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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Die Radfahrer im Allgäu sind unzufrieden: Es geht ihnen zu zäh voran, mit der Fahrradfreundlichkeit zwischen Buchloe und Oberstdorf, Memmingen und Füssen. Von zwölf bewerteten Kommunen aus dem Allgäu werden sieben im bundesweiten „Fahrradklima-Test“(FKT) von ADFC und Bundesverkehrsministerium mit der Note „Ausreichend“und schlechter bewertet, nur fünf bekommen von den Fahrradinteressierten der Region ein „Befriedigend bis ausreichend“.
Note Drei oder gar Zwei ist in weiter Ferne. Das hat die Auswertung der von Minister Volker Wissing am Montag in Berlin präsentierten Umfrage mit über 240 000 Teilnehmern ergeben.
Im Allgäu haben 1620 Bürger die Situation in zwölf Gemeinden und Städten beurteilt. Dabei ging es u.a. um die Frage “Macht Fahrradfahren in deiner Kommune Spaß oder ist eher Stress?“, auch die Akzeptanz durch Autofahrer ist ein Kriterium ebenso wie der Zustand der Radwege oder das Sicherheitsgefühl beim Radeln. All das und mehr wurde im Zeitraum von September bis November 2022 abgefragt.
FKT-Klassenprimus im Allgäu ist und bleibt Sonthofen. Mit Note 3,4 rangiert die Alpenstadt in ihrer Größenklasse bayernweit auf Platz zwei (von 47 Städten). Auch bundesweit findet man Sonthofen weit vorne. Die Stadt punktet mit breiten Radwegen, sinnvoller Baustellenführung und ihrem verbreiteten Gefühl „In Sonthofen fährt man gern mit Fahrrad.“
Platz zwei teilen sich Isny, Füssen und Oberstdorf mit Note 3,5, dicht gefolgt von Marktoberdorf(3,6). Memmingen und Immenstadt(beide 3,8) haben schon mehr Mühe, das Niveau zu erreichen.
Newcomer Waltenhofen( beim seit zehn Jahren durchgeführen Fahrradklima-Test heuer erstmals in der Wertung!) bekommt ein glattes „ausreichend“ von seinen Bürgern,ebenso wie Mindelheim. Kaufbeuren (4,1) und Kempten(4,2) kämpfen um den Anschluß, Buchloe(ebenfalls erstmals dabei) erhält mit 4,4 die unbefriedigendste Bewertung.
Außer Sonthofen, Füssen und Isny liegen die Allgäuer Kandidaten im landesweiten Vergleich eher im unteren Mittelfeld. Kempten schafft es in der Klasse „bayerische Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern“ unter 9 Mitspielern nur auf den drittletzten Platz. Immerhin sind die Kemptener aber heuer zufriedener als bei der letzten Umfrage 2020: die deutlich sichtbaren Bemühungen der Stadtverwaltung (u.a.separate Fahrrad-und Bus-Spur,solarbetankte Lasten-Leihräder,neue Abstellanlagen) werden mit einer Notenverbesserung um 0,2 Punkte honoriert. Auch in Immenstadt gibt’s für die Anstrengungen der Stadt ( z.B. neue Radwege an vielbefahrenen Ausfallstraßen) ein Zufriedenheits-Plus von 0,2 Punkten.
Absteiger in der Notenskala des ADFC-Fahrradklimatests ist Memmingen. Die traditionsreiche Radlerstadt (allgäuweit unerreichte 25 Prozent Radverkehr!) wird um 0,4 Punkte schlechter beurteilt als 2020 und rutscht von einer „Drei minus“ auf eine „Vier Plus“ ab. Gründe für die seit 2012 anhaltende Notenverschlechterung sind u.a. „weniger Spaß,mehr Stress beim Radfahren in Memmingen“, abnehmende Akzeptanz, mangelhafte Polizeikontrolle von Radwegeparkern und das zunehmende Gefühl der Unsicherheit. Das kann auch das Lob für das schicke Radlparkhaus am Hauptbahnhof oder die zahlreichen Aufstellflächen für Radler an den Ampeln nicht mehr ausgleichen.
Für die ADFC-Allianz fürs Allgäu sind diese Ergebnisse enttäuschend: “Sie zeigen, dass es im Allgäu in punkto Radinfrastruktur nur im Schneckentempo vorangeht,“ so der Sprecher der Allianz, Lutz Bäucker. “Trotz manch erfreulicher Fortschritte da und dort ist noch viel zu viel Luft nach oben!“ Im Vergleich zur FKT-Umfrage vor zwei Jahren haben sich die Noten zum großen Teil verschlechtert. Die Radfahrer zwischen Memmingen, Kempten und Kaufbeuren sind unzufrieden mit dem Status quo, so das Fazit des ADFC. Politik und Verwaltungen sind gefordert, ein paar Gänge hoch – bzw. an ihren Pedelecs den Turbo einzuschalten.
Geschrieben von: Redaktion