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Das Allgäu ist eine Wiesen- und Waldlandschaft, die es zu schützen gilt. Um das vor allem für die Bürger noch besser erkennbar zu machen, will das Bayerische Forstministerium jetzt alle Naturwälder im Freistaat anhand einer interaktiven Karte sammeln und zusammenfassen. Immerhin wurden vor vielen Jahren schon große Wald-Flächen als sogenannte Naturwaldreservate oder Naturwälder ausgewiesen, auch bei uns im Allgäu, erklärt Jan Ötting, Forstbetriebsleiter in Sonthofen.
Wir sind in den großen Moorbereichen, also Kemptner Wald, Sulzschneider Wald, aber dann auch in den Bergen bei den Kolegen, Oberammergau, im hohenschwangauer Bereich und dann bei uns im Oberallgäu. Also auch knapp 10% würde ich sagen, wenn man das Ostallgäu und das Oberallgäu zusammen zählt, mit Sicherheit.
Die Naturwälder sind ein wichtiger Beitrag für die Biodiversität. Sie sorgen für wilde, ungestörte und artenreiche Gebiete, mit abgestorbenen Bäumen oder eben Mooren. Und oft sind diese Wald-Juwelen nur eine Radltour entfernt. Seltene Arten gibt es hier zu Hauf, sagt Forstdirektor Stefan Kleiner:
Den Hochmoorgelbling, das ist aus sicht des Naturschutzes eine sehr wichtige Zeigeart, wie in Takt die Moore noch sind. Die arktische Smaragdlibelle, den Hochmoorbläuling, das ist eine seltene Schmeterlingsart, den gegürtelter Schnellkäfer, der ist kurz vorm aussterben, eine sehr bedrohte Art. Wir haben den Baumpieper und den Berglaubsänger, das sind beides Vogelarten, die nicht so häufing vorkommen.
Die Bayerische Forstverwaltung setzt den Schutz der Flächen um und macht die Wälder für die Bürger nachhaltig erlebbar, um zu beobachten, zu entdecken, zu lernen und zu genießen. Waldarbeiten finden hier keine mehr statt:
Also es wird keine Holznutzung mehr betrieben, es werden keine Baumarten mehr aktiv eingebracht, die Fläche wird sich selber überlassen. Man darf es natürlcih noch betreten, wenn die Bevölkerung auf die Flächen möchte, zum Beeren sammeln, zum Pilze suchen, ist das natürlich auch in Zukunft möglich. Die Jagd ist auch noch möglich aber jeder aktive Forstwirtschaftliche eingriff, ist zukünftig untersagt, sofern das nicht aus Waldschutzgründen notwendig ist.
Der Forstbetrieb Sonthofen erstreckt sich vom Alpenvorland zwischen Kempten und Füssen bis zu den Allgäuer Hochalpen. Ein weiteres gutes Beispiel für einen echten Naturwald in dieser Region ist der Sulzschneider Forst im Ostallgäu.
Die Fläche ist 35 Hektar groß, wir haben hier, ganz bewusst, einen Schwerpunkt auf Moore gesetzt, weil wir hier, deutschlandweit, das größte Verbreitungsgebiet der Spirke haben, das ist eine seltene Kiefernart. Wir hoffen, dass wir der dadurch auch ein bisschen was Gutes tun. Hier auf dieser Fläche kommen kommen besondere Arten hervor, die wirklich nur auf solchen Flächen vorkommen, deswegen sind diese Flächen besonders schützenswert.
Unter dem Titel „Bayerns Wilde Wälder“ sollen alle Naturwälder in Bayern nun auf einer einzigen Karte abrufbar sein. Gestartet ist das Projekt vor wenigen Wochen in der Oberpfalz. In den nächsten Wochen sollen nun auch die Naturwälder in Schwaben und dem Allgäu eingetragen werden.
Geschrieben von: Anton Bier