeleitet. Und natürlich gibt es auch außerhalb der Polizei die Möglichkeit, sich Vertrauenspersonen zu Rate zu ziehen.“
Vielen Dank für ihre ehrlichen Worte, Herr Stabik.
Geschrieben von: Redaktion