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In Sonthofen nimmt der Wahlkampf für die Kommunalwahl 2026 langsam Fahrt auf – und er verspricht schon jetzt spannend zu werden. Vier Kandidatinnen und Kandidaten haben offiziell ihren Hut in den Ring geworfen, während die CSU mit einem ungewöhnlichen Schritt überrascht: Statt einen eigenen Bewerber zu präsentieren, sucht sie öffentlich nach einer passenden Persönlichkeit – per Ausschreibung. Fakt ist: Alle treten an, um Christian Wilhelm zu beerben, der für die Freien Wähler als Kandidat für den Landratsposten im Oberallgäu kandidiert.

Thomas Jortzig tritt für Bündnis 90/Die Grünen an. Der Stadtrat und frühere Fraktionsvorsitzende gilt als profilierter Umweltpolitiker mit klarer Haltung in Sachen Klimaschutz und nachhaltiger Stadtentwicklung.
Für die FDP geht Christian Lanbacher ins Rennen. Der Unternehmer steht für wirtschaftsfreundliche Politik, digitale Verwaltung und einen modernen, effizienten Rathausbetrieb.
Die SPD setzt auf eine parteilose Persönlichkeit: Mathias Zuchtriegel kandidiert als unabhängiger Bewerber, den die Sozialdemokraten unterstützen. Der gebürtige Sonthofener will, wie er sagt, „mit gesundem Menschenverstand und sozialer Verantwortung“ frischen Wind ins Rathaus bringen.
Auch die Freien Wähler haben bereits ihre Kandidatin nominiert: Martina Neusinger, engagierte Kommunalpolitikerin, will Bürgernähe und Pragmatismus in den Mittelpunkt rücken. Ihr Motto: zuhören, anpacken, gestalten.
Und die CSU? Sie geht einen ganz anderen Weg. Anstatt – wie gewohnt – eine eigene Persönlichkeit zu nominieren, hat der Ortsverband eine öffentliche Ausschreibung veröffentlicht.
In blumigen Worten heißt es darin: Gesucht werde jemand, der „die Zukunft Sonthofens mit vorausschauender Vision und inspirierender Führung gestalten“ will, der Verwaltungsexzellenz lebt, finanzielle Stabilität sichert und neue Wege mit Stadt, Wirtschaft und Bürgerschaft beschreitet.
Was auf den ersten Blick wie ein PR-Gag klingt, ist tatsächlich ein bemerkenswerter Schritt. Die CSU Sonthofen öffnet die Tür – theoretisch – für jeden, der sich berufen fühlt, Verantwortung zu übernehmen. Das kann man als modernen Akt der Bürgerbeteiligung deuten: Wer sagt schließlich, dass gute Bürgermeister immer aus Parteikadern kommen müssen?
Andererseits lässt sich der Schritt auch als Zeichen von Verunsicherung lesen. Hat die CSU schlichtweg keine überzeugende Persönlichkeit gefunden? In einer Stadt wie Sonthofen, wo die politischen Mehrheiten in Bewegung sind, ist das Fehlen eines klaren Kandidaten jedenfalls ungewöhnlich.
Vielleicht ist es beides: ein Stück Verzweiflung – und ein Schuss Kreativität. In Zeiten, in denen Parteien um Nachwuchs ringen und viele Bürger Politik als abgehoben empfinden, ist die Ausschreibung ein Statement. Sie signalisiert Offenheit, Experimentierfreude und vielleicht auch die Erkenntnis, dass kommunale Führung weniger Parteidisziplin, sondern mehr Persönlichkeit braucht.
Wie erfolgreich dieser Weg sein wird, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die Sonthofer Bürgermeisterwahl 2026 wird alles andere als langweilig.
Geschrieben von: Redaktion
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