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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Ein Jahr lang hat AllgäuHIT jeden Monat einmal mit verschiedenen Ansprechpartnern beim Bayerischen Roten Kreutz gesprochen. Zum Abschluss ist Daniel Heim, Landretter beim Bayerischen Roten Kreuz bei uns zu Gast gewesen. Unter anderem ist es dabei um das Einsatzgeschehen in der aktuellen Skisaison gegangen.
Unsere Winter werden wärmer und es fällt teils wenig Schnee. Der Wintersport ist in einigen Regionen nur noch eingeschränkt möglich. Trotz alledem waren die Unterkünfte in den Weihnachtsferien im Allgäu nahezu ausgebucht. Neben dem Skifahren genießen viele das Winterwandern und spazieren gehen in einer Winteratmosphäre.
Was können Sie rückblickend und auch zur anhaltenden Skisaison und dem Einsatzgeschehen sagen?
Daniel Heim: "Zu Saisonbeginn war es sehr ruhig. Wir hatten keinen Schnee. Wir hatten viele Wanderer im Hochgebirge, die in höhere Lagen aufgestiegen sind. Auch Skitouren waren so gut wie nicht möglich, bis vor zwei, drei Wochen, als der erste geringe Schnee gekommen ist."
Welche Tipps geben Sie unseren Hörern an die Hand, um Gefahren und Risiken auf den Pisten und in den Bergen zu minimieren?
Daniel Heim: "Sehr toll wäre es, wenn Wanderer eine Tourenplanung machen würde. Eine Tourenplanung bedeutet zu schauen, wie die Wetterentwicklung in dem Gebiet ist, wo es hingehen soll. Sodass man im Vorfeld schon weiß, was passiert, denn es bringt überhaupt nichts, wenn man um elf losgeht, obwohl der Wetterbericht sagt, dass nachmittags Gewitter, Schauer und Sturm auftreten. Wenn das Wetter für den Nachmittag schlecht sein sollte, dann sollte man um acht Uhr losgehen, sodass man mittags wieder zu Hause ist. Worauf man noch achten sollte, gerade jetzt, wo es noch keinen Schnee gegeben hatte, ist es im Hochgebirge kalt und es gibt demnach sehr vereiste Wege. Besonders ein gutes Schuhwerk ist hierbei wichtig und wenn der Weg sehr vereist ist, einfach nicht weitergeht. Im Winter jetzt, mit dem Skibetrieb, wir haben wenig Schnee, vor allem neben der Piste haben wir sehr wenig Schnee, dass man sehr umsichtig fährt, mal lieber ein bisschen defensiv und langsamer fahren und nach oben schauen, ob nicht doch jemand vorbeifährt, dass nichts passiert, weil die Pisten zu eng sind für die Masse an Skifahren."
Sie sind nun seit über 30 Jahren beim BRK Kreisverband Oberallgäu, 25 Jahre davon waren Sie leitender Rettungsassistent im Rettungshubschrauber Christoph 17. Sie bleiben dem BRK erhalten und sind jetzt seit August letzten Jahres weiterhin im Rettungsdienst tätig. Gibt es ein einschneidendes Erlebnis in der Zeit als Rettungsassistent im Rettungshubschrauber, welches Sie heute noch bewegt?
Daniel Heim: "Ich sage immer einschneidende Erlebnisse, ich glaube, das schönste ist, wenn der Einsatz gut ausgegangen ist für den Patienten, man auf dem Heimflug ist und vielleicht einen schönen Sonnenuntergang hat. Das sind natürlich sehr eindrückliche Erlebnisse. Erlebnisse habe ich ganz viele gehabt. Ganz klar, problematisch sind immer Kinder, wenn man einen Einsatz gehabt hat. Aber das sind einfach zu viele. Hier eines explizit herauszupicken, ist schier unmöglich."
Wie unterscheidet sich ihre Arbeit in der Luft und am Boden?
Daniel Heim: "Luft ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit, weil wir ja nicht nur das Medizinische machen, den Einsatz unterstützen, sondern auch die ganze Technik im Hubschrauber. Wir sind quasi der Navigator an Bord. Der Pilot findet mit uns dorthin, wo wir hinwollen. Wir haben dann die Arbeit, gerade in den Bergen oder im unwegsamen Gelände, mit der Gewindewinde. Wir lassen das Rettungspersonal nach unten und holen den Patienten nach oben. Man muss sehr umsichtig daran arbeiten, dass das dann zum Erfolg führt."
Geschrieben von: Redaktion