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In einem offenen Brief wendet sich die Kaufbeurer Bundestagsabgeordnete der Linken, Susanne Ferschl, erneut an die bayerische Sozialministerin Melanie Scharf. Es geht um die brisante Situation in den bayerischen Kindertagesstätten.
Die Bundestagsabgeordnete der Linken aus dem Allgäu, Susanne Ferschl, hatte sich bereits im März mit Erzieherinnen aus dem Allgäu ausgetauscht. Bereits damals hatte sie an die Ministerin geschrieben und sie auf die verherende Situation aufmerksam gemacht: Fachkräftemangel, zu große Gruppen und fehlende Wertschätzung sind nur drei der Kritikpunkte, die Erzieherinnen und Erzieher an der aktuellen Situation haben.
Ende November war Ferschel erneut mit den Erzieherinnen im Kontakt, diesmal auch mit dem Verband der Kita-Fachkräfte Bayern. Leider habe sich seit dem letzten Gespräch nichts zum Positiven gewendet, im Gegenteil, schreibt die Abgeordnete: Seit dem letzten Gespräch kam ein Vorschlag aus dem bayerischen Sozialministerium, die Gruppen zu vergrößern, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Die Erzieherinnen erzählten Ferschl, dass dies aber genau zum Gegenteil führt: noch mehr Abwanderung aus der Branche und noch weniger Personal. Die Gruppen seien in den meisten Fällen jetzt schon deutlich zu groß, diese noch zu vergrößern verschärfe nur den Frust und die Probleme. Auch der Vorschlag, die tägliche Arbeitszeit zu erhöhen stoße bei den Beschäftigten auf Frust, Unverständnis und nicht zuletzt Wut. In ihren Augen seien beide Vorschläge Maßnahmen, die den Fachkräftemangel nur noch weiter verstärken werden, weil so weitere Arbeitskräfte abwandern und/oder den Beruf gar nicht erst erlernen werden.
Abgesehen davon, dass längere Arbeitszeiten zu Lasten der Gesundheit der Beschäftigten gehen werden, bereits jetzt klagen die Erzieherinnen über Überlastung, führt Ferschl weiter aus. Nötig sei stattdessen echte Wertschätzung in Form von besserer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen. Natürlich, so die Abgeordnete weiter, setze sie sich auch auf Bundesebene dafür ein, dass die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt werden, aber letztlich trage das Land Bayern die Verantwortung für die Kitas und somit für die Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen und Erziehern und auch für die Erziehung der Kinder.
Geschrieben von: Redaktion