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Panorama

Experten: Pflanze „Bodensee-Vergissmeinicht“ vom Aussterben bedroht

today18. Februar 2025 24

Hintergrund
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Das Bodensee-Vergissmeinicht (Myosotis rehsteineri) ist eine äußerst seltene und gefährdete Pflanze, die ausschließlich in den Uferbereichen des Bodensees und einiger weniger anderer Gewässer vorkommt. Diese besondere Art gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) und zeichnet sich durch ihre zarten, himmelblauen Blüten und ihre Anpassung an extrem wechselhafte Standortbedingungen aus. Doch der Fortbestand dieser einzigartigen Pflanze ist bedroht. Besonders der unregelmäßige Wasserstand des Bodensees im Jahr 2024 hat dem Gewächs zugesetzt. Nur noch ein Hundertstel des Bestands von 2007 sei übrig, heißt es.

Vergissmeinicht (Symbolfoto) / Foto: Pixabay

Lebensraum und Besonderheiten

Das Bodensee-Vergissmeinicht ist eine sogenannte Strandlingspflanze, die auf periodisch überfluteten Uferzonen wächst. Es gedeiht auf sandigen oder kiesigen Böden, die im Sommer trockenfallen, während sie im Winter oft unter Wasser stehen. Diese außergewöhnliche Anpassung macht die Pflanze widerstandsfähig gegen zeitweise Überflutungen, aber auch stark abhängig von natürlichen Wasserstandsschwankungen.

Warum ist das Bodensee-Vergissmeinicht vom Aussterben bedroht?

  1. Regulierung des Bodensee-Wasserstandes
    Eine der größten Gefahren für das Bodensee-Vergissmeinicht ist die Regulierung des Wasserstands durch den Menschen. Durch künstliche Eingriffe, wie Staustufen oder Uferbefestigungen, werden die natürlichen Schwankungen des Seespiegels reduziert. Dadurch verändern sich die Lebensbedingungen für Pflanzen, die auf diesen Wechsel angewiesen sind.

  2. Verlust von Lebensräumen
    Die zunehmende Bebauung und Freizeitnutzung der Uferzonen führt dazu, dass die natürlichen Standorte dieser Pflanze schwinden. Strände werden befestigt, Uferzonen für den Tourismus ausgebaut oder durch Bootsverkehr und Wellenbildung verändert.

  3. Klimawandel
    Die steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmuster beeinflussen den Wasserhaushalt des Bodensees und damit das Wachstum der Pflanze. Längere Trockenphasen oder anhaltend hohe Wasserstände können die Keimung und Vermehrung des Bodensee-Vergissmeinichts erschweren.

  4. Konkurrenz durch invasive Pflanzenarten
    Durch menschliche Einflüsse verbreiten sich immer mehr nicht-heimische Pflanzenarten, die mit dem Bodensee-Vergissmeinicht um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Besonders problematisch sind Arten wie das Drüsige Springkraut oder die Kanadische Goldrute, die sich stark ausbreiten und heimische Arten verdrängen.

Maßnahmen zum Schutz

Um das Bodensee-Vergissmeinicht vor dem Aussterben zu bewahren, sind gezielte Schutzmaßnahmen erforderlich:

  • Erhalt natürlicher Uferzonen: Weniger Uferbefestigungen und eine naturnahe Gestaltung der Strände helfen, den Lebensraum zu sichern.
  • Anpassung der Wasserstandsregulierung: Eine möglichst naturnahe Steuerung des Seespiegels könnte die Überlebenschancen der Pflanze verbessern.
  • Monitoring und Forschung: Wissenschaftler erfassen regelmäßig die Bestände der Pflanze und versuchen, geeignete Schutzstrategien zu entwickeln.
  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit: Informationskampagnen und Schutzprogramme können helfen, auf die Bedrohung des Bodensee-Vergissmeinichts aufmerksam zu machen und Unterstützung für Schutzmaßnahmen zu gewinnen.

Das Bodensee-Vergissmeinicht ist ein einzigartiger, hochspezialisierter Pflanzenbewohner der Bodenseeregion. Doch menschliche Eingriffe, Umweltveränderungen und Konkurrenzdruck setzen ihm stark zu. Ohne gezielte Schutzmaßnahmen droht das Aussterben dieser seltenen Art – und mit ihm geht ein wertvolles Stück Biodiversität und Naturgeschichte der Region verloren.

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Geschrieben von: Redaktion

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