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Polizei

Pfrontenerin durch Phishing um 300.000 Euro gebracht

today8. November 2021 18

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Vergangenen Mittwoch erstattete eine 47-jährige Frau Anzeige bei der Polizei in Pfronten, nachdem ihr zuvor durch zahlreiche Umbuchungen und Überweisungen eines unbekannten Täters ein Schaden von mehr als 300.000 Euro entstanden war.

Aufgeflogen war der Betrug, nachdem ihre Hausbank sie verständigte und nachfragte, ob eine Überweisung in Höhe von knapp 19.000 Euro rechtmäßig erteilt wurde. Zuvor hatte die Frau am 02.11.2021 eine E-Mail erhalten, welche allem Anschein nach von ihrer Hausbank stammte. Allerdings handelte es sich hierbei um eine Phishing-Mail, welche sie auf angeblich erforderliche Aktualisierungen im Online-Banking hinwies. Die Frau gelangte über die E-Mail auf eine professionell gefälschte Seite, die der ihrer Hausbank täuschend ähnlich sah. Dort wurden die Zugangsdaten zum Online-Banking-Zugang abgefragt. Nach der Eingabe erhielt die Frau die Mitteilung, dass sich ein Kundenberater bei ihr melden würde.

Tatsächlich erfolgte kurze Zeit später ein Anruf, jedoch nicht von einem ihrer Bankberater, sondern in diesem Fall von einem männlichen Täter. Während des Gespräches wurde die Frau geschickt dazu gebracht, mehrere TAN (Transaktionsnummern) an den unbekannten Täter weiterzugeben. Der Täter hatte bereits durch die vorherigen Eingaben auf der gefälschten Bank-Seite Zugriff auf ihren Online-Banking-Account erlangt und konnte so mit jeder erzeugten TAN Überweisungen vornehmen. Erst nachdem die richtige Hausbank sich am 03.11.2021 mit der 47-Jährigen in Verbindung setzte und eine Überweisung in Höhe von knapp 19.000 Euro in Frage stellte, kam der Betrug und damit das wahre Ausmaß des Schadens zum Vorschein.

Die 47-Jährige hatte über ihren Online-Banking-Zugang Zugriff auf mehrere Konten, so dass der Täter letztlich durch zahlreiche Umbuchungen und Überweisungen einen Gesamtschaden in Höhe von mehr als 300.000 Euro anrichtete. Die Summe wurde zunächst in Teilbeträgen auf mehrere verschiedene inländische Konten transferiert und von dort bereits wieder weiter ins Ausland überweisen.

Die Zahlen

Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West bearbeitete im Jahr 2020 insgesamt 167 Verfahren, bei denen Betrüger versuchten, mittels Phishing an Daten und damit an Geld zu gelangen. Ein weit überwiegender Anteil der Anzeigen verlief für die Täter erfolgreich (147 Fälle), dabei entstand ein Schaden von rund 300.000 Euro.

Im laufenden Jahr wurden der Polizei bereits über 200 Verfahren gemeldet, auch hier war ein sehr großer Anteil vollendet. Für das laufende Jahr verzeichnet das Präsidium bereits jetzt über 660.000 Euro an Betrugsschaden.

Auf den Landkreis Ostallgäu entfallen dabei für 2020 31 Fälle mit einem Betrugsschaden von rund 50.000, für das laufende Jahr registrierte die Polizei etwa 25 Fälle, der Betrugsschaden beträgt aber bereits rund 380.000 Euro.

Die Masche

Die Täter versenden fingierte E-Mails, so genannte Phishing-Mails, oder treten in sozialen Netzwerken als vertrauenswürdige Person auf. Sie wollen Empfänger dazu veranlassen, persönliche Daten wie Zugangsdaten, Passwörter oder Transaktionsnummern preiszugeben. Internetbetrüger ködern ihre Opfer mit fingierten E-Mails und führen sie auf professionell gestaltete Internetseiten. Dort sollen sie ihre Zugangsdaten eingeben.

Phishing gibt es aber auch am Telefon. Dabei tarnen sich Betrüger als Mitarbeiter eines Kreditinstituts, eines technischen Support-Teams oder eines Callcenters und bitten die angerufene Person unter Vortäuschung von Sachverhalten um vertrauliche Daten.

Die Tipps

Die Kriminalpolizei Kempten warnt erneut vor der Begehungsweise:

  • Geben Sie nie eine TAN weiter, kein Bankmitarbeiter wird dies von Ihnen verlangen!
  • Seien Sie hier besonders misstrauisch, denn die Täter/Anrufer können das Gespräch sehr überzeugend zu deren Gunsten führen!
  • Wenn Sie von einem angeblichen Mitarbeiter einer Bank angerufen und nach der Herausgabe oder Eingabe einer TAN im Internet gebeten werden, beenden Sie das Gespräch und nehmen Sie sofort telefonisch Kontakt mit Ihrer Hausbank unter der Ihnen bekannten zentralen Rufnummer auf oder sprechen Sie persönlich bei Ihrer Bank vor, um den Sachverhalt zu klären! 
  • Eine genaue Prüfung der erhaltenen E-Mail kann in den meisten Fällen bereits schnell den Phishing-Verdacht bestätigen. So werden mittlerweile in den meisten E-Mail-Programmen die tatsächlichen Absender-E-Mail-Adressen angezeigt. Auch weisen Phishing-E-Mails immer noch sehr häufig Fehler, zum Beispiel in der Rechtschreibung, auf.
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Written by: Redaktion

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