In der Kemptener Ortslage Lenzfried steht eine umfangreiche Baumaßnahme bevor: Ab Anfang August soll am Kirchenweg – einschließlich der Straße Am Alpenblick – ein neuer Haupt- und Mischwasserkanal verlegt werden. Die Bauzeit wird mit rund eineinhalb Jahren veranschlagt. Die Anwohner zeigen grundsätzlich Verständnis für die Maßnahme, kritisieren jedoch die unzureichende Kommunikation seitens der Stadtverwaltung. Unterstützung bekommen sie nun von der FDP Kempten, die einen offenen Bürgerdialog fordert.

Die besondere Topografie des Gebiets stellt laut Anwohnern hohe Anforderungen an die Bauplanung: Der Kirchenweg ist steil, einspurig, als Sackgasse ausgebildet – und verfügt über kaum Parkmöglichkeiten. „Hier wohnen viele ältere Menschen, Familien mit Kindern – das muss in die Planung mit einbezogen werden“, fordert Elmar Giglinger, einer der rund 50 direkt betroffenen Anwohner.
Kritisiert werden insbesondere fehlende Informationen: Wann genau starten die Arbeiten, und wo wird zuerst gebaut? Bleibt die Einbahnregelung bestehen? Wie wird die Erreichbarkeit für Rettungsdienste, Pflegepersonal oder Lieferdienste sichergestellt? Die Betroffenen beklagen, dass sie bislang weder ausreichend informiert noch aktiv in die Planungen einbezogen wurden.
FDP will Vermittlerrolle einnehmen
Bei einem Vor-Ort-Gespräch mit Anwohnern machten Vertreter der FDP Kempten deutlich, dass die Sorgen nachvollziehbar seien. Dr. Dominik Spitzer forderte praktische Lösungen wie zusätzliche temporäre Parkplätze, gesicherte Zufahrten und verlässliche Zustellmöglichkeiten. Daniela Busse, Kreisvorsitzende der FDP, unterstrich: „Es braucht jetzt dringend einen transparenten Dialog. Die Stadt hat eine Servicefunktion – wer baut, muss auch erklären, wie die Einschränkungen sozialverträglich gestaltet werden.“
Anwohner Giglinger stellte klar, dass niemand die Bauarbeiten verhindern wolle: „Wir fordern nur, dass unsere besondere Situation berücksichtigt wird – und dass wir rechtzeitig und ehrlich informiert werden.“
FDP-Stadtrat Ullrich Kremser bot abschließend an, als Vermittler zwischen Stadtverwaltung und Anwohnerschaft zu fungieren: „Wir begleiten das Thema aktiv und wollen konstruktiv dazu beitragen, dass es gute und tragfähige Lösungen für alle Seiten gibt.“
Ob und wann die Stadtverwaltung auf das Gesprächsangebot eingeht, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Bedarf nach Kommunikation und Mitgestaltung seitens der Betroffenen ist groß.