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Die achtplatzierten Tölzer Löwen gastierten am Sonntagabend an der Wertach, um vor 1.768 Zuschauern in der erdgas schwaben arena, gegen den an Stelle Sechs stehenden ESV Kaufbeuren anzutreten. Joker Trainer Tray Tuomie konnte auf sein gesamtes Stammpersonal zurückgreifen, er entschied sich allerdings dazu Stefan Vajs eine Schaffenspause zu gönnen und ließ Maximilian Meier von Beginn an auflaufen.
Die Tölzer, die nur mit vier echten Verteidigern an den Start gingen, sorgten in den ersten Minuten für viel Betrieb vor dem Kaufbeurer Tor, Maximilian Meier war aber zum Glück von Beginn an hellwach und Herr der Lage. Die Joker bissen sich dann zusehends in die Partie und setzten durch einen harten Schlagschuss von Sören Sturm ein erstes Ausrufezeichen. In der siebten Minute wurde bei Rotgelb das erste Mal gejubelt, Branden Gracel hatte auf den Löwenkasten geschossen, Marco Wölfl konnte die Scheibe nicht kontrollieren und Sami Blomqvist setzte so lange nach bis die Scheibe im Tor lag. Obwohl auch ein neutraler Betrachter dieser Situation, live und bei der Betrachtung am Videowürfel, durchaus zu dem Entschluss kommen konnte, dass es sich um ein reguläres Tor handelte, sah der Hauptschiedsrichter dies leider anders und entschied nach Würdigung des Videobeweises auf Torhüterbehinderung. Die Joker waren in der Folge das bessere Team und kamen durch Lewis und Schweiger zu guten Chancen, die Gäste blieben aber gefährlich. Tyler McNeely kam in der 11. Minute frei zum Schuss und Maximilian Meier musste einen schnellen Reflex auspacken, um diesen zu entschärfen. Kurz darauf war es dann ebenfalls der Kaufbeurer Schlussmann, der durch einen starken Poke Check einen Joker Konter einleitete, Alex Thiel und Branden Gracel nahmen Fahrt auf, spielten die Scheibe auf Joey Lewis und der setzte sie an Wölfl vorbei ins lange Eck. Spielstand in der 12. Minute somit 1:0 für den ESVK. Dann musste Max Oswald wegen Bandenchecks auf die Strafbank und Tölzer durften ihre Überzahlformation aufs Eis schicken. Maximilian Meier hielt auch dabei stark, aber den zweiten Nachschuss von Tyler McNeely musste dann auch er zum Ausgleich in der 13. Minute passieren lassen. Erneut stand McNeely kurzzeitig im Mittelpunkt, weil er nach einer unfairen Aktion für zwei Minuten in die Kühlbox musste. Die Joker zeigten sich giftig aber leider nicht effektiv in Überzahl, John Lammers setzte dabei das Hartgummi gleich zweimal hintereinander an den Torpfosten. Kurz vor der Drittelsirene wurde es dann nochmals gefährlich für die Hausherren, weil Alex Thiel auf die Strafbank geschickt wurde. Die Hausherren verteidigten energisch, für den Geschmack des Schiedsrichters anscheinend zu energisch, dieser schickte mit der Sirene auch noch Jan Pavlu für zwei Minuten raus.
Der ESVK musste also mit zwei Mann weniger in den zweiten Spielabschnitt starten, die Verbliebenden machten ihre Sache aber richtig gut und gönnten den Tölzern keinen weiteren Überzahltreffer. Wichtig ist an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass Maximilan Meier aus unklaren Gründen in der Kabine bleiben musste und nun doch wieder Stefan Vajs zwischen den Kaufbeurer Pfosten stand. Die Rotgelben brachten die Löwen in der Folge wieder mehr in Bedrängnis und die Gäste fingen sich dadurch eine Strafzeit ein. Kaufbeuren schaffte es absolut nicht ihr Überzahlspiel sauber aufzuziehen, dafür schaffte es dann in der 27. Minute Fabian Koziol sich auf der Außenbahn stark durchzusetzen, legte die Scheibe blitzsauber auf Florian Thomas ab und dieser tanzte Marco Wölfl zur 2:1 Führung aus. Wieder gönnten die Gäste den Jokern nur eine Minute der Freude, bis sie ihrerseits wieder zuschlugen und das ging leider viel zu einfach. Markus Eberhardt hatte viel Zeit, um einen Pass auf den völlig freistehenden Cam Spiro zu spielen, der Stefan Vajs keine Abwehrchance ließ und zum 2:2 in der 28. Minute ausglich. Dann hieß es erneut Powerplay für den ESVK, weil sich bei den Tölzern zu viele Feldspiele aufs Eis verirrt hatten. Das Überzahlspiel der Joker war im zweiten Drittel aber, passend zu Halloween, einfach nur gruselig. Das rächte sich und in der 33. Minute tauchte schon wieder Cam Spiro vogelfrei vor Vajs auf, der den ersten Versuch noch stark parieren konnte, beim Nachschuss zum 2:3 aber machtlos war. Auch im Anschluss waren hauptsächlich die Special Teams auf dem Eis. Während die Hausherren in Unterzahl durchaus überzeugten, konnten sie sich bei einem weiteren Powerplay vor der zweiten Pause, bei der sie teilweise sogar mit fünf gegen drei Feldspielern angreifen durften, nie wirklich über einen längeren Zeitraum im Angriffsdrittel festsetzen. Philipp Krauss machte sich dann Sekunden vor dem Pausentee allein in Richtung Marco Wölfl auf, konnten diesen aber nicht überwinden.
Zerfahren begann auch das Schlussdrittel und schnell wurde klar, dass dieses Spiel nur noch durch viel Kampf und Willen zu Gunsten der Joker ausfallen würde. Das merkte auch die Fankurve, die ihre Mannschaft unermüdlich anpeitschte und dass obwohl das Spiel alles andere als leichte Kost war. Beide Teams neutralisierten sich zeitweise komplett, wobei immer wieder leichte Vorteile bei den Hausherren zu sehen waren, die dadurch die Gäste auch wieder auf die Strafbank zwangen. Wenn doch nur das Powerplay etwas effektiver gewesen wäre, wobei die Löwen auch ein enorm bewegliches Penaltykilling zeigten. Es standen nur acht Minuten auf der Uhr und der ESVK warf nun wirklich alles nach vorne und kam vor allem durch John Lammers immer wieder gefährlich vor Wölfl, der Tölzer Schlussmann hatte seine Schoner aber überall und bot auch nicht die kleinste Lücke an. Kurz vor Spielende wurde es dann nochmals hitzig. Das Geschehen hatte sich mittlerweile komplett in das Tölzer Drittel verlagert und die Löwen mussten sich mit unfairen Mittel zur Wehr setzen, wodurch Rotgelb nochmals zu einer Überzahl kam und zusätzlich auch noch Stefan Vajs vom Eis nahm. Die Joker feuern aus allen Rohren, Sören Sturm schaffte es dann auch tatsächlich noch den starken Wölfl zu überwinden, scheitert mit seinem Schuss aber am Torpfosten. Am Ende bleibt es bei einer 2:3 Niederlagen und sage und schreibe neun ungenutzten Überzahlspielen. Da wäre mehr drin gewesen. (PM)
Geschrieben von: Redaktion