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Unsere Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz ist in die sechste Runde gegangen. Monat für Monat beleuchten wir mit verschiedenen Ansprechpartnern die Wichtigkeit der Arbeit des Bayerischen Roten Kreuzes. In diesem Monat ist Birgit Ellmann zu Gast. Sie ist die Vorsitzende der Kreiswasserwacht Oberallgäu und hat ein Resümee der vergangenen Badesaison gezogen. Zudem sprach sie generell über die Rettungsschwimmer der Wasserwacht.
Temperaturen von bis zu 30 Grad, so haben wir den Sommer teils erlebt. Die Menschen zog es nicht nur aus unserer Region in die Schwimmbäder und Seen, um sich abzukühlen.
Frau Ellmann, was können Sie rückblickend zur diesjährigen Badesaison sagen?
Birgit Ellmann: "Die Seen und Freibäder im Oberallgäu waren vergangenen Sommer natürlich gut besucht. Man muss aber auch sagen, es war spürbar, dass diesen Sommer Reisen ins Ausland einfach wieder problemlos möglich waren. Von daher muss man sagen, es war viel los, aber es war keine Liegewiese völlig überlaufen."
Die Rettungsschwimmer der Wasserwacht sorgen an vielen Seen im Oberallgäu für die Sicherheit und dies komplett ehrenamtlich. In diesem Jahr ist die Anzahl der Badeunfälle in Bayern besonders hoch. Vor allem an ungesicherten Badestellen, dort ereignen sich über 90 Prozent der tödlichen Badeunfälle.
Was können Sie zum diesjährigen Einsatzgeschehen in unserer Region sagen und welche Tipps geben Sie unseren Hörern an die Hand, um Gefahren und Risiken zu minimieren?
Birgit Ellmann: "Man muss sagen, für uns war der Sommer 2022 eine ganz normale Wachsaison. Wir haben natürlich einige Einsätze gehabt, aber grundsätzlich ohne Besonderheiten. Wir haben an unseren Seen und in den Freibädern rund 4.200 Wachstunden an den Wochenden geleistet. Das alles komplett ehrenamtlich. Leider sind in den vergangenen Monaten bei uns zwei Menschen im Wasser ums Leben gekommen, was aber keinen dramatischen Anstieg zu den Vorjahren bedeutet. Unfälle oder gesundheitliche Probleme im Wasser, die dann leider auch im Einzelfall zum Tod führen, das haben wir jedes Jahr. Also von dem her nichts Besonderes. Die Tipps für die Hörer: Wir haben ja bereits in unserer Pressemitteilung im Sommer einige Tipps gegeben zum sicheren Schwimmen. Ganz wichtig ist, denke ich, dass man auf alle anderen Wasserteilnehmer Rücksicht nimmt und sich einfach auch selbst nicht überschätzt. Bei Bootstouren oder mit dem SUP empfehlen wir einfach Schwimmwesten, die stören nicht und im Ernstfall können sie einfach entscheidend sein. Zum Strecken schwimmen einfach eine Schwimmboje mitnehmen. Wenn man zum Beispiel einen Krampf kriegt, dann kann man sich da gut dran festhalten."
Die Wasserwacht hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor allem Kindern und Jugendlichen das Schwimmen beizubringen. Immer weniger Menschen können richtig schwimmen.
Durch die Corona-Pause die letzten zwei Jahre gibt es großen Nachholbedarf und auch die Prognosen für diesen Winter aufgrund der Energiekrise und die damit zusammenhängenden möglichen Schließungen einiger Hallenbäder sehen nicht gut aus. Wie beurteilen Sie die Situation und was können Sie uns zu den Schwimmkursen im Oberallgäu für diesen Herbst/Winter sagen?
Birgit Ellmann: "Also es ist so, dass wir immer noch ein riesigen Andrang bei den Schwimmkursen haben. Bei den Ortsgruppen laufen die erste Schwimmkurse schon wieder oder sind in Planung. Man muss leider sagen, wir werden es auch diesen Winter sicher nicht schaffen, jedem Kind einen Platz in einem Schwimmkurs zu bieten, dazu ist der Andrang zu groß. Die Energiekrise trifft uns insofern, dass Gott sei Dank bisher noch keine Bad geschlossen hat, aber die Wassertemperaturen wurden natürlich abgesenkt. Da heißt es, in den Kursen kreativ bleiben, damit die Kinder nicht zu schnell frieren. Ich möchte aber an dieser Stelle mal ein ganz großes Dankeschön an alle Ausbilder und Helfer sagen, die in den Schwimmkursen immer unterwegs sind, weil es nicht selbstverständlich ist, und da geht echt jede Menge Zeit drauf. Für uns wichtig ist aber auch zu sagen, ein Schwimmkurs kann bloß den Grundstein legen. Also wichtig ist, dass die Eltern oder Großeltern und andere Familienmitglieder mit den Schwimmkurs-Kindern auch hinterher weiter zum Üben gehen. Weil es nur der Anfang ist. Wenn man dann hinterher nicht regelmäßig geht, dann werden sie einfach leider wieder zum Nichtschwimmer. Am meisten freuen wir uns natürlich immer, wenn uns ehemalige Schwimmkurs-Kinder dann am See, oder im Freibad entgegenkommen und am liebsten natürlich grinsend entgegen schwimmen, weil Schwimmer macht halt einfach Spaß."
Geschrieben von: Redaktion