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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Die deutschen Alpen und Voralpen zeigen sich tief verschneit: Bis zu 1,5 Meter Neuschnee fielen in den vergangenen Tagen und sorgten vielerorts für Verkehrschaos. Höherschlagen lässt der enorme Wintereinbruch vor allem das Wintersport-Herz. Aber Vorsicht: In den Bergen herrscht jetzt hohe Lawinengefahr! Und das nicht nur an abseits gelegenen Berghängen, sondern auch auf den derzeit nicht gesicherten Skipisten!
Trügerisches Sicherheitsgefühl
Skitourengehen auf Skipisten gilt als sichere Tourenvariante – zumindest was das Risiko von Lawinenabgängen betrifft. Das ist heuer anders! Aufgrund der Corona-Pandemie sind alle Skigebiete nach wie vor geschlossen – und damit auch nicht gesichert! „Die Seitenhänge, die auf die Pisten führen, sind jetzt genauso wie freies Gelände zu betrachten. Sie sind vollgeladen mit Neuschnee und nicht gesichert. Dort ist die Gefahr jetzt genauso hoch wie im freien Gelände“, bekräftigt DSV-Skiwacht-Koordinator Rolf Frasch im Rahmen einer Schneeprofilerstellung am Brauneck in Lenggries. „In normalen Zeiten werden die Pisten gesichert. Jetzt in der Corona-Pandemie sind die Bahnen zu, es besteht also auch keine Pistensicherungspflicht. Die Bergbahnen sprengen in diesen Zeiten nicht regelmäßig, so wie das bei normalem Pistenbetrieb zu erwarten wäre.“ Zuletzt gab es Ende der Woche Sprengungen um Oberstdorf und Bad Hindelang im Oberallgäu.
Große Vorsicht geboten!
Auch Christoph Hummel von der Lawinenwarnzentrale Bayern zeigt sich besorgt über die aktuelle Situation in den Bergen. „Momentan haben wir verbreitet große Lawinengefahr. Der Neuschnee ist auf schwache Schichten gefallen, teilweise auf Oberflächenreif. Das ist sehr auslösefreudig.“ Konkret hieße das: Viele Lawinen kommen auch spontan runter, ohne dass ein Wintersportler oder Tier draufgeht oder -fährt. „Wir haben sogar Meldungen bekommen, dass in drei Skigebieten Lawinen auf Pisten runtergekommen sind. In einem Skigebiet sogar mit Personenbeteiligung. Es wurden zwei Personen von einer Lawine auf der Skipiste teilverschüttet.“
Lawinenkundliche Erfahrung und Abruf des Lawinenlageberichts unerlässlich
"Im gesamten bayerischen Alpenraum ist derzeit große Vorsicht geboten und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen erforderlich. Zu beachten ist, dass Skipisten momentan nicht überwacht werden. Die Situation bleibt angespannt", meldet die Lawinenwarnzentrale Bayern am heutigen Samstag.
Wichtig ist, dass sich Tourengeher und Freerider der möglichen Gefahren bewusst sind und vor dem Tourenstart alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Standardmaßnahmen bei der Tourenplanung sind neben dem Studium des aktuellen Lawinenlage- sowie des Wetterberichts für das jeweilige Tourengebiet auch die Geländebeurteilung mittels Karte, Tourenführer oder Internet, das Überpüfen der Vollständigkeit und Funktionstüchtigkeit der Notfallausrüstung und die möglichst realistische Einschätzung der Fähigkeiten aller Teilnehmer der Tour.
Der Lawinenlagebericht wird in allen Alpenländern täglich von den Lawinenwarndiensten veröffentlicht und gibt Auskunft über die aktuelle Lawinensituation in der jeweiligen Region. Neben der allgemeinen Lawinengefahrenstufe bietet der Lawinenlagebericht Informationen über Gefahrenstellen.
Anhand des Wetterberichts und der Wetterprognose lassen sich mögliche Wetterumschwünge sowie die im Tourengebiet zu erwartenden Sichtverhältnisse abschätzen. Zudem finden sich dort Informationen zu Wind, Niederschlag und Temperatur, aus denen sich wichtige Hinweise auf die zu erwartenden Schneebedingungen ableiten lassen.
Geschrieben von: Redaktion