AllgäuHIT Beautycheck: Was ist eine Schweißdrüsenentfernung?

Es ist September und das bedeutet: Es gibt eine neue Folge vom AllgäuHIT Beautycheck. Der AllgäuHIT Ansprechpartner und Experte ist der Schönheitschirurg Dr. Dr. Stein Tveten von der aesthetic clinic in Kempten. In diesem Monat spricht er über das Thema Schweißdrüsenentfernung.

Warum entscheiden sich denn Menschen dazu, sich die Schweißdrüßen entfernen zu lassen?

Stein Tveten: "Da gibt es sehr heftige Beispiele: Zum Beispiel, dass Jugendlliche in die Schule gehen und drei T-Shirts dabei haben, welche sie ständig wechseln, weil sie eins nach dem anderen durchschwitzen. Für Viele ist das natürlich ein großes Problem. Es gibt in der Apotheke oder in anderen Geschäften zwar Deodorants, die ganz gut helfen, wenn man ein bisschen schwitzt. Aber wir haben auch Patienten, die sehr darunter leiden und unverhältnismäßig viel Schweiß produzieren, gerade in der Achselhöhle. Das kann aber auch andere Körperstellen betreffen, wie beispielsweise die Stirn, die Kopfhaut oder die Hände".

Lassen sich viele Menschen die Schweißdrüsen entfernen?

Stein Tveten: "Ja, vielleicht nicht immer gleich entfernen, sondern dieses Schwitzen für eine Weile abstellen. Das kann man zum Beispiel mit dem Wirkstoff Botox sehr gut erreichen. Es ist ein kleiner Eingriff, der ungefähr 5 Minuten pro Region dauert. Wir sprechen hier von kleinen Nadelstichen, mit welchen Botox injiziert wird, und dann schwitzt man an dieser Stelle nicht mehr. Das hält tatsächlich auch relativ lange, wir sprechen hier von fast einem Jahr. Gerade bei den Händen hatte ich beispielsweise schon Profihandballer bei mir, die gesagt haben, sie verlieren durch den Schweiß den Grip am Ball. Dann haben sie sich Botox spritzen lassen, haben nicht mehr an den Händen geschwitzt und konnten den Ball besser greifen". 

Es gibt aber auch eine operative Methode oder?

Stein Tveten:" Ja, die gibt es. Nehmen wir zum Beispiel an, man schwitzt sehr in der Achselhöhle. Dann wird ein kleiner Schnitt ausgeführt. So gelangt man direkt unter die Haut, wo die kleinen Fettzellen sind. In diesen Fettzellen liegen die Schweißdrüßen und die werden dann weggeschabt, das heißt Kürettage. So wird die Haut etwas dünner, da die Fettschicht wegkommt. Das ist sehr effektiv. Man schwitzt dann definitiv deutlich weniger, ab und zu hört es sogar ganz auf". 

Können die Schweißdrüsen wieder zurückkommen?

Stein Tveten: Nein, eigentlich nicht. Und auch an anderen Körperstellen schwitzt man deshalb nicht mehr, als sonst". 

Wie lange dauert denn dieser operative Eingriff?

Stein Tveten: "Ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde, nachdem man das betäubt hat. Man kann es mit einer lokalen Betäubung machen, oder ein etwas Schlafmittel dazu geben, damit die Patienten ein bisschen ruhiger sind. Aber eigentlich ist es eine relativ harmlose OP".

Wann tritt der Effekt ein, dass man weniger bis gar nicht mehr schwitzt? Ist das direkt nach dem Eingriff? 

Stein Tveten: "Ja, fast. Also das dauert alles zwischen 2,3 und 7 Tagen. Also innerhalb von einer Woche hat man den Effekt".