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Nach der Kiesentnahme an der Iselmündung bei Krugzell im Jahr 2021 wird nun turnusmäßig in diesem Jahr ein Teil des entnommenen Geschiebes an den Staustufen Altusried, Legau und Maria Steinbach eingebracht. Ziel dieser sogenannten Geschiebezugabe ist es, kiesige Bereiche im Fluss zu schaffen, auf denen Fische ablaichen können.
Als Geschiebe werden Feststoffe wie beispielsweise Steine bezeichnet, die jeder Fluss mit sich führt. Ist der Geschiebetransport etwa durch Staustufen beeinträchtigt, verändern sich Gewässerstrukturen und damit die Lebensräume für Fische und Kleinlebewesen. Fische finden zum Beispiel weniger Möglichkeiten zum Laichen, was sich wiederum auf den Fischbestand auswirkt. Durch das gezielte Einbringen von Kies soll der Lebensraum im Fluss verbessert werden. Im Projekt „ISOBEL – Kies für die Iller“ hat LEW Wasserkraft in den letzten Jahren unterschiedliche Verfahren getestet, gezielt Kies in den Fluss einzubringen. Eine Erkenntnis des Projekts war es, dass sich der Kies aus der Iselmündung bestens für die Kieslaichplätze in der Iller eignet und auch ausreichend entnommen werden kann, ohne dem System zu schaden. So kann LEW Wasserkraft sowohl einen ökologischen Mehrwert schaffen als auch die Transportwege reduzieren, da kein zusätzliches Kiesmaterial über weite Strecken angeliefert werden muss.
Von Anfang bis Ende September wird LEW Wasserkraft den entnommenen Kies dann an drei Illerstaustufen verteilen. Dabei werden unterhalb des Wasserkraftwerks Altusried 800, bei Legau 1.200 und bei Maria Steinbach 1.600 Kubikmeter Kies eingebracht. Ein LKW kippt dafür den Kies als Geschiebedepot in den Fluss – teilweise kommt zusätzlich ein Langarmbagger zum Einsatz, der vom Ufer aus den Kies grob im Flussbett verteilt. Die restliche Verteilung übernimmt die Iller hierbei selbst. Die nächste Kiesentnahme an der Iselmündung wird in etwa vier Jahren erfolgen.
Im September ist mit vermehrtem Transportverkehr zwischen Altusried und Legau bzw. Maria Steinbach aufgrund der Geschiebezugabe zu rechnen. LEW Wasserkraft bittet alle Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis für die vorübergehenden Einschränkungen. Straßensperrungen oder Umleitungen müssen nicht eingerichtet werden.
Die Maßnahmen sind mit den Landratsämtern Oberallgäu und Unterallgäu, dem Wasserwirtschaftsamt Kempten, der Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben, den örtlichen Fischereivereinen, dem Landesbund für Vogelschutz und den Anliegern abgestimmt.
Geschrieben von: Redaktion