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Prof. Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D., wird im kommenden Jahr bei der Verleihung des Memminger Freiheitspreises die Laudatio halten. „Wir freuen uns sehr über die Zusage von Prof. Dr. Lammert. Er ist ein herausragender Politiker, der klare Worte findet, und ein wacher Beobachter der Entwicklungen unserer Zeit“, würdigte Oberbürgermeister Manfred Schilder bei einem Pressegespräch im Rathaus.
Der Memminger Freiheitspreis soll am Samstag, 21. Mai 2022, an den Journalisten, Autor, Publizisten und politischen Kommentator Prof. Dr. Heribert Prantl verliehen werden. Der Preisträger steht bereits seit einem Jahr fest. Die Preisverleihung konnte pandemiebedingt heuer nicht stattfinden.
Ehrenbürger Herbert Müller, Vorsitzender des Kuratoriums Memminger Freiheitspreis 1525, drückte seine Freude aus, dass Dr. Norbert Lammert als Laudator gewonnen werden konnte: „Er verkörpert wie kaum ein anderer unser offenes Gesellschaftsmodell, unser Grundgesetz und unsere repräsentative Demokratie“, betonte Müller.
Prof. Dr. Lammert war drei volle Legislaturperioden von 2005 bis 2017 Präsident des Deutschen Bundestags. Von 1980 bis 2017 war er Mitglied des Bundestags. Er hat zahlreiche Publikationen zur Parteienforschung, zu Grundsatzfragen der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik sowie zu Kultur und Medien veröffentlicht. Seit 2018 ist er Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Die Vorbereitungen für die Preisverleihung im kommenden Jahr sollen nun starten. Herbert Müller rief alle Interessierten, Vereine, Organisationen, Kindergärten und Schulen, Kulturschaffende, Jung und Alt dazu auf, sich mit Freiheit und Pressefreiheit zu befassen und beim Rahmenprogramm der Preisverleihung mitzuwirken. „Bringen Sie Ihre Ideen und Ihre Kreativität ein“, ermunterte Müller. „Explizit ausladen möchte ich all diejenigen, die gegen unser Grundgesetz sind, die fremdenfeindlich, rassistisch oder antisemitisch sind und die ´Freiheit` daher plappern, um Hass und Hohn zu vertuschen“, betonte Müller mit Nachdruck.
Dekan Christoph Schieder, Mitglied der Jury des Freiheitspreises, rief ins Bewusstsein, dass die Bauern im Jahr 1525 ihre Zwölf Artikel auf dem Fundament der abendländisch-christlichen Tradition gestellt hatten. „Es ging bei den Forderungen nie um eine absolute Freiheit, sondern um eine verantwortete Freiheit“, betonte der Dekan. Eine Freiheit, die man nicht nur für sich selbst beanspruche, sondern die man auch dem anderen zugestehe, dem Andersdenkenden.
Memmingen sei im Jahr 1525 bekannt gewesen als ein Ort des ausgleichenden Dialogs, erläuterte Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer den historischen Kontext der Abfassung der Zwölf Bauernartikel. „Von Seiten der Bauern wurde eine Diskursbereitschaft auf der Grundlage des göttlichen Rechts signalisiert, die von den Obrigkeiten allerdings in keiner Weise erwidert wurde.“ Die Zwölf Bauernartikel seien ganz klar ein Protest gewesen, aber kein Revolutionsprogramm, betonte Bayer. Die Bauern hätten mit ihren Zwölf Artikeln eine Argumentation, ein Gesprächsangebot vorgelegt.
Angesichts der herausgehobenen Bedeutung der Ereignisse von 1525 innerhalb der europäischen Freiheitsgeschichte ist die Stadt Memmingen um die Bewahrung dieses freiheitlichen Erbes bemüht. Zur 450. Wiederkehr der Abfassung der Zwölf Bauernartikel fand 1975 ein international besetztes Forschungssymposium statt. Zum 475-jährigen Jubiläum wurde im Jahr 2000 der Memminger Freiheitspreis ins Leben gerufen.
Geschrieben von: Redaktion